Wissenswertes

vivienkupplmayr

Hallo,

lest euch das mal durch:

Das Salz-Zucker-Fett-Komplott: Wie Lebensmittelkonzerne uns süchtig machen

http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/lebensmittelskandale/das-salz-zucker-fett-komplott-wie-die-lebensmittelindustrie-uns-suechtig-macht_id_3790034.html

interessanter artikel,
grüße
vivien

blauewolke

So, gelesen ...
Allerdings halte ich nichts davon, anderen die Schuld für unser Verhalten zu geben.
Sind wir doch alle schon "groß" und wissen, dass die Werbung lügt und wie ungesund viele Dinge sind, die in hübschen Verpackungen daher kommen ...

Es gibt z.B. diese "ganz tolle" Zigaretten-Plakat-Werbung für die Zigaretten, die nur für Frauen gemacht sind .... Würde nun eine erwachsene Frau auf die Idee kommen, DESHALB mit dem Rauchen anzufangen? Mit Gedanken wie "och, wenn die das schon nur für mich machen..." - ich denke (oder ich hoffe ) das nicht.

Und so denke ich auch, dass wir frei in unserer Entscheidung sind, Fertiggerichte, Chips, Schokolade und co. zu essen oder eben nicht....
Also - was Nährwerte / Inhaltstoffe angeht für mich ein interessanter Artikel - die Quintessenz, dass alles die Schuld der Hersteller ist erschließt sich mir dagegen nicht (ganz)

DerFlexo

Seh ich wie blauewolke. Natürlich sind das alles korrupte Schweine, die mit der Gesundheit der Leute spielen, um zwei Cent zu sparen. Aber das ist weder eine neue Erkenntnis, noch wird irgendjemand gezwungen, sich von Fertigprodukten zu ernähren. Und wenn man's doch tut, weiß man doch eigentlich auch, was man da macht.
Die Schlussfolgerung sollte meines Erachtens nicht sein, den Fokus zu kaufen, dessen Chefetage ja nun auch keine moralisch überlegenen Ziele verfolgt, sondern eher, weniger Schrott zu essen.

Aktienstar

Ich glaube die Konzerne nutzen eine Tatsache gern aus:
Die Menschen haben immer weniger Zeit, und es wird immer stressiger.

Was macht der Mensch dann? Er versucht so bequem wie möglich den Rest seiner
Zeit zu gestalten.
Fast Food, schnell essen, Fertiggerichte etc.

Das bedeutet, JEDER ist selber verantwortlich für sich - ABER: die Versuchungen sind so gross, dass
die Verantwortung auf die mangelnde Zeit, die man hat, geschoben wird.
Damit wird alles entschuldigt!

Wir wissen das alles, nur schützt das?

Ich kann verstehen wenn mancher abends erst um 21 Uhr nach Hause kommt, kaputt von der Arbeit, dass er keine Lust mehr hat, einen Salat zu zubereiten, Essen zu kochen, sondern eben lieber schnell zu Meckes fährt oder eine Pizza reinschiebt in den Ofen.

Man kann den Menschen eigentlich keinen Vorwurf deswegen machen.

LG

blauewolke

Man kann den Menschen eigentlich keinen Vorwurf deswegen machen.

Solange sie dann nicht meckern, dass "die Gesellschaft" oder "die Lebensmittelindustrie" Schuld an Ihrem Übergewicht/ ihrem Gesundheitszustand ist ist alles fein. Ich werfe niemandem irgendwas vor - Leben und Leben lassen - nur nicht anderen die Schuld für die eigenen Handlungen geben.

Wie gesagt - jeder ist selbst verantwortlich.
Natürlich - ich bin ja genau deshalb hier - weil ich zu viel beim großen M was mitgenommen habe oder beim Pizzadienst was bestellt habe, weil ich zu faul zu kochen war.
Auch die nett vorgeformten Fertig-Schnitzel aus der Kühltheke hab ich gekauft, genauso wie die Fertigsoßen und sogar die vorgegarten Nudeln - ABER:
Ich hätte das nicht tun müssen - niemand hat mich dazu gezwungen.
Ich hätte genauso gut beim Pizza Dienst Salat statt Pizza bestellen können oder im Zweifel für 2 Tage vorkochen oder schnelle, gesunde Snacks kaufen können (wie ich es heute tue) aber: es war mir ganz persönlich nicht wichtig genug - das ist die Einzige Begründung, die es für mich gibt. Zeit nimmt man sich, wenn es wichtig ist. Geld kann man investieren, wenn man sieht, wie wichtig es ist.
Stress ist ein Lieblingswort unserer Zeit - selbst die Hausfrau und Mutter mit einem Kind den ganzen Tag zuhause leidet neuerdings an "burn out" (sorry - bitte nicht hauen - ich weiß, wie viel Arbeit Haushalt und Kinder sind - ich mag nur diese "Modekrankheiten" nicht), jeder ist gestresst und keiner hat für irgendwas Zeit - das stimmt so nicht.
Wenn ich sehe wie viele Menschen hier jeden Tag tiefenentspannt ins Einkaufszentrum bummeln um bei nem HotDog unglaublich viel Geld für SchnickSchnack auszugeben muss ich sagen: Nein, nicht Stress ist das Problem unserer Zeit sondern die Verschiebung von Prioritäten - Weg von Leben hin zu Lifestye ...

Oh - sorry ... ich arte aus - bin jetzt wieder still, reg mich ab und setz mich in mein Ecklein ... Solche Themen bringen mich nur in Rage...

PuddingSpartaner

Ich finde es gut, dass der Artikel auch auf Kinder eingeht. Denn hier verliert die "Jeder ist für sich selber verantwortlich"-Argumentation schnell ihren Wert. Kinder können sich nicht selber steuern. Auch nicht alle Erwachsene können das, wenn es um's essen geht, wer sollte das bestreiten - gerade hier. Es fängt beim Wissen um ernährungsphysiologische Zusammenhänge an und endet im Umsetzen eines erstrebenswerten Kauf- und Essverhaltens, wie schwer das ist sehen wir ja jeden Tag. Von daher wäre der Mindestkonsens in meinen Augen, dass die Lebensmittelindustrie ihre Zutaten unverschleiert und unbeschönigt auf ihre Produkte schreibt, es gibt zahllose Beispiele im Netz, die zeigen, welche Lücken hier vom Gesetzgeber offen gelassen werden und die von der Industrie schamlos ausgenutzt werden. Außerdem wehrt sich die Industrie gegen die "Lebensmittelampel", so könnten Eltern ihren Kindern zumindest sagen, dass sie nur Sachen kaufen sollen, auf denen eine grüne Ampel aufgedruckt ist, und thematisieren was Lebensmittel so alles tun können, die eine rote Ampel haben. Niemand kann seinen Kinder 24x7x365x18 Jahre alles abnehmen und sie Tag und Nacht begleiten und es gibt einen Grund, warum Kinder Kinder sind und eben nicht volljährig. Und wer weiß - vielleicht wäre mancher nicht hier, wenn er ein in dieser Hinsicht besseres Umfeld gehabt hätte. Das sind alles keine Zufälle sondern natürlich Streben nach Gewinnmaximierung unter völlig gleichgültiger Inkaufnahme aller möglicher gesundheitlicher Langzeitschäden - das ist doch der Industrie egal, wenn man Geld machen kann, wird es gemacht. Bis zum Anschlag aller rechtlicher Grauzonen und gelegentlich ja auch darüber hinaus. Wo man die Finanzierung entsprechender "entlastender Gesundheitsstudien" über ihren Chemiedreck ansiedeln möchte, ist imo Interpretationssache.

blauewolke

Eltern haften eben doch für ihre Kinder
Spass beiseite - mir machen solche Dinge
http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/nutella-ist-fettig-und-ungesund-us-mutter-klagt-gegen-ferrero-_aid_744561.html
mehr Angst als die Lebensmittelindustrie - wann wurde nachdenken verboten?
Gerade wenn ich Kinder habe befasse ich mich damit was dem wachsenden Körper gut tut und was nicht - oder bin ich SO falsch?

PuddingSpartaner

Also in dem Artikel steht:

"Zugleich versicherte Ferrero USA, ein Ableger der italienischen Ferrero-Gruppe, „bestimmte Marketing-Äußerungen zu Nutella zu ändern“. Auch sollten die Informationen über Zutaten und Nährwerte in Zukunft „detaillierter“ angegeben werden."

Daran kann man nicht ernsthaft etwas schlechtes finden, aber es geht ja um Grundsätzliches. "Niemand ist eine Insel" - eine Gesellschaft ist auch eine Schicksalsgemeinschaft in der man - ob man will oder nicht - füreinander Verantwortung übernimmt. Zu finden "wenn jeder an sich selber denkt ist doch an jeden gedacht" ist nicht die Gesellschaft, in der ich meine Kinder groß werden sehen will, das ist von der Qualität ebenso weise wie "Eltern haften für ihre Kinder" im Sinne von "ich hab damit nichts zu tun". Die Steuern, die Arbeit, die Kaufkraft nimmt ja auch jeder gerne von denen mit denen er eigentlich nichts zu tun haben will. Gesundheit hat damit zu tun. Gesellschaft und ihre Regeln eben auch. Aber das kann jeder so halten wie er es für richtig hält

blauewolke

Pudding - ich bin absolut bei Dir - ich halte überhaupt nichts von dem "egozentrik-trend" den es hier heutzutage so gibt.
Aber genauso wenig halte ich von "die Anderen sind schuld"
Die Nutella-Thematik geht für mich in die gleiche Schublade wie der heiße McDonald Kaffee, für den man Schadenersatz und Schmerzensgeld fordert, nachdem man ihn sich über die Hose kippt - Ja, Kaffee ist heiß und ich bin immer noch der Meinung, dass das NICHT auf dem Becher stehen muss.
Und wenn ich eine Schokocreme auf mein Brötchen schmiere bei der ich Zucker und Fettgehalt auf der Verpackung sehe:
100 g
55,9 g Zucker
31,0 g Fett
Energie 533,0 kcal

und dann immer noch denke, dass es eine gesunde Sportlernahrung ist - sorry, aber dann ist was falsch

DerFlexo

Die Geschichte mit dem McDonalds-Kaffee ist nicht ganz so simpel, wie das damals von den Medien weitergegeben wurde. Ich weiß leider nur noch, dass es damals aus der Chefetage eine Anweisung gab, den extra ganz besonders heiß einzufüllen, damit der Kunde nicht merkt, wie furchtbar die Plörre schmeckt. Das Ergebnis war, dass die Frau sich auch nicht nur ein wenig verbrannt hat, sondern wirklich verletzt wurde, was bei allem berechtigten Pochen auf Eigenverantwortung mit so einem Drive-In-Getränk auch nicht möglich sein sollte.

Es war aber ein schöner Einstieg in die Welt der amerikanischen Irrwitz-Klagen, bei denen ein Mann, der einem anderen Mann die Reifen vom Auto klauen wollte, gegen den Besitzer geklagt hat, weil der ihm beim Losfahren über die Finger gefahren ist.

Aktienstar

Was Kinder und Verantwortung angeht, finde ich folgendes aus meiner jetzigen Situation sehr bemerkenswert:

Seitdem meine Frau und ich sehr auf Ernährung achten und sie eben umgestellt haben mit MFP, hat auch unser Sohn
eine Änderung erfahren.

Er ist 10 Jahre jung und hat eine Traumfigur, so dass schon Mädels in seinem Alter neidisch auf ihn blicken und den Anblick schön finden. Sicher hat er die Figur weil er seit Jahren Taekwon-Do macht und sich sehr viel draussen bewegt.
Also er MUSS überhaupt nicht verzichten oder darauf achten!

Unser Sohn hat IMMER nach Schokolade gefragt, jeden Tag viele Male. Oft haben wir es verboten - aber eben in gewissen Maßen zugelassen.

Seitdem wir als Eltern keine Schokolade mehr essen, isst er auch kaum noch welche.
Er fragt nicht mehr danach.

Es sind also die Eltern, die die Vorbilder stellen.

LG