Gewichtsabnahme, Kalorienzählen und Sportliche Betätigung — German

Gewichtsabnahme, Kalorienzählen und Sportliche Betätigung

Hallo liebe Community!
Ich heiße Eji, bin 19 - bald 20 Jahre alt und habe mich mit dem 1.1.2022 der Aufgabe und meinem Bedürfnis nachhaltig Gewicht zu verlieren, gewidmet.

Im Jänner erfolgte eine Ernährungsumstellung, wobei ich sehr auf meine Proteine achte. Viel Gemüse und Obst, oftmals Topfen, Joghurt oder co. und kaum mehr Fertigprodukte oder einfach verarbeitete Lebensmittel. Gestartet habe ich die ganze Aktion, mit 94,8kg bei einer Körpergröße von 1,59m.
Seit Februar gehe ich nun auch regelmäßig trainieren, versuche allgemein auch mehr Bewegung in meinen Alltag zu bekommen und gehe im Schnitt zwischen 7.000 und 12.000 Schritte über den Tag verteilt.

Jetzt hatte ich vor knapp fünf Wochen eine Phase da habe ich kaum Sport gemacht, war auch für ein paar Tage im Urlaub und habe auch mehrfach "gesündigt". Davor habe ich mich immer sehr streng ans Kalorienzählen und abwiegen und tracken aller Lebensmittel gehalten. Diese Phase ging ca. 11 Tage, in denen ich nicht wieder zugenommen hatte, aber halt auch nicht abgenommen.
Und seid dem habe ich das Problem, dass die vorher verwendete App nun zu kostenspielig ist, und ich deshalb die letzten drei Wochen kaum Kalorien getrackt habe. Ich habe immer überschlagen, bin wieder trainieren gegangen und habe tatsächlich weiter abgenommen. Aber mein schlechtes Gewissen und die Angst davor wieder zuzunehmen hat mich so fest im Griff, - auch wenn ich heute reinen Gewissens eine Pizza esse, mache ich mir spätestens nach dem Essen riesige Vorwürfe und habe angst zuzunehmen oder würde es am liebsten mit Sport oder allgemeiner Bewegung kompensieren.

Ich habe seit 1.1.2022 bis heute, 28.04.2022 über 15kg abgenommen.
Mein Startgewicht lag bei, wie oben schon erwähnt, 94,8 und jetzt bin ich auf 78,5kg. Aber irgendwie auch wenn mir viele sagen das ich echt abgenommen habe, sehe ich es selber nicht mehr und allein die Tatsache weiter abnehmen zu müssen um endlich ins Normalgewicht zu kommen, stresst mich immens.
Ich bin jetzt seit Montag nicht mehr in der Lage gewesen wirklich Sport zu treiben, oder sonderlich aktiv im Alltag zu sein, da ich sowohl mit Migräne als auch einer sehr schweren Blasenentzündung zu kämpfen habe und es einfach nicht riskieren wollte, dass es wieder schlimmer werden könnte.

Mein Arzt meinte meine Rückenschmerzen und meine körperlichen Beschwerden bezüglich Handgelenke und Sprunggelenke, würden nur von meinem Übergewicht kommen, und ich solle doch 20kg abnehmen und dann wieder kommen. Zu dem Zeitpunkt dieser Aussage hatte ich schon zehn Kilo abgenommen gehabt. Laut meiner Hausärztin befinde ich mich seid ich unter 80kg bin, nur mehr im "leichten" Übergewicht, dabei liegt mein BMI immer noch über 30. Und der zweite zu Rate gezogene Arzt, bezüglich meiner körperlichen Beschwerden meinte, ja ich wäre noch viel zu Jung um echte Probleme zu haben, und solle bitte der Empfehlung des ersten Arztes folge leisten, und weiter abnehmen.

Und jetzt mit dem Schulstress, den Abschlussprüfungen, meinen Medikamenten und allem drum und dran, habe ich das Gefühl entweder nur noch essen zu können oder gar nicht mehr essen zu wollen. Ich habe die Diagnose einer wechselhaften Essstörung, Depression und die Vermutungsdiagnose Borderline, wegen denen ich schon viele in den körpereigenen Prozess der Hunger- und Appetitgefühle eingreifende Medikamente nehme.

Bis jetzt lief mein Weg echt gut, und auch sehr erfolgreich, aber die Aussagen dieser Ärzte verunsichern mich so sehr, weil es einfach keiner wertschätzt, dass ich bereits einen Teil dieses Weges gegangen bin. Und jetzt stresst mich allein der Gedanke noch mehr abnehmen zu "müssen", und ich weiß nicht mehr, was ich machen soll, - da ich wirklich nur sehr ungerne wieder in meine Essstörung hineinrutschen möchte.

Vielleicht hat ja jemand von euch schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder einfach Ideen und Anregungen, die mir vielleicht helfen, mit der ganzen Situation positiver umzugehen. Anstatt mich nämlich zu freuen, wie weit ich es schon gebracht habe, mache ich mir nur Vorwürfe das es nicht schon noch besser ist...

Liebe Grüße und danke an jeden der sich die Mühe macht zu antworten :)
Eji ^.^

Kommentare

  • aril1
    aril1 Beiträge: 5 Member
    Hey Eji,
    meinen größten Respekt, dass du es geschafft hast, schon so viel abzunehmen. Deine Angst, wieder zuzunehmen ist nachvollziehbar und durch den Druck, den dir deine Ärzte machen, wird sie wahrscheinlich noch verstärkt. Ich weiß, es sagt sich immer leicht, aber vielleicht kannst du den Weg des Abnehmens schon als dein erstes Ziel sehen. Die Überwindung das eigene Leben zu ändern, in die eigene Hand zu nehmen und etwas für die Zukunft und die Gesundheit zu tun, das war auch für mich ein großer Schritt, den gewiss nicht jeder schafft. Dass du trotz des Urlaubs und den 11 Tagen mit etwas mehr Sündigen nicht großartig zugenommen hast zeigt doch, dass du auf dem richtigen Weg bist und dein Körper sich darauf einstellt. Ich persönlich sehe es auch nicht als schlimm an, mal wieder einen Kilo oder zwei zuzunehmen, wenn man Urlaub oder einfach eine schlechte Lebensphase hat. Der Weg, den du gegangen bist liegt bereits hinter dir und ist klar und deutlich durch deine Handlungen und Erinnerungen geprägt, aber den Weg weiter kannst du noch nach deinen Vorstellungen formen, auch wenn es mal nicht nur geradeaus gehen soll.
    Ich wünsche dir all die Kraft und Selbstzufriedenheit die du brauchst, um auf deinem Weg zu bleiben. Du schaffst das, was du dir vorgenommen hast. :)

    Liebe Grüße,
    Rene
  • jens3347
    jens3347 Beiträge: 15 Member
    Hi, Deine beschriebene Ernährungsumstellung im ersten Abschnitt, wie hast Du die vollzogen? Alles auf einmal von Heute auf Morgen? Das Du in 4 Monaten schon 15 kg leichter geworden bist ist doch schon beachtlich, auch wenn es Dir selbst schwerfällt das als Erfolg zu Feiern. Stell Dir einfach mal vor wie Du in 12 Monaten aussehen würdest mit einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von 3,75 kg pro Monat...
    Du würdest nicht einmal mehr 50 kg auf die Wage bringen! Du bist noch sehr jung mit Deinen 20 Jahren und solltest Dir wirklich keinen Stress machen. Auch finde ich es etwas fragwürdig wie und was Dir von "Ärzten" gesagt wurde. Solche Aussagen können für einige junge Menschen das direkte Ticket in die Essstörung sein.
    Akzeptiere das es Zeit braucht um Veränderungen zu sehen -Und Zeit hast du ja noch mehr als Genug...