Antidepressiva

Froschline

Hallo zusammen
Nimmt jemand von Euch Antidepressiva? Wie klappt es mit dem Abnehmen?
Würde mich über einen Austausch freuen...

matodemi

Ich hatte zum Jahreswechsel Citalopram genommen. War bei mir kontraproduktiv was die Abnahme anging, ich ab zugenommen. Vor allem, weil ich dadurch mehr Lust auf Schokolade hatte (eindeutig dem Medikament und nicht der Depression geschuldet). Andere haben damit aber auch die Erfahrung gemacht, dass sie abnehmen. Lässt sich also nicht verallgemeinern.

timtakel

Es ist wichtig zu wissen, dass du nicht durch das Medikament an sich zunimmst, sondern durch deine veränderte Verhaltensweise, die durch die Änderungen an deinem Körper verursacht werden. Das ist also kein Schicksal und du kannst damit so umgehen, dass du nicht zunimmst.

Ausnahme bildet ggf. die Speicherung von mehr Wasser, das macht aber keine riesige Menge aus.

Yvie87

Mediakamente können durchaus direkten Einfluss auf den Hormonhaushalt und damit auch Stoffwechsel haben, diesen also z.B. verlangsamen. Insofern ist eine Zunahme schon möglich, auch ohne, dass sich das Verhalten in Hinblick auf die Ernährung negativ verändert. Das kann natürlich noch erschwerend hinzu kommen, Steigerung des Appetits und dadurch erhöhte Kalorienaufnahme, Wassereinlagerungen etc. Man hat aber per sé nicht alles in der Hand.

timtakel

Abgesehen von den Wassereinlagerungen gibt es nichts, was man daran nicht in der Hand haben könnte. Dazu braucht man nur ein Ernährungstagebuch und die richtigen Lebensmittel. Die Wassereinlagen sind ästetisch vielleicht nicht schon, aber kein gesundheitliches Risiko.

Ich finde es nicht sehr zuträglich jemanden, der mit Depressionen lebt, zu erzählen er wäre hilflos. Ich habe auch Depressionen und trotzdem 50kg verloren. Es ist nicht immer einfach, aber für jeden machbar.

TimWimm

Yvie87 schrieb: »

Mediakamente können durchaus direkten Einfluss auf den Hormonhaushalt und damit auch Stoffwechsel haben, diesen also z.B. verlangsamen. Insofern ist eine Zunahme schon möglich, auch ohne, dass sich das Verhalten in Hinblick auf die Ernährung negativ verändert. Das kann natürlich noch erschwerend hinzu kommen, Steigerung des Appetits und dadurch erhöhte Kalorienaufnahme, Wassereinlagerungen etc. Man hat aber per sé nicht alles in der Hand.

Unterschreibe ich sofort!

@timtakel
Es geht hierbei nicht um die Abnahme in Verbindung mit Depressionen, sondern um die Abnahme in Verbindung mit Antidepressiva.
Diese Antidepressiva können sehr wohl einen direkten Einfluss auf den Stoffwechsel und generell unseren Körper haben, dass hat per se erstmal nichts mit dem Verhalten einer Person zu tun, zumindest Objektiv.
Ein subjektives Empfinden ist natürlich noch mal eine andere Sache, das eine weitere Hürde darstellen kann.
Dazu kommen ja noch etwaige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.



Da i.d.R durch Medikamente immer irgendwelche Rezeptoren blockiert oder stimuliert werden, können bestimmte Medikamente die Abnahme entweder fördern oder verhindern.

Da hier meines Wissen nach kein Arzt oder Apotheker anwesend ist, gilt wie bei allen verschreibungspflichtigen Medikamenten, "...fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker."

timtakel

Doch hier geht es auch um die Abnahme mit Depressionen. Wäre das nicht der Fall, würde sie keine Antidepressivum einnehmen und sich sorgen machen, dass das ihrem Erfolg im Weg stehen könnte. Wenn man einem Menschen helfen will sollte man ihn ganz betrachten und nicht nur einen Fakt. Wäre der Fakt, dass sie Depressionen hat, irrelevant, hätte sie nicht genau benannt was für eine Art Medikament sie nimmt.

Davon abgesehen sind all die angeführten Dinge, Dinge die man mit der Kalorienzufuhr steuern kann, dafür muss man sie ggf. nur kontrollieren. (Das ist übrigens wofür myfitnesspal gedacht ist.) Es gibt keinen Grund den Teufel an die Wand zu malen. Depressionen greifen auch ohne Medikamente in den Stoffwechsel ein, das erkennt man schon an den Symptomen. Trotzdem nimmt man nicht magisch zu - sondern weil man über seinen Verbraucht isst. Wenn der nun etwas kleiner ist, muss man weniger essen. (Gilt natürlich nicht für eventuelles Wasser.)

Es gibt dazu also nicht viel zu sagen. Sollte sie zunehmen, oder nicht wie gedacht abnehmen und Spielraum haben, kann sie einfach die Kalorienzufuhr ihren neuen Gegebenheiten anpassen. Genauso als hätte sie einen geringeren Verbrauch, weil sie z. B. Gewicht verloren hat. Anderen Problemen wie z. B. einen gesteigerten Appetit und damit Hunger, kann man dadurch ausgleichen, dass man Lebensmittel isst, die eine geringere Kaloriendichte haben.

Das Medikamente die Abnahme verhindern ist physikalisch unmöglich.

Tyrael666

Sind in Antidepressivum nicht Hormone enthalten?
Kenne mich da nicht so aus

Falls dem so ist so hat das mehr einen Einfluss auf das Gewicht als nur mit kcal. Sorry timtakel aber das stimmt nicht so ganz was du sagst.
Wenn (wie gesagt ich weiß es nicht) dort Hormone enthalten sein sollen dann greifen sie aktiv (und stark zwar abhängig von der Dosis aber dennoch) in den Stoffwechsel mit ein.

So ist es möglich (wenn auch erstmal nur Temporär) das es keine Rolle spielt ob du mehr oder weniger isst. Wenn gewisse Hormone im überfluss im Körper sind ist es möglich trotz defitzits (zB) zu zu nehmen (oder anders rum).

Dies ist wie gesagt nur temporär aber trotzdem wichtig zu wissen.
Hormone steuern ALLES. Ob das nun von der Psyche ausgelöst ist oder durch das essen direkt ist egal, sie steuern alles und ist ein Hormon (oder mehrere) über einem gewissen maß vorhanden so hat das erheblichen Einfluss auf den Stoffwechsel.

mawiwala

Kommt darauf an, welches AD du nimmst. jedes AD hemmt das Histamin, daher die Gewichtszunahme. Wenn du merkst, dass du zunimmst kannst du gegensteuern, wenn das in deinem Fall möglich ist.

Um mich mal auf die Hormonschiene zu begeben.

Je nach AD werden die Histamin(H1)-Rezeptoren und die des 5-HT² Rezeptoren blockiert, das führt zu einer Gewichtszunahme.

Der gesteigerte Serotoninspiegel ist eher gut für die Gewichtsabnahme, sprich manche nehmen unter gewissen AD auch ab.

Die SSRI wie zum Beispiel Citalopram haben gar keinen Einfluss auf den 5-HT² Neurozeptor. Also auch keine Gewichtzunahme dadurch, allerdings kommt es zu einer Gewichtszunahme da SSRI wie Citalopram das Histamin H1 (+) auch hemmt. Deshalb auch die Gewichtzunahme, zwar geringer aber dennoch bei einigen der Fall.

Jeder Mensch reagiert anders auf Antidepresiva, und das bedeutet auch wie stark sich die Hemmung des Histamin auswirkt. Gerade wenn man sie lange nimmt, was ja auch normalerweise der Fall ist kann das schon enorme Auswirkungen haben, was das Gewicht angeht. Man muss also evtl die Kalorien nach unten korrigieren, dies ist nämlich keine Wassereinlagerungen, wie bei anderen Medis, sondern echte Kilos.

Heidenroder

Nein, es sind zwar keine Hormone drin, aber es werden Steuerfunktionen von Hormonen beinflusst. Aber unabhängig davon erscheint es mit immer sehr einfach, da Zu- und Abnehmen so rein an der Kalorienbilanz
festzumachen. Die guten und schlechten Futterverwerter, die Schilddrüsenunter- oder Überfunktionierer, die
Erbgutbelasteten, die Sportler oder Sofa-Potatoes, die Lügner und MFP-Falschausfüller, das wird alles nicht
berücksichtigt.
Und trotzdem kann man bei Medikamenten einfach so zunehmen. Das Beispiel sitzt mir am Frühstückstisch gegenüber.

Froschline

Ich nehme Citalopram jetzt die fünfte Woche. Laut meiner Ärztin gibt es keine Probleme mit Gewichtszunahme was ich so auch bestätigen kann. Zumindest was die letzten Wochen betrifft. Die Entscheidung ein AD zu nehmen hab ich mir nicht leicht gemacht, dennoch bin ich froh es jetzt zu haben weil es mir deutlich besser geht......
Allerdings habe ich das Gefühl schwerer abzunehmen. Ich hatte mit mfp ja schon mal abgenommen und das ging derzeit leichter. Deshalb meine Frage...... Naja ich geb nicht auf

mawiwala

Wenn du es 5 Wochen nimmst und nicht abgenommen hast, hast du in der Zeit deine normalen Erhaltungskalorien gegessen? Oder warst du im Defizit und hast weder zugenommen noch abgenommen. Dann würdest du wahrscheinlich davon zunehmen, wenn du normal isst. Ich denke schon, dass es etwas schwerer ist aber lang nicht mehr so, wie unter den früheren ADs.

Froschline

Ich habe die ersten drei Wochen gegessen wie immer und seit zwei Wochen versuche ich Gewicht zu reduzieren. Am Anfang hauts das Wasser raus und dann geht's wieder ein Kilo rauf. Da steht es jetzt. Ich kenn das eigentlich von meinem Körper das ich in den ersten zwei Wochen gut Gewicht verliere und dann geht's schön langsam abwärts....

mawiwala

Ich würd einfach mal etwas reduzieren? Also erstmal nur 100kcal. Das abnehmen schwerer wird, davon ist auszugehen. In den ersten paar Wochen muss das AD sich eh in den Körper integrieren, es beginnt ja dann erst zu wirken. Kann also gut sein, dass jetzt erst der Hormonspiegel erreicht ist und erst nach einigen Wochen dieses Phänomen auftritt. Es passiert eben nicht Schlag auf Schlag, dass ist oft mit solchen Medis, die eben auf das "Gehirn" gehen.

Tinytaru

Citalopram an sich hindert meiner Gewichtsabnahme nicht, im mOment sind es halt andere Faktoren, die die GewichtsZUnahme begünstigen.
Ich wollte es am Anfang auch nicht nehmen, weil ich Angst vor der Zunahme hatte, als ich angefangen hatte (und damals gleichzeitig Diät angefangen hatte), hatte ich sehr gut abgenommen.