Zwanghaftes Kalorienzählen — German

Zwanghaftes Kalorienzählen

Ich bin noch recht neu hier erst 8 Tage ich merke jedoch das ich leicht zu zwanghaftem kallorienzählen tendiere. Ich kann es gar nicht aushalten wenn ich die ausgerechnete Kalorienzahl erreiche (ich könnte mich ja verrechnet haben) daher müssen Täglich 200 Leistungskaloreien drauf die ich nicht essen sonder als Puffer für Fehler lasse und min 50 der Zielkallorien lasse ich auch "frei" Und selber gemachtes der Nachbaren oder Freunden kann ich gar nicht annehmem (wie soll ich das auch berechnen). Manchmal lass ich ein Snak lieber sein als ihn zu berechnen und zu essen da es kompliziert ist.
Und das erst nach 8 Tagen wie soll das weiter gehen? Wird das wieder besser?
Heute beim Mittagessen hab ich 1/4 eines kleinen knoblauchzehen aubgewogen, da dachte ich: du hast doch einen an der Klatsche! :o)
Geht es anderen ähnlich? Was macht ihr dagegen?

Kommentare

  • kerzendoc
    kerzendoc Beiträge: 104 Member
    Hallo coco8158,

    seit ich bei MFP bin, muss ich auch immer die Kalorien sofort aufschreiben, aber nur, damit ich eine Übersicht habe, was ich tagsüber noch verbrauchen kann und was ich an Sport machen muss, um nicht auf alles verzichten zu müssen.

    Ich habe meine Ernährung umgestellt, esse nichts mehr an Süßem, frühstücke normal, esse Mittags Joghurt mit Früchten und Abends ein warmes Essen (oder umgekehrt), welches recht kalorienarm ist, als Snacks Obst und/oder Nüsse.

    Dazu mache ich jeden Tag 1 1/2 - 2 Stunden Sport, ich tracke diese mit meiner Watch.
    Diese Zusatzkalorien trage ich auch in das Tagebuch MFP ein.
    Dann achte ich darauf, dass ich täglich 400 - 600 Kalorien übrig habe. Dann sind auch ein paar evtl. falsch berechnete Kalorien mit drin.

    Dadurch ist es mir gelungen in gut 16 Wochen 16 kg abzunehmen.

    Übrigens: Wenn ich ein selbstgemachtes Essen habe, wo ich keine Kalorien ersehen kann, schreibe ich die Zutaten einzeln auf, Mengen natürlich geschätzt. Der das Essen zubereitet hat, weiß ja, was drin ist. ;) . So etwas kannst du dann als Gericht unter Mahlzeiten speichern, sodass du jederzeit darauf zugreifen kannst.

    Es ist nicht möglich alles 100prozentig genau aufzuschreiben. Es geht ja auch um die Übersicht, was du am Tage zu dir nimmst. Ich habe festgestellt, wenn ich nicht aufschreibe, esse ich vieles zwischendurch, was ich gar nicht im Kopf habe. So habe ich einfach eine bessere Kontrolle über mein Essen.

    LG Sissi, kerzendoc

  • La_Six
    La_Six Beiträge: 286 Member
    Liebe Coco,
    Nach 8 Tagen hat man sicherlich keine Zwänge aufgebaut. Für mich klingt es eher danach, dass du einen neuen Weg gefunden hast abzunehmen und einfach Angst hast, von diesem Weg wieder abzukommen, weil du bestimmt schon die ein oder andere Diät ausprobiert hast und dann wieder abgebrochen hast. Die meisten hier haben ne Diät Laufbahn hinter sich. Wenn du dran bleibst, kriegst du recht schnell einen guten Überblick über deine Kalorien. Auch dass du unter deinen Kalorien bleibst und undefinierbare Lebensmittel meidest ist völlig normal. Sobald die ersten Erfolge sichtbar sind und sich eine Routine einstellt, wirst du entspannter. Versuch viel unverarbeitete Lebensmittel zu verwenden, ess proteinreich und mach regelmäßig Sport, um Muskeln aufzubauen und den Stoffwechsel anzuregen und dann flutscht das alles!
  • vombalkon
    vombalkon Beiträge: 1,076 Member
    Ich war am Anfang auch ziemlich fasziniert vom Essenabwiegen und Kalorienzählen.

    Wenn du nach der ersten Woche merkst, dass man 1/4 Knoblauchzehe nicht unbedingt wiegen muss, ist doch alles gut.
    Du brauchst jetzt eine Weile, wo du pingelig bist und dein Augenmaß neu justierst. Die Zeit solltest du dir auch nehmen. Du willst ja nicht bis an dein Lebensende jedes Krümelchen wiegen, bevor du es essen kannst.
    Später geht das Pi mal Daumen aus dem Handgelenk, aber das muss man ein bisschen üben. Und in dieser Übungsphase bist du jetzt. Nichts Schlimmes.
  • coco8158
    coco8158 Beiträge: 15 Member
    Hui ich wollte doch schon lang antworten....

    Ja klar ist es kein "echter" Zwang aber der Aufwand es recht zu machen nimmt viel Zeit und Gedanken in anspruch.
    Ich bin so der Typ entweder richtig oder ich lasse es sein.
    Ich kenne das schon etwas von mir von den Schwamgerschafte mit Schwangerschafts Diabetis. Ich war zwar nur so ganz schwach davon betroffen konnte eigentlich normal essen aber die Messwerte haben mich total gestresst nur schon wenn sie am oberen Ende des normalen Bereichs war ging das emotional kaum. Alle waren froh als das Kind da war und ich wieder ewas entspannter war....
    Naja....
    Ich zwinge mich jetzt einfach des öfteren gewissen im ungewissen zu lassen.
    Eigentlich merke ich ja das es in die richtige richtung geht Hosen werden lockerer usw....
    Ach ja auf die Wage stehe ich NIE damit könnte ich wohl kaum umgehen.
  • Fenix511
    Fenix511 Beiträge: 277 Member
    coco8158 schrieb: »
    Was macht ihr dagegen?
    Ziemlich genau das ist doch Sinn& Zweck der App :sweat_smile: Kalorien eintragen/ zählen und ein Defizit halten, und dabei auf ne möglichst ausgewogene Nährstoffzufuhr achten. Und ob Deine "200 Leistungskalorien" jetzt tatsächlich 200 Kcal entsprechen, ist ohnehin fraglich, also sollte das schon passen, wenn Du abnehmen willst.

  • Soja1973
    Soja1973 Beiträge: 13 Member
    Habe jetzt erst diesen Thread gelesen. Erinnert mich auch etwas an mich, seit über einem halben Jahr ist die Küchenwaage mein bester Freund.
    Ich bin immer noch verbissen und trage praktisch alles ein. Aber bereitet mir keine schlaflosen Nächte mehr wenn ich mal an einem Tag mehr Kalorien zu mir nehme als zu verbrauchen.
    Ich arbeite da noch nicht mit Fitness Pal sondern mit einer anderen App welch ähnlich funktioniert.
    Ich lasse i.d.R. mindestens 500 Kalorien "Puffer", diese Woche waren es zwischen 1.500-2.000 Kalorien weniger da ich wieder etwas abnehmen wollte.
    Ich muss aber dazu sagen, dass ich täglich 10 km jogge und mich durch den Hund auch sehr viel bewege.
    Bei meinen 178 cm wiege ich mittlerweile zwischen 68-70 kg. Sobald es dann etwas mehr steuere ich entgegen.
    Ein mal in der Woche gönne ich mir auch einen sogenannten "shit-day" an dem ich esse wonach mir ist und mir auch eine gute Flasche Wein aufmache.
    Ich sehe es als Belohnung außerdem kurbelt dies auch die Verdauung an und hat einen positiven Effekt.
    Bin ich froh, dass Andere eine ähnlichen "Tick" haben :smile:
  • ThomasBWE
    ThomasBWE Beiträge: 2,649 Member
    Es heißt zwar cheat day, aber ansonsten.. 👍🏻💪🏻😅😅
  • Soja1973
    Soja1973 Beiträge: 13 Member
    > @ThomasBWE schrieb:
    > Es heißt zwar cheat day, aber ansonsten.. 👍🏻💪🏻😅😅

    Für mich ist es der shit-day da ich da auch sehr viel ungesunden seit esse.
    Aber jetzt mal ernst, in meinen 20ern habe ich mir keinen Kopf wegen dem Essen gemacht und hatte trotzdem eine Balance bzw. war schlank.
    Jetzt bin ich schlanker den je, mache mehr Sport als jemals vorher und trotzdem mache ich mich wegen der Ernährung verrückt.
    Muss schauen dass ich da wieder eine gesunde Balance finde.
  • ThomasBWE
    ThomasBWE Beiträge: 2,649 Member
    bearbeitet Dezember 2021
    Zwanghaftes Verhalten hat in irgendeiner Form, mehr oder minder ausgeprägt, wahrscheinlich jeder. Es ist ein Ausdruck dessen, dass man versucht ein Gefühl der Kontrolle zu bekommen. Bzw. die Kontrolle über etwas zu verlieren, wenn man dieses oder jenes Verhalten nicht zeigt. Eine kleine Neurose sozusagen. So what?! Ich denke, wir leben alle am Rande einer kleinen psychischen Störung. Oft abhängig vom uns umgebenden Normengefüge und der Fremdwahrnehmung. Ein Problem wird ein Verhalten aber tatsächlich erst dann, wenn es einem selbst oder anderen wirklich schadet... Bevor dieser Schwelle darüber zu viel nachzudenken kann sich im Gegenzug zu einer eigenen Störung entwickeln. Darum trag doch Dein Essen weiter ein. Es ist nur eine Art Prothese für einen gefühlten Kontrollverlust. Es schadet nicht wirklich und Du lebst ruhiger wenn Du ein kleines Problem nicht zu einem großen machst... PS: Ich trage auch noch alles ein.... 😏😉
  • ildimo1959
    ildimo1959 Beiträge: 283 Member
    @ThomasBWE

    Lieber Thomas,

    Du sprichst mir aus der Seele.

    Einen Funken jeder einzelnen psychischen Störung tragen wir alle in uns. Einzig die Dosis macht das Gift, nicht wahr?

    Ja, ich trage auch alles ein. ALLES.
    Ich fühle mich in keinster Weise unter Zwang, ich mache es gern und betrachte es als ausgesprochen hilfreiches Werkzeug mein Essverhalten dauerhaft vernünftig auf die Spur zu bekommen.

    Ich habe Zeiten mit üblen Fressattacken hinter mir und mfp hilft mir sehr das einfach besser unter Kontrolle zu halten.
    Alleine die bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema, und zwar täglich, ist für mich eine sehr große Hilfe.

    Und natürlich auch die Community und die Freunde, die man hier finden kann.

    An dieser Stelle einfach mal Danke dafür 😊.

    Liebe Grüße
    Ilona