Dieses Mal ist (hoffentlich) alles anders....

Hallo zusammen

Bis zum heutigen Tag bin ich in mfp „nur“ ein stiller Beobachter gewesen. Regelmässig und mit grossem Interesse habe ich die Beiträge in der Community verfolgt. Dabei wurde ich in so mancher „Krise“ immer wieder ermutigt, es gibt hier so viele Vorbilder, herzlichen Dank!

Im Weiteren schätze ich sehr den rücksichtsvollen und wohlwollenden Umgang. Ich lese vor allem gerne die Beiträge von Menschen die viel abgenommen haben (20 und mehr Kg). Aus diesen Beiträgen spürt man das Verständnis für das Leiden und die unausgesprochenen Gedanken mit denen sich übergewichtige Menschen täglich konfrontiert wissen. Und ich liebe die Vorher- Nachher Bilder; Motivation pur!!

In der Hoffnung mit meinem Beitrag ebenfalls Mut machen zu können, schreibe ich gerne etwas über mich, meine Erfahrungen und meine Ziele….

Ich komme aus der Schweiz und wohne mit meiner Familie in Aarburg (Olten). Mit ca. 18 Jahren fing meine „Odysee“ mit dem Übergewicht an. Einmal davon abgesehen, dass ich sicher erblich vorbelastet bin bei falscher Ernährung Fett einzubunkern, bin ich ein Sportmuffel…. Als Kind war ich nie „****“ und ich habe Stundenlang draussen gespielt und mag mich eigentlich nicht daran erinnern je eingeschränkt gewesen zu sein.

Aber nach und nach wurde ich schwerer. So weit zurück kann ich mich auch nicht mehr so genau daran erinnern in welcher Zeitspanne die „Auf und Ab’s“ stattfanden. Es gab aber immer wieder Momente, in denen ich dem ganzen versucht habe Einhalt zu gebieten. Also weniger und gesünder Essen und Sport treiben (Joggen). Hatte ich dann wieder einige Kilos runter ging das ganze wieder von vorne los, einfach mit 5 Kg mehr auf den Rippen. Damit lebe ich nun seit knapp 30 Jahren. Alle „JoJo’s“ unter Euch kennen diesen Kampf und auch den damit verbundenen Frust über das eigene Versagen….

Falls Du jetzt immer noch am Lesen bist, scheint es dich wirklich echt zu interessieren ;-)

Warum soll es dieses Mal nun anders sein? Ganz ehrlich, es ist und bleibt ein Kampf, aber irgendwie hat es bei mir „klick“ gemacht. Mit einem BMI über 40 hätte ich in der Schweiz via Hausarzt eine Magen-OP machen können. Dabei hat sich aber mein „Verstand“ gewehrt, es kann doch nicht sein, dass in anderen Erdteilen Menschen verhungern und ich im Wohlstand verfette. Im Weiteren erlebte ich Menschen die zwar nach medizinischen Eingriffen stetig abgenommen haben, sich aber alles andere als gesund ernährten, einfach nicht zunahmen, weil die Portionen nun kleiner waren.

Das Jahr 2013 war für mich schliesslich sehr turbulent. Die Midlife-Crisis hat sich mit vielen Facetten bemerkbar gemacht (nein, ich habe mir kein Motorrad gekauft und die Frau ist auch immer noch die gleiche ;-)). Unter anderem schnellte mein Gewicht nochmals kräftig hoch. So war für mich gegen Ende Jahr der Wunsch ganz neu gereift meine Gewichts-Probleme ein weiteres Mal anzupacken. Im Weiteren empfand ich es absolut realistisch für die zweite Lebenshälfte meine Ernährung wirklich umzustellen (und nicht einfach nur davon zu reden). Der letzte Kick gab mir anfangs Januar 2014 schliesslich eine Spiegel TV Doku „Für immer **** - Die Wahrheit über Fettsucht“ die mein Vorhaben bestärkte.

Mein Einstieg war die Dukan-Diät. Ich weiss viele werden nun aufschreien, alles was mit Diät zu tun hat und nicht eine langanhaltende Ernährungsumstellung ist kann kein Erfolg haben…. Aber ich startete mit 129Kg Lebendgewicht. Zudem kannte ich zu diesem Zeitpunkt mfp noch nicht und es schien mir nachvollziehbar, das Low Carb in meinem Fall, Sinn macht.

Entgegen vieler bedenken hatte ich keine nennenswerten Probleme, dass mir die Energie durch zu wenige Kohlenhydrate fehlte. Natürlich ist es immer ein Abwägen und natürlich passiert es immer wieder, dass die Kohlenhydrat Zufuhr zu knapp bemessen ist, aber ich kann immer besser einschätzen, wann mein Körper etwas mehr Kohlenhydrate braucht.
Und ja…. Ich habe immer wieder einen Tag in der Woche (meistens am Wochenende) an dem ich „ungesund“ esse. Oft mit dem anschliessenden Unwohlsein nach zu üppigem Essen, welches mich immer wieder motiviert auf keinem Fall wieder ins alte Fahrwasser zurück zu wollen!!!

… und ich liebe es, ich habe den Eigengeschmack diverser Lebensmittel neu kennengelernt.

Nach nun 7 Monaten habe ich 25Kg abgenommen, die letzten knapp 100 Tage mit mfp, und ich bin immer noch dabei! In der Zeit habe ich einige Krisen überwunden in denen ich früher aufgegeben habe. Z.B. fiebere ich seit 6 Wochen nur wenige Kg vor der u100 grenze. Diese Plateauphase kann ich (manchmal zwar schweren Herzens) gut akzeptieren und will meinem Körper Zeit lassen, sich umzustellen. Letztendlich tut sich zwar auf der Waage nichts, aber der Hosenbund spricht Bände….

Noch ein letztes; Der Sport…. Im Moment ist es immer noch so, dass ich den Sport vor allem zur Unterstützung meines geplanten Gewichtsverlusts mache. Zwar hatte ich schon das eine oder andere Mal das Gefühl, dass es Spass macht, aber irgendwie muss ich mich da getäuscht haben ;-) Natürlich bin ich so fit wie seit Jahren nicht mehr, das macht wirklich Freude. Mit Runtastic logge ich meine Aktivitäten und schätze es die zusätzlichen Kalorien dazu zu verdienen. Im Moment ist es auch so, dass ich noch nicht Joggen kann, was sicher nochmals einen Schub geben könnte. Nach vereinzelten versuchen spüre ich meine Gelenke, so dass ich damit noch etwas zuwarten will. Dafür haben wir 2Km vom Wohnort entfernt eine Waldtreppe mit 1150 Stufen (in unregelmässigen höhen und abständen) welche ich 2 bis 4 Mal pro Woche begehe. Inzwischen schaffe ich die Treppe in 16/17 Minuten, im Februar brauchte ich dafür noch 45 Minuten.

…. Übrigens mein Profilbild lasse ich noch einen Moment so stehen, es Zeugt von „schweren Zeiten“ zu denen ich nie mehr zurückkehren möchte!

Liebe Grüsse
LionerKing (Daniel)