Zielgewicht erreicht und dann? — German

Zielgewicht erreicht und dann?

Hallo,

mich beschäftigt die Frage was passiert wenn man sein Zielgewicht erreicht hat. Derzeit soll ich um die 2000 Kalorien zu mir nehmen um abzunehmen. Ich denke das sich das im laufe des Gewichtverlustes und wenn richtiger Sport dazu kommt noch verändern wird. Aber nehmen wir mal an es bleibt bei diesen 2000 Kalorien und ich habe dann mein eigentliches angestrebtes Endgewicht erreicht. Nimmt mein Körper dann noch mehr ab, wenn ich bei diesen Kalorien bleibe oder muss ich gar für immer in diesem Kalorienbereich bleiben? Da man ja seine Ernährung komplett umgestellt hat ist das ja nicht wie eine Diät die dann plötzlich endet.
Ist man als ehemaliger Übergewichtiger immer gefährdet wieder schnell zuzunehmen sobald man die Kalorien etwas erhöht? Muss man also den Rest seines Lebens darauf achten was man isst?

Ich kenne einige Leute die von Natur aus schlank sind, die ernähren sich weitgehend gesund. Die sagen sie haben überhaupt keine Probleme damit auch mal deutlich über die stränge zu schlagen. Die überlegen nicht ob sie mal nen Burger essen und dann zum Ausgleich am Abend nur nen Salat. Die auch mal zwei oder drei tage hintereinander Fastfood zu sich nehmen ohne den bösen blick auf die Waage oder am nächsten tag mehr Sport zu machen.

Dann kenne ich einige Leute die übergewichtig waren und immer Gewichtsprobleme haben. Da hört man ständig das sie extrem auf Ernährung und Bewegung achten müssen. Das sie dann beim Grillen nur ein Stückchen Pute und nur Blattsalat essen können. Ständig eine extra Runde laufen oder Schwimmen gehen. Sich höchstens einmal die Woche etwas gönnen. Es scheint so als sei es das Gewicht zu halten, noch schwieriger als es zu verlieren. Ich habe immer das Gefühl das keiner dieser Leute noch Spaß am essen hat, das sie sich nur permanent zurückhalten müssen weil sie es sonnst sofort auf der Waage sehen. Sie definieren sich nur noch über die zwei Zahlen auf der Waage. Eine Bekannte hat letztens eine Einladung zum essen abgelehnt weil sie am morgen ein Kilo zu viel auf der Waage hatte. Ist das noch normal, wenn man nichts anderes im Kopf hat als sein Gewicht.

Kommentare

  • 31Frank12
    31Frank12 Beiträge: 449 Member
    Hallo, ich kann nur sagen das es mich früher auch wenig interessiert hat was die Kalorien sagen oder wie die Zahl auf der Waage aussieht! Ich konnte einfach ne Currywurst mit Pommes und doppelt Majo abends um 22Uhr reinhauen ohne das es auch nur irgend eine Auswirkung gehabt hätte.
    Heute 30 Jahre später sieht die Sache schon anders aus, Wenn ich eh schon wieder zu viel auf die Waage bringe, muss ich nicht unbedingt noch essen gehen. "Spaß beim essen" was bedeutet das für dich? Es gibt sachen die Schmecken lecker, aber spaß!!
    Meine Frau hat schon immer auf ihr Gewicht geachtet und schon vor 30 Jahren sich an gewisse Regeln gehalten, ohne das sie je Übergewicht gehabt hätte. Ich bin der Meinung das jeder Mensch ab einem gewissen Alter egal ob Normal oder Übergewichtig auf seine Ernährung achten sollte.
    Heutzutage eventuell die Eltern auch bei Kindern, obwohl ich meine das wenn ich zusehe das meine Kinder keine Stubenhocker werden, ist das schon ok und das gepaart mit natürlicher Ernährung, dann passt das schon

    gruß Frank
  • LottesMama
    LottesMama Beiträge: 18 Member
    Hallo,

    spaß beim essen bedeutet das man nicht an die Kalorien denkt sondern einfach mal das essen genießt. Wir gehen drei bis viermal im Jahr mit Freunden essen -teilweise mit über 20 Personen. Da ist es absolut normal das sich ein Teil der Leute nicht das bestellt worauf sie Appetit haben sondern das was am wenigsten Kalorien hat -wenn dann aber direkt neben dir jemand sitzt der genau das bestellt was Du eigentlich gerne essen würdest -das macht dann keinen spaß.
  • pixie_pix
    pixie_pix Beiträge: 965 Member
    Wenn du eine lange Reise zu deinem Wunschgewicht machst, wird es nicht ausbleiben, dass du dich mit deinem Körper und dem, was gut und schlecht für ihn ist, beschäftigst. Du wirst wissen, was Grund-, Leistungs- und Gesamtumsatz sind und dass, wenn du dauerhaft über deinen benötigten Kalorien liegst, wieder zunehmen wirst. Das ist erstmal für alle Menschen, egal ob **** oder dünn,gleich - wer mehr Kalorien zuführt, als er verbrennt, wird auf lange Sicht zunehmen.

    Mit der Zeit wirst du ebenfalls lernen, dass es Lebensmittel gibt, die einfach nicht so gesund sind für deinen, eigentlich für jeden Organismus. Du wirst über Weissmehl und Industriezucker und industriell bearbeitete Nahrungsmittel lesen und irgendwann die Entscheidung treffen, ob du das in deinem Körper willst, ob es dir und deiner Familie gut tut.

    Und als dritte wichtige Erkenntnis wirst du merken, wie viel mehr Spass ein aktives, sportliches Leben bringt (davon abgesehen, dass mehr Bewegung ja auch die "erlaubten"Kalorien erhöht und so auch ein gelegentliches "Über die Strängeschlagen" eigentlich nichts mehr ausmacht.

    Klingt nach Arbeit? Jepp!
    Klingt danach, dass sich viel im Leben um Gesundheit und Nahrung dreht? Exakt!

    Aber

    Je besser man sich selbst kennt und das, was man sich reintut, um so mehr hat man auch die Kontrolle und kann sich entsprechend auch mal zurück lehnen und fünfe gerade sein lassen.

    Natürlich hat man als schlanker Mensch einen kleineren Kalorienbedarf (ich hab damals mit 1700-1800 + Sportkalorien am Tag angefangen und mfp hat alle 5kg die Kalorienmenge angepasst, so dass ich jetzt bei 1200 + Sportkalorien bin, damit Rest auch noch klappt) meine Gewichthalten-Kalorienmenge liegt bei ca 1650kcal am Tag und daran werde ich mich im grossen und ganzen halten müssen, wenn ich nicht irgendwann wieder 109 kilo wiegen möchte. Aber diese Menge gilt im grunde für jede Frau in meinem Alter, meiner Grösse, meinem Gewicht.

    Natürlich kenne ich auch diese Menschen, denen Ernährung anscheinend keinen Spass (mehr) macht und man permanent das Gefühl hat, sie seien permanent auf dem Selbstkasteiungstrip... Viel abnehmen hat immer auch einen psychologischen Aspekt und viele, die einen langen, oft lebenslangen Kampf hinter sich haben, haben offenbar vollkommen die Lust am Essen verloren, da es so angstbesetzt ist... Dass man sich zB beim Grillen aber für die gesünderen Angebote wie Pute oder Gemüse entscheidet, anstatt sich die billigen Lidl-Fleischabfall-Grillwürste reinzudrehen, finde ich allerdings entsprechend meines zweiten Punktes oben, nicht schlimm.

    Meiner Meinung nach kann dieser Angst vor dem wieder zunehmen jeder entkommen, der seine Reise langsam, vernünftig und wissbegierig angeht und irgendwann zB auch weiss, dass Schwankungen auf der Waage normal sind und welche Lebensmittel gut für einen sind. Dann steht dem Genuss, auch beim Auswärtsessen und in geselliger Runde, nichts im Wege.

    Wenn man weiss, wies geht und die Power hat, es durchzuziehen, dann verkraftet man auch mal eine Völlerei... Wobei irgendwann sich die Qualitäten verschieben und man 2-3mal Fastfood die Woche einfach gar nicht mehr geil und verlockend findet....
  • matodemi
    matodemi Beiträge: 1,056 Member
    Auf das Essen für den Rest des Lebens achten (müssen) - in gewisser Weise ja. Aber vieles automatisiert sich und das Denken kreist nicht mehr permament um Kalorien.
    Spaß am Essen darf sein - sollte und muss m. M. n. sogar. Wer Angst vorm Essen hat wird meines Erachtens schneller zu - oder schlechter abnehmen.

    Wenn ich drei- bis viermal im Jahr mit Freunden essen ginge würde ich mir bestellen wonach mir wäre. Und womöglich sogar einen Wein dazu trinken. Diesen Spaß würde ich mir nicht nehmen lassen. D. h. ja nicht, dass es gleich in Völlerei ausachtet (also bei mir nicht). Notfalls kann man ja auch vor- und/oder nachher die Kalorienzahl entsprechend reduzieren.
    Von den drei- bis viermal im Jahr bist du sicher auch nicht übergewichtig geworden.

    Sich jetzt möglicherweise schon Sorgen machen und evtl. das Abnehmen lassen ist hoffentlich keine Option....

    Ich finde, Essen kann und sollte auch bzw. gerade in der Umstellung Spaß machen. Neues entdecken. Entdecken war mir gut tut. Wie ich lecker und dennoch im Kalorienbereich essen kann ohne das Gefühl zu haben zu verzichten.

    Viel Spaß auf dieser spannenden Reise....
  • blauewolke
    blauewolke Beiträge: 412 Member
    Hallo LottesMama,

    im Grunde haben Matodemi, Pixie und Frank schon alles gesagt - das kann ich so nur unterschreiben - und vielleicht hinzufügen, dass sich auf Deiner Reise sehr gut auch Dein Geschmack anpassen kann.
    Einige Wochen ohne oder mit sehr reduzierten Mengen Industriezucker und Weißmehl und Du weißt vielleicht gar nicht mehr, warum Du die Rosinenschnecke beim Billig-Bäcker um die Ecke überhaupt jemals gut fandest ;)

    Ich weiß auch nicht, ob bei den Ausflügen mit Deinen Freunden wirklich das Essen das ist, was Spaß macht oder ob es vielleicht nicht viel mehr die gesellige Runde ist. Das sich Treffen, das Zusammensein.
    ich kann zwar nur von mir sprechen, aber für mich ganz persönlich war "Essen muss Spaß machen" dieselbe Ausrede wie "rauchen schmeckt mir" - NEIN. Nicht fettige Burger essen gehen macht spass - sondern mit Menschen zusammen sein, die ich gern habe, mit ihnen was zu unternehmen, mich zu unterhalten, zu lachen und Spaß zu haben - der Burger liegt mir im Gegensatz dazu einfach nur schwer im Magen und ein knackiger Salat mit Hähnchenstreifen oder gegrilltes Gemüse, ein Putensteak mit Kräuterbutter würde den "Spaß" den ich habe nicht schmälern - ich hätte nur viele Jahre mehr davon ;)
  • Jeff_73
    Jeff_73 Beiträge: 417 Member
    Hallo,
    seit ca. 3 Wochen bin ich in der Phase, wo ich mein Gewicht halten bzw. nur noch sehr wenig reduzieren möchte. Vieles wurde schon gesagt, aber zum Thema Essen gehen etc. kann ich noch etwas aus eigener Erfahrung beisteuern. Bei mir hat ein Umdenken eingesetzt, auch wenn ich unterwegs bin. Bestimmte Dinge verkneife ich mir einfach, z.B. wenn ich abends mal unterwegs bin, bestell ich mir eben keine Frikadelle mehr nach 2-3 Bier (auf die Bier WILL ich z.B. bei der WM nicht verzichten :-)), oder auf Partys esse ich keine Chips / Erdnüsse mehr.

    Damit fahre ich bis jetzt ganz gut und in der Woche gebe ich nach wie vor alles in MFP ein. Ich kann von mir selber sagen, dass MFP einen Erziehungseffekt hat. Mittlerweile gestehe ich mir in der Woche 1800 kcal zu, am WE auch mal mehr. Allerdings mache ich am WE dann auch mal mehr Sport, z.B. 1 - 1,5 Stunden Inliner fahren.