Muskelverlust beim Abnehmen

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Hallo zusammen,

aus gegebenem Anlass habe ich meine tägliche Kalorienzunahme mal auf den Prüfstand gestellt. Ich nehme in letzter Zeit sehr wenig Kalorien zu mir, ohne dabei zu hungern. Dennoch habe ich mich gefragt, ob das bei meinem Ziel, Muskeln aufzubauen und Körperfett zu verlieren wirklich hilfreich ist.

Bei meiner Recherche im Netz bin ich dann auf den Begriff bzw. Zustand "Hungerstoffwechsel" gestossen. Die aus meiner Sicht wichtigsten Infos habe ich in einem Blog-Post zusammengefasst:

http://www.myfitnesspal.com/de/blog/Fettwech/view/der-hungerstoffwechsel-wieviel-kalorien-sollten-es-sein-622209

Kurz und knapp: Zu wenig Kalorien pro Tag sind hinderlich beim Abnehmen, denn der Körper wechselt in den Hungerstoffwechsel, was einen reudzierten Grundumsatz zur Folge hat und bedient sich an seinen eigenen Energiereserven, unter anderem die Muskeln...

Habt ihr selbst schon mal Erfahrung mit dem Thema gemacht?

Viele Grüsse

Fettwech

Replies

  • oleolafson
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    Immer wieder taucht er auf .. Der Mythos vom "Hungerstoffwechsel" ;-) Kaum jemand hier bei MFP wird jemals in dieses Stadium kommen. Bis es soweit ist, sind die Fettreserven schon so weit verbraucht, dass bei jedem ein definiertes Sixpack zu sehen wäre ;)

    http://fitnessblackbook.com/main/starvation-mode-why-you-probably-never-need-to-worry-about-it/


    "Most People Never Need to Worry About Starvation Mode

    Most likely, starvation mode isn’t happening to anybody reading this. The average person thinks starvation mode happens between meals. It isn’t about not having enough calories. It isn’t about not having enough protein. It only effects people at their critical low body fat mass. You have to be in a massive deficit and already at your critical low body fat level (<5% for men). You are “6 pack ripped” before ever getting to starvation mode."
  • Fettwech
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    Interessanter Artikel, aber ich bin mir nicht so sicher, ob das alles stimmt, was dort geschrieben steht.

    Ich habe eine wissenschaftliche Arbeit der Uni Münster im Netz gefunden: https://en.fh-muenster.de/humanitaere-hilfe/downloads/Ernaehrungsmedizin_des__hungers.pdf

    Dort wird beschrieben, dass der Grundumsatz auch bei normalgewichtigen Menschen mit normalem Körperfettanteil bereits nach einigen Tagen sinkt, wenn deutlich zu wenig Kalorien zugeführt werden. Von allen Artikeln, die ich im Netz finden konnte, ist dies mit Abstand die wissenschaftlichste Arbeit, die genau dieses Thema erläutert.

    Wenn Du mal Zeit und Musse hast, dann schau Dir diese Arbeit doch mal an. Mich würde Deine Meinung dazu interessieren.

    PS: Den Hungerstoffwechsel alleine vom noch verfügbaren Körperfett abhängig zu machen, passt so nicht. Die Energiebereitstellung aus den verfügbaren Körperfettreserven würde laut der o.g. Studie viel zu lange dauern. Selbst bei 25% Körperfettanteil kann nicht ausreichend schnell Energie bereitgestellt werden, wenn der Grundumsatz unverändert bleibt.
  • Fettwech
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    Immer wieder taucht er auf .. Der Mythos vom "Hungerstoffwechsel" ;-) Kaum jemand hier bei MFP wird jemals in dieses Stadium kommen. Bis es soweit ist, sind die Fettreserven schon so weit verbraucht, dass bei jedem ein definiertes Sixpack zu sehen wäre ;)
    [...]
    Most People Never Need to Worry About Starvation Mode

    Bemerkenswert ist, dass derselbe Autor in seinem Artikel "Skipping Meals Will NOT Slow Your Metabolism and Cause Weight Gain!" unter http://fitnessblackbook.com/dieting_for_fat_loss/skipping-meals-will-not-slow-your-metabolism-and-cause-weight-gain/ schreibt:
    You body will not shift into “starvation mode” until it has been deprived of calories for a long period of time…24 hours or more.

    Unter http://fitnessblackbook.com/dieting_for_fat_loss/avoid-fat-loss-plateaus-by-taking-strategic-breaks-from-dieting/ schreibt er ferner:
    What Causes a Fat Burning Plateau?

    Why doesn’t the body continue to drop body fat until you reach your desired fat loss goal. The body is designed for self-preservation. When you are under a calorie deficit for an extended period of time, your metabolism slows down because the body believes that you are starving to a certain extent. This is called starvation mode and only happens when calories are kept low over a period of weeks.

    Es ist einfach ein kompliziertes und undurchsichtiges Thema... :wink:
  • PuddingSpartaner
    PuddingSpartaner Posts: 24 Member
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    Nicht von mir sondern ein Zitat, das ich mir vor über 10 Jahren mal aus einem anderen Forum rauskopiert hab:

    ...entgegnet der Körper einer Kalorienreduktion mit div. Schutzmechanismen. Das haben wir der Evolution zu verdanken, welche uns mit überlebenswichtigen Mechanismen ausgestattet hat, welche wir eigentlich heute gar nicht brauchen.

    Der Stoffwechsel wird von diversen Hormonen und Enzymen kontrolliert und unser Organismus ist sehr erfolgreich, diesen während Hungerperioden (aka Diät) zu optimieren.
    So haben z.B. Forscher bei einer Tagung der Kanadischen Gesellschaft für Übungsphysiologie Studienergebnisse präsentiert, welche besagten, dass der T3-Spiegel [Hinweis Pudding -> http://de.wikipedia.org/wiki/Schilddrüsenhormone] schon nach vier Tagen kalorienreduzierter Diät um bis zu 20% gesunken ist. Und das trotz sportlicher Aktivität der Probanden. [...]

    Der Stoffwechsel wird jedoch nicht allein von Schilddrüsenhormonen geregelt, sondern hier spielen noch andere Hormone und Enzyme eine durchaus große Rolle. Hierzu gehört auch Noradrenalin, welches u.a. die Herzrate erhöht und somit den Stoffwechsel erhöht und die Verwendung von FFAs (freie Fettsäuren) erhöht. Das Problem ist jedoch, dass laut einer Studie schon bei einem Gewichtsverlust von 10% die Noradrenalinausschüttung um 50% sinken kann.(1) Dieser Abfall wurde am Ende einer 10-wöchigen Diät gemessen. Zu bemerken ist auch, dass auch bei dieser Studie eine 33%-ige Reduktion der T3-Spiegel festgestellt wurde.

    Ein weiteres Hormon, welches den Stoffwechsel lang- und kurzfristig sozusagen als Hauptregulator kontrolliert, ist das Hormon Leptin.(2) Leptin erhöht u.a. die Thermogenese (z.T. durch vermehrte Synthese eines Entkoppelungsproteins => man denke an DNP) via Stimulation des sympathischen Nervensystems, reguliert die Nahrungsaufnahme via anorexigener/orexigener Signale, kontrolliert die Produktion der Schilddrüsenhormone, der Sexualhormone sowie den Glucocorticoiden. Nun ist das Problem des dieters (engl.: eine Person, welche eine Diät macht), dass 1. ein niedriger KFA und 2. eine neg. Energiebilanz mit niedrigeren Leptinspiegeln korreliert.(3,4,5,6,7) Das bedeutet, dass desto niedriger der KFA, desto schwerer ist es die letzten paar Grämmer Fett abzubauen und desto leichter ist es wertvolle Muskelmasse zu verlieren.

    Hört sich deine Situation mittlerweile hoffnungslos an?

    Keine Angst, denn es gibt immer Mittel und Wege. Und es gibt Genies wie Par Deus oder Elzi Volk, die diese für uns ergründen. Aber bevor Elzi Volk jemals den Stellenwert des Zyklisieren der Kalorieneinnahme oder von refeeds (engl.: systematische Kalorienerhöhung, um ein optimiertes hormonelles Millieu zu schaffen) angesprochen hat, hat schon vor mehr als 10 Jahren Dr. Fred Hatfield, ohne zu wissen durch welchen Mechanismus sie funktioniert, die ZigZag-Diät propagiert. Denn schon bei dieser Diät versuchte man eine Verlangsamung des Stoffwechsels zu vermeiden, indem man 2 Tage pro Woche die Kalorien über den Energieumsatz erhöht.

    Aber erst durch die Recherchearbeit von Elzi Volk (aber auch Lyle McDonald und Par Deus) wurde klar, wie sich refeeds während einer Diät auswirken. Und zwar haben Forschungen ergeben, dass der Leptin-Spiegel mit dem Insulin- und Glucosespiegel korreliert.(8,9,10,11) Daher sind systematische refeeds, bei welchen man 1. die Kalorienzahl und 2. den KH-Anteil erhöht äusserst effektiv, um die Fettverbrennung wieder auf Trapp zu bringen.


    Gestaltung der refeeds

    Während der refeeds sollte man ein Kalorienüberschuss von ca. 30% anstreben. Wie oben schon erwähnt ist hier ein hoher Insulinspiegel von Bedeutung und um diesen so hoch wie möglich zu halten, sollten der Großteil der Kalorien aus mittel- bis hochglykämischen Kohlenhydraten kommen. Hier ist auch die Verwendung des Insulinindex empfehlenswert, da der Insulinrespons nur teilweise durch den glykämischen Index korrekt wiedergegeben wird. D.h. im Klartext, dass der GI nicht unbedingt angibt, wie insulinogen ein Nahrungsmittel ist. Da der Insulinspiegel während eines refeeds fast konstant erhöht ist, sollte man so gut wie möglich die Einnahme von Fett einschränken!

    Hier einige Richtlinien im Überblick:


    Während ich dir zwar nicht versprechen kann, dass nach einem korrekt ausgeführtem refeed die Fettverbrennung wieder so auf Hochtouren wie zu Beginn deiner Diät (Wasserverlust habe ich berücksichtigt) laufen wird, so kannst du aber zumindest davon ausgehen, dass es dir helfen wird, das Plateau, an welchem du jetzt angelangt bist, zu durchbrechen.


    Gruß,

    Mario aka Ripped



    Verweise:
    1 Rosenbaum, M., Hirsch, J., & Leibel, R.L. (2000). Effects of changes in body weight on carbohydrate metabolism, catecholamine excretion, and thyroid function. American Journal of Clinical Nutrition, 71, 1421-1432

    2 Nelson, D. & Cox M.: Lehninger Biochemie. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001

    3 Ahima RS, Flier JS. Leptin. Annu Rev Physiol 2000;62:413-37

    4 Havel PJ. Role of adipose tissue in body-weight regulation: mechanisms regulating leptin production and energy balance. Proc Nutr Soc 2000 Aug;59(3):359-71

    5 Ahima RS, Flier JS. Adipose tissue as an endocrine organ. Trends Endocrinol Metab 2000 Oct;11(8):327-32

    6 Kolaczynski, J.W., Considine, R.V., Ohannesian, J., Marco, C., Opentanova, I., Nyce, M.R., Myint, M., Caro, J.F. (1996) Responses of leptin to short-term fasting and refeeding in humans: a link with ketogenesis but not ketones themselves. Diabetes, 45, 1511-1515

    7 Olive, J.L., & Miller, G.D. (2001). Differential effects of maximal- and moderate-intensity runs on plasma leptin in healthy trained subjects. Nutrition, 17, 365-369

    8 Sonnenberg, G.E., Krakower, G.R., Hoffmann, R.G., Maas, D.L., Hennes, M.M., & Kissebah, A.H. (2001). Plasma leptin concentrations during extended fasting and graded glucose infusions: relationships with changes in glucose, insulin, and FFA. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 86, 4895-4900

    9 Zavaroni, I., Gasparini, P., Barilli, A.I., Massironi, P., Campanini, C., Carantoni, M., Delsignore, R., & Reaven, G.M. (2000). Comparison of fasting plasma leptin concentrations in healthy subjects with high and low plasma insulin. Metabolism, 49, 499-502

    10 Grinspoon, S.K., Askari, H., Landt, M.L., Nathan, D.M., Schoenfeld, D.A., Hayden, D.L., Laposata, M., Hubbard, .J, & Klibanski, A. (1997). Effects of fasting and glucose infusion on basal and overnight leptin concentrations in normal-weight women. American Journal of Clinical Nutrition, 66, 1352-1356

    11 Boden, G., Chen, X., Kolaczynski, J.W., & Polansky, M. (1997). Effects of prolonged hyperinsulinemia on serum leptin in normal human subjects. Journal of Clinical Investigation, 100, 1107-1113
  • PuddingSpartaner
    PuddingSpartaner Posts: 24 Member
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    Meine Meinung, auch zu dem Zitat, das ich gepostet habe: T3 ist schon sehr zentral für den Stoffwechsel, wenn er um 30% sinkt, dann sinkt auch Dein Grundumsatz um 30%, dh. Du verbrauchst 30% weniger Kalorien, dass das relativ schnell passieren kann, kann man in dem Text nachlesen. Langfristig kommen dann - wie von Ole geschrieben - bei einem niedrigen Fettanteil nocheinmal andere, zusätzlich Widerstände des Körpers hinzu

    Der einzige Weg um irgendwie zumindest etwas dagegen zu tun sind die Refeeds. Dass es aber nicht ganz leicht ist, den Nutzen von Refeeds wirklich eindeutig zu belegen, hängt damit zusammen, dass es darum geht, das Einbrechen des Stoffwechsels zu verlangsamen oder aufzuhalten. Wenn man sich den T3-Level als eine gemalte Kurve vorstellt, dann ähnelt er in einer Diät einem L, nur halt weniger kantig bzw. bauchig und flacher. Die Frage wie bauchig, ist bei jedem verschieden auch wenn 2 Menschen eine völlig identische Diät machen, Refeeds helfen ihn deutlich flacher zu gestalten und weniger tief.

    Andere berufen sich darauf, zu sagen der Verlauf ist bei jedem Menschen ein V und ich kann auf die rechte Hälft des V (respektive Wiederanstieg des T3) nur dann kommen, wenn ich einen Kalorienüberschuss habe. Für jeden Tag Defizit bräuchte ich also einen Tag Überschuss, somit wären Refeeds sinnlos.

    Der Schluss daraus aber wäre, dass es extrem wichtig ist, die Refeeds so zu gestalten, dass ein Tag Defizit und ein Tag Überschuss von der Aufteilung der Makronährstoffe unterschiedlich ist, einfach gesagt, der Körper darf an den Überschusstagen keine Chance darauf haben, Fett einzulagern (und ein paar andere Rgeln)

    Refeeds sind jedenfalls "Best Practices", seit langer Zeit schon nur in den letzten 10 Jahren ist das durch das Internet populär geworden
  • hillytrixi
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    hmmm...ich bin mir nicht sicher, ob es diese Hungersnot im Körper gibt. Ich bin weder Wissenschaftler, noch Experte, noch habe ich mich da besonders belesen. Ich habe einfach vor ca. 10-15 Jahren mit wenig Kalorien und Sport abgenommen...und das auch relativ zügig. Ich denke, das Abnehmerfolge,oder eben auch Misserfolge von vielen Faktoren gelenkt werden. Heute bin ich 42, in den Wechseljahren und die Kilos wollen nicht runter gehen. Ich nehm nicht mehr als 1 Kilo / Monat ab und das quält sich schon sehr. Ich hab alles probiert...egal in welchem Kalorienbereich ich mich befinde...mehr als 1 Kilo gibt der alte Körper nicht her...aber zurück zum Hungerstoffwechsel...wie können dann Menschen rapide abnehmen, die fast nix essen ? und ich meine nicht die Essgestörten, die hungern, sondern normale Leute, die einfach nur extrem wenig essen und vllt auch kaum Sport machen...die nehmen doch auch ab ?...ich denke, dass die Natur da ungerecht verteilt hat und dem einen die Möglichkeit gibt und anderen eben nicht...