Stoffwechsel

MotorPhil

Hallo Leute,

ich hab jetzt schon n bissl was hierüber gelesen - den Stoffwechsel.


Wie funktioniert es dass man sich ihn kaputt macht?
Wie kann man dies ggf wieder reparieren?

Hoffe ihr könnt mir helfen ...

danke
mfg
Phil

Braenen

Sinnbildlich gesprochen: Wenn Du über einen längeren Zeitpunkt hinweg Kalorien unter Deinem täglichen Grundumsatz futterst, senkt der Körper den "Energieverbrauch" ab und sorgt gleichzeitig dafür, dass zugeführte Energie (Essen), besonders intensiv verwertet, und im zweifelsfall auch erfolgreich deponiert wird. Langfristig kann eine solche Radikal-Diät also dazu führen, dass man, trotz reduziertem Essen und wenigen Kalorien, wieder zunimmt. Jojo-Effekt ist da ein Thema. Reparieren? Ich weiß nicht, ob man eine Körpereigene Funktion "reparieren" kann. Der Körper ist in diesem Spar-Modus um zu überleben. Ich mutmaße (!!), dass man durch normales Essen, Gewichtszunahme etc. den Körper wieder in Gang bringt. Der Effekt der Radikal-Diät dürfte damit aber dann hinfällig sein. Wahrscheinlich hat man danach sogar mehr auf den Rippen, als vorher.
Ich glaube, der Spezialist für den "theoretischen Teil" dieses Themas wäre taotadie. Vielleicht hat er Lust, sich hier einzuklinken und das mal genau und fundiert darzustellen.

Fettwech

Hier habe ich mal was zusammengetragen, als ich mich mit dem Thema beschäftigt habe:

http://www.myfitnesspal.com/blog/Fettwech?month=201401

Auch eher oberflächlich und gewiss nicht hoch wissenschaftlich, aber vielleicht hilft es Dir schon weiter, erste Fragen zu klären.

gerneschlank

danke fettwech für deine vereinfachte erklärung über den stoffwechsel.
nur hab ich noch ein problem!!
ich trau mich oft nicht mehr zu essen weil ich immer denke das dann wieder gewicht nach oben geht.
Reine Kopfsache!!!

Fettwech

Japp, wirklich Kopfsache. Seit ich darauf achte, dass ich immer so um die 1600 kcal pro Tag liege (manchmal mehr, manchmal weniger), nehme ich stetig ab. Keine Angst! ;-)

UliKutting

.... Ich mutmaße (!!), dass man durch normales Essen, Gewichtszunahme etc. den Körper wieder in Gang bringt. ...

Aus genau diesem Grund machen ja auch viele hier einen sogenannten "Refeed-Day". Das bedeutet, dass man sich z.B. an einem Tag in der Woche bewusst nicht an die Empfehlung von mfp hält. Eben das bringt dann den Stoffwechsel wieder auf Trab. Ähnlich wie Sport. Allerdings bedeutet das NICHT, an diesem einen Tag die komplette McD-Karte einmal herauf- und wieder herunter zu futtern!

Wie auch immer. Ich persönlich schlage auch gelegentlich (mehr oder weniger absichtlich) über die Stränge und wundere mich am Morgen danach trotzdem abgenommen zu haben! Muss wohl was dran sein...
:drinker:

MotorPhil

Der Blog ist super informativ. Danke dafür!
Merkt man das ob man im Hungerstoffwechsel ist oder kann man das irgendwie messen?

Gewöhnt sich der Körper dann an die reduzierte Kalorienzufuhr - sodass er das für "normal" hält?

kheinen59

Würde ich auch gerne wissen
mfg karin

yash_hh

Ja der Körper gewöhnt sich daran. Ein Hungerstoffwechsel kann man auch messen und man selber merkt ihn.

Gerne wird z.B. ein Hungerstoffwechsel fälschlicherweise als beginnende Depression oder beginnende Drüsen Fehlfunktion diagnostiziert.


Einfaches Beispiel:

Eine Person macht eine radikal Fastenkur. Isst 14 Tage NIX trinkt nur Wasser. Die Freude ist groß 12 Kilo sind weg.

(ich gehe hier jetzt nich darauf ein das von den 12 Kilo 90% Muskelmasse sein werden usw. das ein anderer thread)

Was denkt der Körper?

Das vegetative Nervensystem das unsere Körperfunktinen steuert hat keine Ahnung das die Person sich selbst das Essen verweigert hat. Es reagiert also Instinktiv. Wir haben keine neue Energie seit Tagen bekommen es ist Hungersnot. Wir können es uns nicht mehr leisten alles Systeme und Reparaturen auf maximum laufen zu lassen. Also stellt das System erneuerung und Reparatur auf Minimum. Als nächstes identifiziert das System die Kalorientreiber. Ganz vorne sind hier Muskeln und Hirn. Da hirn nicht abgebaut werden kann sondern nur auf Sparflamme gesetzt werden kann wird das getan. Die Kognitiven Fähigkeiten nehmen massiv ab. Als Beispiel die Person denkt langsamer Konzentration fällt schwerer Watte im Kopf und benebelt sein kann auftreten. Allgemein kann die Person dem alltäglichen Leben aber noch folgen. zur Energiegewinnung und Kalorienreduktion werden jetzt die Muskel wieder in Energie umgewandelt und den restlichen Muskeln verfüttert. Quasi interner Kanibalissmus. Die Körpertemperatur in den Extremitäten wird abgesenkt minimal aber auch das spart.

Der Körper ist jetzt im Modus grau. Survival at it's finest. soalnge Wasser da ist kann er jetzt wirklich lange aushalten ohne zu sterben.

Die Person beginnt wieder zu Essen:

Das Nervensystem merkt das die Dürre vorbei ist. Zuerst wird Körpertemperatur und Hirn wieder hochgefahren. Als nächstes die Regeneration. Das Nervensystem hat gelernt das Hunger passieren kann es bereitet sich ab jetzt aktiv auf den nächsten Hunger vor. Die neubildung von Muskeln wird nur noch in ausnahmefällen genehmigt weil die Energie eigentlich in die Depots soll wer weiß ob der nächste Hunger nicht länger andauert.

Das ist jetzt wie eine schlechte Angewohnheit des Systems. Ihm diese wieder auszutreiben ist ein wirklich schwerer vorgang. Mann muss wirklich eine Zeit lang etwas über seine Kalorien essen und dabei wirklich viel sport machen um im System die neue Marotte durchzusetzen.

oleolafson

Macht euch doch das Leben nicht so kompliziert

Immer - Wirklich IMMER wird euer Körper jedes Quentchen Energie einlagern, weil das einfach sein genetisches Programm ist. Vielleicht wird sich das in den nächsten paar tausend Jahren mal weg-evolutionieren, aber bis dato hat die Physiologie noch nicht verstanden, das wir nicht täglich um unsere Nahrung kämpfen müssen
So, verbrauchen wir nun weniger Energie, als wir zu uns nehmen passiert was? Ganz genau, wir nehmen zu. Das ist keine Fehlfunktion, sondern durchaus so gewollt. Denn wir erinnern uns, der Körper weiß nichts von Supermärkten und 24h Imbissbuden.
Hungerstoffwechsel, ja den gibt es. Er sichert das Überleben, wenn fast ALLE Reserven des Körpers aufgebraucht sind und keine neue Nahrung in Sicht ist. Das ist sozusagen das Notlaufprogramm - Aber Leute ehrlich, in unserer Gesellschaft wird kaum jemand in diesen Status kommen, es sei denn es handelt sich um eine ausgewachsene Essstörung wie Anorexia oder Bulimie, aber das ist ein ganz anderes Thema.
Es stimmt, dass Muskeln immer zuerst reduziert werden. Warum? Muskeln sind für den Körper ein absolutes Luxusgut! Sie verbrauchen auch im Ruhezustand Mengen an Energie, wieso sollte er daran festhalten, wenn er sie nicht braucht?
Genau deswegen ist es wichtig, das Abnehmen immer auch mit Muskelaufbautraining zu begleiten.
Aber das Alles ist keineswegs eine Fehlfunktion, sondern ein durch die Evolution entwickeltes, ausgeklügeltes System.

Abgesehen davon, dass die falsche Ernährung die sich in den letzten Jahrzehnten eingeschlichen hat, einen gebührenden Beitrag dazu leistet, ist es also kein Wunder, dass die Menschheit immer fetter und fetter wird. Ständig verfügbare Nahrung, der Drang unseres Organismus' alles an Nahrung mitzunehmen, was er bekommen kann, gepaart mit immer weniger Notwendigkeit sich für diese Nahrung körperlich zu betätigen, kann nur dazu führen was die Meisten hier erleben oder erlebt haben und was sie letztlich dazu gebracht hat, sich hier anzumelden um daran etwas zu ändern.

Man muss das nicht verwissenschaftlichen, es ist auch nicht nötig, die genauen Stoffwechselprozesse zu verstehen (Wenngleich es natürlich auch nicht schadet, aber das geht dann wirklich tief in die Biochemie).

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn jemand ernsthaft meint, mit ihm stimmt etwas pysisch oder psychisch nicht, dann soll er BITTE zu einem Mediziner seines Vertrauens gehen! Es gibt durchaus zahlreiche Defekte, die vorhanden sein können (ich habe selber mit solchen Menschen zu tun gehabt) - Aber diese Menschen benötigen professionelle Hilfe und nicht irgendein Geschwätz von Leuten wie mir, die in Internetforen schreiben!
Alle Anderen, die einfach nur unzufrieden sind mit ihrem Abnehmergebnis und sich einen Strohhalm suchen, der erklärt warum es grad mal nicht so klappt, wie gewünscht - Lest ein paar Bücher (und zwar sachlich fundierte und nicht irgendsoeinen Esoterik-Kram aus den 50er Jahren) und macht euch Gedanken über eure Bewegungs- und Essgewohnheiten Lernt euren Körper kennen, fastet mal ein paar Tage unter ärztlicher Aufsicht, um zu wissen, wie sich wirklicher Hunger anfühlt und wie lange ihr es aushalten könnt, freiwillig zu Hungern ohne dem Drang zu Essen nachzugeben

MotorPhil

Danke für die guten Antworten - damit ist für mich das Thema erledigt!