Frustessen ... & das schlechte Gewissen danach

Dinonko · Mai 2015

Hey!
Mir ist heute mal wieder ein ganz doofer Tag in die Arme gelaufen.

Kennt ihr diese Tage die erst total super laufen zwecks Ernährung (bin Aufmerksam was ich esse) und auf einmal wechselt sich das Blatt in die völlig falsche Richtung?

Übelastung, Streit, Stress, Beziehungsprobleme... Was auch immer der Grund ist und einem durch den Kopf wandert...

Man schnappt sich irgendwas zu Essen und sagt sich: "komm das muss jetzt sein, ist ok!"
Und dann hört man nicht auf und sucht sich am Besten noch Süßes zusammen. Arghh!!!

Ich habe sowas teilweise 1x die Woche. Treibe zwar so gut es geht täglich Sport, aber ich fühle mich so schlecht danach. Ich esse dann wirklich kreuz und quer. Frühstück, Mittag noch normal, am Nachmittag gibt es dann kein Halten mehr.
Dabei habe ich die restliche Zeit keine Probleme... Essen ist gesund, passend zum Sport und die Süßigkeiten verbiete ich mir auch nicht. Nur so übliche Sachen wie FastFood, Croissants, etc. sind fast gestrichen bzw. Sonderausnahmen geworden ;-) und ich weiche bei Hungergefühlen ( schönes Wort :]) oft auf Gemüse um. Nur in diesem Fall nicht.

Ich habe nicht Angst das ich dadurch gleich wieder zunehme, wie manche das streng täglich überprüfen. Ich fördere jedoch meinem Abnehmen und dem Muskelaufbau dadurch nichts. Habe dann gleich ein schlechtes Gewissen.

Dafür am nächsten Tag viel weniger essen schaffe ich nicht.

Habt ihr Tipps wie man das in den Griff bekommt?

Tyrael666 · Mai 2015

Hmmm nee kenne sowas nicht und noch nie gehabt

Was isst du denn so das du nachmittags einen Blutzuckerkolaps bekommst und lust auf süßes hast`?

loser881 · Mai 2015

Passiert mir ständig, daher bin ich fast seit einem Jahr in einem Plateau. Seit einigen Wochen geht es gerade mal wieder etwas besser, aber der nächste Rückfall kommt bestimmt. Man muss sich einfach damit abfinden dass man keine Maschine ist. Es hat bei jedem von uns einen Grund warum wir übergewichtig sind/waren, und alte Gewohnheiten abzulegen braucht lange.

Verbieten bringt aber nix, das hält ohnehin keiner durch. Versuche am besten, die Rückfälle als "Belohnung" für irgendetwas erreichtes zu machen, und auch im Kopf zu haben, dass diese Moment etwas Besonderes sind. Dann hast Du auch kein schlechtes Gewissen. Solange Du den Rest der Zeit drauf achtest, kann man sich auch den einen oder anderen Rückfall leisten.

Schlechtes Gewissen ist jedenfalls nur für eines Gut: den nächsten Rückfall zu beschleunigen.

Jeder Tag ist wieder ein neuer Tag. Wenn Du insgesamt Deine Ernährung bewusster gestaltest, wird das schon klappen.

SportsfreundSven · Mai 2015

Fressattacken, Heißhunger usw. kommt eigentlich durch eine grundsätzlich schlechte Ernährung(der Körper bekommt nicht alles, was er braucht) und/oder durch ein zu hohes Kaloriendefizit.

Tröstlich ist eventuell, dass man durch eine "einmaligen" Ausrutscher seine Abnahme nicht "abschießt". Für ein Kilo müsste ich 7000kcal zusätzlich essen. Das schaffe ICH nicht an einem Tag.

Ich würde also grundsätzliche meine Ernährung kontrollieren. Dafür gibt es ja MFP.

Dinonko · Mai 2015

Ich esse unter der Woche morgens fast immer Haferporridge mit Naturjoghurt und etwas Nüssen und Früchten.
Mittags gibt es dann ganz normal Mittagessen.
Dieses Naschen von den Süßigkeiten passiert wie gesagt wirklich nur wenn ich gerade total unzufrieden bin. Kann das schwer erklären.
Im Grunde weiß ich, dass ich mir mal ne Kleinigkeit nehmen kann. Es ist nicht das "Hungergefühl" das man mal hat wenn ganz viel Essen vor einem steht und man satt ist, aber das Auge essen möchte

Sowas kann ich aushalten. Trinke dann mehr.

loser881, schön zu wissen das ich da nicht als einzige so ticke. Ich hoffe, das ich das noch besser in den Griff bekomme....

Clau2411 · Mai 2015

Ich hatte das früher eigentlich immer nur, weil ich definitiv zu wenig gegessen habe. 1-2 Wochen mit nur knapp 800kcal... da sind die Fressattacken vorprogrammiert. Seit ich ausgewogener und vor allem auch mehr esse, sind diese Fressattacken komplett weg. Und die Veränderung (Abnahme, Muskelaufbau etc.) sind sogar besser geworden.

Dass du dich nach dem Sport "schlecht" fühlst kann ich nicht nachvollziehen. Ist es vielleicht der falsche Sport? Macht dir das keinen Spaß? Ich bin nach dem Sport eher total gepusht und positiv drauf, weil ich es einfach liebe. Dann bin ich sogar richtig motiviert weiter gesund und genug zu essen.

Auch, dass bei dir die Fressattacken immer dann kommen, wenn du schlecht drauf bist oder im Stress klingt eher nach etwas psychischem.

Kennst du das Buch: Wenn Essen nicht satt macht: Emotionales Essverhalten erkennen und überwinden! von Jennifer Taitz?
http://amzn.to/1GV9C1l

Ich finde das sehr gut!

Vielleicht bringt dir das ja was

Dinonko · Mai 2015

Nach dem Sport fühle ich mich nicht schlecht, glaube das hast du falsch verstanden. Das war auf das Naschen bezogen.
Bin total begeistert davon, deswegen treibe ich ja auch täglich welchen

fs1973 · Mai 2015

Ich hab mir (nachdem es früher auch das Essen war, das vom Frust/Stress usw ablenken sollte) angewöhnt in dieser Situation stattdessen etwas nach draussen zu gehen und zu spörtlen. Muss ja nicht gleich ne ganze Trainingseinheit sein, einfach so ein bisschen. Bringt einen "runter" und leert den Kopf. Plus man fühlt sich danach gut und nicht mit schlechtem Gewissen.

jpaoe · Mai 2015

Ich versuche bei sich anbahnendem Frustessen ebenfalls raus zu gehen und mich zu bewegen.
Auf der Arbeit klappt das leider nicht immer, da versuche ich es dann erst mit 5 Minuten durchatmen (notfalls auf der Toilette).
Falls das noch immer nicht hilft habe ich eine Tafel "hochprozentige" (mind. 70% Kakaoanteil) Schokolade, die nur auf der Zunge zergehend schmeckt. Von dieser Notfallration gönne ich mir dann 1 Stück. Das ist dann aber auch schon bald die Stufe, bei der ich vor Frust bald am liebsten heulen, schreien und um mich schlagen würde.

tobimontana52 · Mai 2015

Also hier muss mann zwischen dem mentalen Problem und dme körperlichen PRoblem unterscheiden.

Zu wenig Kcal = Heißhunger, Zu viele Carbs = zu hoher Insulinspiegel und nach absinken des Peaks diese Downphase die man mit neuen Carbs überwinden kann.

Hier scheint es ja eher ein mentales Problem zu sein, ähnlich wie bei einer Alkoholsucht. Was generell gar nicht so blöde ist, da Zucker uns ähnlich süchtig macht wie andere Drogen. (aber das ist ein anderes Thema).

So Blöd es sich jetzt anhört, hör einfach auf mit dem Frustessen. Sicher wird es hart und sicher wirst du auch mal wieder "Rückfällig", aber du musst "einfach" aufhören damit.

Lubine1983 · Mai 2015

Hm, heikles Thema, denn ich sehe die Probleme hier eher im psychischen Bereich (emotionales Essen), als im physischen (Mangelernährung etc.) Was Du schilderst @Dinonko hört sicher eher danach an, als würdest Du essen, um schlechte Gefühle besser verarbeiten zu können, oder zu unterdrücken, oder was auch immer.. Schlechte Gefühle = Frustessen = schlechte Gefühle... Ich mag Dir hier keine Tipps á la "Iss mehr Protein, iss mehr gesunde Fette" etc geben, weil sich Deine Beschreibung nicht danach anhört, als wäre es ein Ernährungsproblem.. Klar, kann ein Mangel an Vitamin D, Eisen oder was auch immer schlechte Stimmung verursachen, die wiederum eine Fressattacke auslöst, aber letztendlich spielt der Kopf und das Herz eine nicht zu verachtende Rolle..

Aus eigener Erfahrung: Suche Dir 2-4 Aktivitäten, die Dir Spaß machen und ablenken können. Du musst sie aber unmittelbar und sofort umsetzen können. Also nicht erst Sachen packen, ins Auto steigen, zum Sport fahren. Lesen oder Fernsehen funktionieren nicht! Schreibe diese Aktivitäten auf, häng den Zettel sichtbar in Deine Wohnung oder Zimmer. Wenn Du kurz vor einem "Anfall" (Ich nenn´s mal so) stehst, schau auf die Liste und setze sofort einen Aktivität um.. Bei mir war es Hund schnappen und sofort raus, sch***ß aufs Wetter oder z.B. das Gesicht in eiskaltes Wasser halten. Mache die Aktivität mind. 20-30 min. Wenn das Gefühl, dass Du die Kontrolle verlierst, vorbei ist, fange an, Dich zu fragen, warum Du jetzt essen wolltest... Häufig ist der Grund emotional und nicht körperlich bedingt.. Wenn Du kannst/magst/Dich in der Lage fühlst, versuche das eigentlich Problem zu lösen.. z.B. Sich mit dem Partner aussöhnen etc.

Vielleicht ist das Mist, was ich hier zusammengeschrieben habe, wenn es Dir hilft, umso besser! Wünsche Dir aber viel Erfolg und hoffe, dass Du bald eine Lösung findest

exii · Mai 2015

Diät und Abnehmen ist für mich nicht nur Bewegung und Ernährung, sondern auch Psychologie.

Ein Dicker kommt nicht allein durch nen Ernährungsplan der ihm vorgegeben wird von seinen Kilos runter.
Als Beispiel vielleicht hat er Stress in seiner Ehe, und entwickelt deswegen einen hohen Cortisolspielge, der ihn fast durchgehend insulinresistent macht, sein Gehirn unterzuckern lässt, und er also gar net anders kann, als reinzustopfen.

Sogesehen wär hier nicht die Lösung: Ernährungsberatung, sondern zb. in dem Fall: Scheidung.

Ich denke mit dem Beispiel kommt gut rüber, was ich meine.

Dinonko · Mai 2015

Danke für eure Antworten

Vielleicht sollte ich nur kurz klarstellen, das ihr euch nicht weiter den Kopf zerbrecht:
Ich bin nicht übergewichtig. Mache keine "Diät" (jedenfall war das nicht mein Plan). Meine Blutwerte & Schilddrüse sind gerade erst gecheckt worden. Alles paletti.

Mein Ziel ist es eine bessere Figur zu bekommen. Ich war noch nie übergewichtig, geschweige denn zu dick. Im Laufe der Zeit (teils durch Aussetzen von Sport) hatte sich bei mir das ein oder andere Fettpolsterchen auf der Hüfte eingeschlichen. Meinen Zustand hätte ich wohl als normal für "wenig/kaum sportlich" eingeschätzt. Zufrieden war ich damit dann vor knapp 2 Jahren nicht mehr. Ich wollte endlich wieder mehr tun!

Ich versuche mich seitdem bewusst deutlich gesunder zu ernähren. Verzichten tue ich nicht, ich habe die Verhältnisse an Lebensmitteln, die ich täglich zu mir nehme nur etwas getauscht. War es früher gekaufter Joghurt oder das fertige Müsli ( mit so viel Zucker

) ) , so nehme ich jetzt Naturjoghurt und mische es mir selbst zusammen.
Sportlich hat sich auch viel getan. Anmeldung im Fitnessstudio ( wo ich früher keine Lust drauf hatte - war mehr der Mannschaftstyp), Zirkeltraining, Krafttraining, Kurse ausprobiert.... eine zeitlang kam Schwimmen dazu, dann habe ich mal zuhause kleine Trainingseinheiten gemacht, Challenges probiert ( zum Spaß!) und bin JETZT dabei gelandet das ich fast täglich Sport treibe. Es war also ein reger Wechsel.

) Fahrradfahren, Inline skaten.... Ich brauche die Abwechslung was dem Training ja nicht schadet, denke ich.

In dem letzten Zeitraum hat sich äußerlich wohl was getan, wurde jedenfalls darauf angesprochen. Man mag es selber ja immer schlecht reden

Soo und das mit den "Fressattacken" ist denke ich, wenn ihr euch bis hier durchgelesen habt ( danke!) nicht all zu dramatisch. Es nervt mich nur so, weil es nicht eingeplant ist und ich sonst doch relativ konsequent bin.
Ihr mögt schon recht haben das es mehr psychisch ist. Ich bin nicht perfekt. Aber ich habe den Ehrgeiz auch dies noch zu meistern!

@ Lubine1983 : du trifft es ganz gut, die Idee dann sofort rauszugehen merke ich mir. Die kann ich ja schnell umsetzen.

Sorry das es jetzt so viel Text wurde. Ihr könnt gerne fragen! Ich kann nur von mir sagen das ich vielleicht langsamer zu einem Ergebnis komme, aber der Plan ist es dauerhaft gesünder/sportlicher zu leben und derzeit habe ich wirklich viel Spaß daran. Es ist sogar immer ein Kampf mit meinem Gewissen wenn ich es mal nicht schaffe eine Aktivität am Tag
zu absolvieren und wenn es dann mal "nur" ein Spaziergang ist.

Lieben Gruß

Frustessen ... & das schlechte Gewissen danach

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