Es bieten sich immer "Gründe" es nicht durchzuziehen... oder was ist das ???

Mir hat es geholfen feste Termine zu haben. Ich mache meißtens die Kurse im Studio mit, da ist schon ein wenig "Gruppenzwang" dabei und feste Termine sowieso. Die trage ich mir auch fest in meinen Kalender ein.

Wenn aber ein anderer Termin dazwischenkommt (z. B. Eishockeyderby letzten Sonntag ), dann ist das für mich auch kein Beinbruch solang ich weiß, dass ich die Routine am nächsten Termin wieder einhalten kann.

Oder nächste Woche z. B. fahre ich von Di bis Do auf Dienstreise. Da wird am Dienstag reiten entfallen, Mittwoch BBP-Kurs und Donnerstag Zumba. Für Dienstag hab ich die Option am Dienstreiseort ins Hotelschwimmbad zu gehen oder ins dort ansässige CleverFit (man kann 4x im Monat in einem anderen CleverFit trainieren). Mittwoch wird es eine fest geplante Überraschungs-Abendveranstaltung geben. Da wird man sehen ob sie zumindest mit einem Spaziergang verbunden wird. Am Donnerstag wird's für mich wohl keinen Sport geben außer den Spurt von Zug zu Zug da ich erst spät abends heimkomme.

Ich weiß aber, dass ich Freitag zum Pferd und ins Spinning gehen kann ... von daher ist das doch kein Beinbruch

Kurzum: Es wird immer die Ausnahme von der Regel geben!

Das würde ich schon differenzieren. Wenn man akute Beschwerden aufgrund Übergewicht hat, ist das sicher eine Motivation, das konsequent und ohne Ausnahmen durchzuziehen.
Wenn es aber nur um das allgemeine (Wohl)Befinden geht, sehe ich das etwas entspannter. Wie Kai und Ralph schon schrieben, Urlaub zum Beispiel dient der Erholung, das schließt auch (bzw. für viele auch vor allem) die Psyche mit ein. Und der Streß, den man sich durch konsequente gesunde Ernährung aussetzt, ist sicher vorhanden. Sicher gibt's jetzt wieder einige, die sagen, "eine gesunde Ernährung ist kein Streß", aber wenn das generell so wäre, wäre diese Seite hier für viele überflüssig.
Auch wenn man für bestimmte Ereignisse (Feiern etc.) mal die Zügel etwas lockerer lässt, ist das aus meiner Sicht ok. Wichtig ist nur, dass man dies nicht übertreibt, so dass diese Ereignisse nicht die Summe der konsequenten Phase übersteigt. Ansonsten wird man das Ergebnis dann ja sehen oder halt auch nicht. Dann ist das aber eher eine Frage der Grundeinstellung.

Ich denke es ist wichtig, aus seinem Training eine Gewohnheit werden zu lassen. Eben so, dass man einfach nicht mehr drüber nachdenkt, wie Zähneputzen oder zur Arbeit gehen. Am Anfang ist man ja sowieso übermotiviert und wenn das nicht reicht muss man eben einen Plan machen (schriftlich, Kalender, ...). Nach ein paar Wochen oder Monaten sollte die Gewohnheit dann etabliert sein.

Also ich bin auch der Meinung, ich überwinde mich besser, wenn ich mit jemandem zum Training verabredet bin.
Eine Person zu finden, die das zeitlich mit den eigenen Dienstplänen abstimmen kann, ist dabei zugegeben nicht immer leicht.
Da ich mehr draussen laufe und nicht ins Studio gehe, spielt die Dunkelheit auch noch eine Rolle.
Nachdem ich lange niemanden fand, habe ich bei meinem Bruder nachgefragt, ob er mir seine Hündin mitgibt und die dann meine vierbeinige Laufpartnerin ist.
So habe ich das dann auch regelmäig eingeplant - und diese Freundin wartet ja nun auch immer auf mich :-)
Ist das Wetter mal sehr schlecht oder nach Dienst schon dunkel, dann schieben wir auf den nächsten Tag.
Nun hab ich auch noch eine zweibeinige Laufpartnerin dazubekommen - und sind nun oft zu Dritt unterwegs.

allein - ja ich gebe es zu - da hat der innere Schweinehung ziemliche Macht

Hallo zusammen,

klar kennt man das: heute laufe ich nicht, es ist zu kalt, zu nass, zu windig.
Diese Woche fange ich nicht mit der Diät an, denn da ist Geburtstag von Sowieso. Aber kommende Woche ist wieder eine Feier und dann wieder eine und überhaupt - eigentlich ist nie ein günstiger Zeitpunkt anzufangen - es kommt immer was dazwischen!

Also ist man auf sich selbst und seinen inneren Schweinehund und sein Durchhaltevermögen angewiesen.

Ich bin nicht übergewichtig, ich bin "Normalgewichtig" bei 1,75 cm und 72 kg.

Aber ich habe seit Jahren Kniebeschwerden und niemand findet so richtig heraus woran es liegt. Und wenn die Schmerzen heftig genug sind, dann ist das Motivation etwas zu verändern.

Ich habe meine Ernährung seit 1.7.15 auf Paleo umgestellt, kein Weizen, keine Milchprodukte.
Einmal in der Woche mache ich einen Ausnahmetag - aber wirklich nur einmal und ich führe auch Protokoll und trage alles in eine Liste ein!

Da leichte Bewegung auch bei leichten Schmerzen in Ordnung geht, habe ich mir das Garmin Vivosmart gekauft und versuche meine 70.000 Schritte in der Woche zu halten - die 10.000 am Tag klappen bei einem Bürojob nicht immer. Mit dem MyFitnesPal kontrolliere ich meine Ernährung und bin manchmal schon erschrocken wie "wenig" (oder zu viel von den falschen Dingen) ausreichend ist.

Mit dieser Kombination von Ernährungsumstellung, leichtem Sport und Ernährungskontrolle fahre ich ganz gut.
LG
frauhohmann

Kai683 schrieb: »

wer kennt es nicht, kaum ist man eine zeit "dabei" schon gibt es wieder irgendeine ausrede oder termine, feiern etc. um nicht konsequent am Ball zu bleiben.
Ist es einfach nur fehlende motivation, unterstützung oder wie geht ihr damit um? wie habt ihr das überwunden?

danke für eure tipps und tricks

Manchmal muss man sich auch einfach damit abfinden, dass man nicht drei Stunden Zeit hat, um das perfekte Workout zu absolvieren und anschließend ein super gesundes Essen zu kochen, sondern eben das machen, was sich irgendwie einrichten laesst.

Montag z.B. war ich abends zum Essen/was Trinken verabredet und hatte nicht mal eine Stunde Zeit zwischen Arbeit und weggehen. Früher hätte ich gesagt, das reicht nicht, um was zu machen.
Stattdessen hab ich meine Laufsachen mit zur Arbeit genommen und mich vor der Heimfahrt umgezogen, damit ich nicht erst in die Wohnung hochlaufen und alles zusammensuchen muss, sondern gleich vom Parkplatz aus losjoggen kann. 35 Minuten laufen, blitzschnell duschen, umziehen, am Ende war ich zwar so 4 oder 5 Minuten zu spät, konnte mich dafür dann aber mit gutem Gewissen auf die Pizza stürzen ;-)
Mit den ganzen (alkoholfreien) Cocktails sind sicher zu viele Kalorien und vor allem zu viel Zucker zusammengekommen, aber so lange das nicht zur Gewohnheit wird, ist das für mich kein Drama.

Ansonsten hab ich die gepackte Studio-Tasche im Auto, seit ich da Mitglied bin, und da die bis 23 Uhr aufhaben kann ich da immer noch hin, wenn der Arbeitstag mal 12 Stunden hatte. So spät ist es auch schön leer, da muss man nicht auf Geräte/Gewichte warten, gefällt mir gar nicht schlecht.

Auf Dienstreisen nehme ich inzwischen immer meine Laufsachen mit, und für 20 Minuten Bodyweight Übungen reicht auch nach Abendveranstaltungen die Energie meist noch.

Ich schnapp mir auch oft gerade nach Feiern noch die Taschenlampe und eine Runde laufen, wenn ich nach Hause komme. Aber ich kenn viele Leute, die nicht gerne mitten in der Nacht laufen, also versteh ich, wenn das nicht für jeden eine Option ist ;-)

Es gibt viele Gründe, etwas nicht zu verändern und die Dinge so laufen zu lassen wie immer: Das meiste lässt sich zusammen fassen unter Bequemlichkeit oder Angst vor Veränderung.

Aber es gibt auch viele Gründe, etwas zu verändern. Speziell auf Übergewicht und Bewegungsmangel bezogen ist es Gesundheit und Lebensenergie. An den Punkt muss man erstmal kommen, dass man die positive Wirkung spürt. Wenn einem auf einmal alles im Alltag leichter fällt als früher, wenn die Symptome der ersten Anzeichen von Krankheiten wieder verschwinden, dann will man eigentlich nie wieder in alte Muster verfallen. Hierfür sollten die Ziele aber mehr sein als nur eine Zahl auf der Waage.

Zur Motivation sollte man sich seine Ziele regelrecht ins Hirn einbrennen, indem man sich immer wieder vor Augen führt und intensiv vorstellt, wie es sein wird, das Ziel erreicht zu haben. Wie wird es aussehen, wie wird es sich anfühlen, wie werden sich die Komplimente anhören? Das ist ein Trick aus dem mentalen Training: Versetzt euch in Gedanken in die Situation und spielt sie schonmal mit allen Details durch. Genießt es, wie es sich anfühlt, wie es aussieht und anhört. Man kann das auch aufschreiben und sich regelmäßig wieder durchlesen oder man sucht sich ein Foto von einem Vorbild, das man erreichen will und schaut sich das immer wieder an.

Die Alternative kennt ihr ja und davon wolltet ihr weg. Auf Dauer funktioniert aber eine auf ein positives Ziel gerichtete Motivation besser als die Angst vor negativen Konsequenzen, wenn man nichts tut. Aber als notwendiger Arschtritt tut das manchmal auch sehr gut.

Hier habe ich noch ein paar Artikel zum Thema Motivation zusammengestellt: http://abnehmchecker.de/motivation (rein private Seite, ohne kommerziellen Hintergrund)
Ich habe mich in meinem Sport (Segelfliegen) sehr intensiv mit mentalem Training befasst und einige Techniken sind auch auf andere Lebensbereiche gut übertragbar: Zielsetzung und Erfolgskontrolle sind sehr wichtig, damit man seine Fortschritte auch erkennt und diese Fortschritte sieht man nicht von einem Tag auf den anderen auf der Waage.

Viele Leute, die abnehmen wollen, verzweifeln ja schnell an den Gewichtsschwankungen und dann werden voreilig die falschen Schlüsse gezogen: "Gestern habe ich 50g Nüsse gegessen und heute hatte ich 1kg mehr auf der Waage". Oder umgekehrt geht's natülich auch, wenn sich eine kleine "Sünde" nicht am nächsten Tag auf der Waage zeigt.
Die selben Irrtümer gibt es beim Sport: Da wird entweder eine Gewichtsschwankung nach oben sofort als Muskelzuwachs gefeiert oder die Leute verzweifeln auch daran und schlussfolgern, dass sie lieber keinen Sport treiben sollten, weil sie an einem Tag nachdem sie Sport getrieben haben, am nächsten Tag mal 1kg mehr gewogen haben.

Es wollen alle die schnellen Erfolge und daher glauben sie, dass man das Ergebnis der geänderten Ernährung oder von Sport unmittelbar am nächsten Tag sehen kann. Dabei kommt es auf die langfristige Veränderung infolge einer dauerhaften Veränderung des gesamten Life-Styles an (gesunde Ernährung, Sport, Ruhe vs. Fast-Food, Bewegungsmangel und Stress).

frauhohmann schrieb: »

klar kennt man das: heute laufe ich nicht, es ist zu kalt, zu nass, zu windig.
Diese Woche fange ich nicht mit der Diät an, denn da ist Geburtstag von Sowieso. Aber kommende Woche ist wieder eine Feier und dann wieder eine und überhaupt - eigentlich ist nie ein günstiger Zeitpunkt anzufangen - es kommt immer was dazwischen!

Also ist man auf sich selbst und seinen inneren Schweinehund und sein Durchhaltevermögen angewiesen.

Genauso ist es bei mir. Jetzt sind doch die ganzen Weihnachtsfeiern und man wird sich doch was gönnen
können. Und nächstes Jahr dann der gute Vorsatz. Mit Sport hab ich kein Problem. Aber das Maßband hat mich
eben trotzdem zusammenzucken lassen. Die Waage sowieso.

DESHALB FANGE ICH JETZT AN. Am 19.12. und nicht erst nächstes Jahr.

Die Leute rennen mir die Bude ein und fragen mich, wie ich das gemacht habe, weil ich ja in der Hose noch schlank aussehe und dabei muß ich mich gerade selbst wieder motivieren. Das Schlimme dabei ist, dass einem das jetzt keiner mehr abnimmt, dass man selbst wieder Diät machen will (nicht muss). Also ist man auf sich alleine
gestellt.