Food Porn, was sagt ihr dazu?

Die schönsten Leckereien werden uns überall angeboten, und trotzdem gilt als oberstes Gebot: Du sollst nicht zunehmen!

Schrecklich
– ein typisches Dilemma der Überflussgesellschaft, das vielen Menschen sämtliche Genüsse madig macht. Um Selbstdisziplin und Esslust unter einen Hut zu bringen, muss man also ein bisschen tricksen: Zum Beispiel mit Hilfe von „Food Porn“. Dieser neue Trend propagiert gewissermaßen die Flucht nach vorn: „Schauen statt Schlemmen“ heißt die Devise.

Und so funktioniert es:
- Wann immer einen die Lust nach einem fetten Stück Sahnetorte übermannt, eilt man nicht in die nächste Konditorei sondern ins Internet. Dort klickt man Seiten wie www.foodporn.com an und wird bombardiert mit erregendsten Fressalien-Bildern von zuckersüß bis fetttriefend. Das Gute daran: All die knusprigen Krapfen, glasierten Torten, lockeren Crémes, die man sich auf diese Weise gönnt, machen nicht dick – denn der Genuss ist ja nur virtuell.

Ein bisschen seltsam
- ist das Ganze natürlich, denn eigentlich würde man ja denken, dass der Anblick der Leckereien erst richtig Appetit macht. Aber dem ist offenbar nicht so. Ein kurzer Blick befriedigt zunächst einmal den Süsshunger. Die Macher dieser Seiten warnen ihre Besucher allerdings, dass jeder weitere Klick auf eigene Gefahr geschieht – ganz wie bei echten Porno-Sites.

Ein Vorläufer dieser gastronomischen Exzesse ohne Magenschmerzen sind übrigens die unzähligen TV-Kochshows. Bereits hier gibt es deutliche Parallelen zum Porno-Konsum: Während es auf den Fernseh-Herden so richtig heiß hergeht, bleibt die heimische Küche oft genug kalt.