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Welche Veränderungen psychologischer Art habt Ihr erlebt?

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Kommentare

  • DiOxigen
    DiOxigen Beiträge: 27
    Ich bin zwiegespalten.

    Pros:
    Ich Fühle mich Fitter, und Sportlicher und habe auf der Arbeit und auch sonst weniger Probleme.
    Nach dem Sport fühle ich mich einfach super.
    Generell bin nicht mehr so müde, und konzentrierter.
    Meine Tage sind strukturierter und besser geplant.

    Nachteile:
    An manchen Tagen bin ich total unzufrieden mit meinem Körper. (Früher war ich das irgendwie nie.)
    Wenn ich kein Sport machen kann, oder mal wieder Junkfood esse, hab ich ein schlechtes Gewissen und bin sehr schnell reizbar. (Ich hasse Sonntage, da machen wir immer Spieletage/abende da gibt es Chips, Schokolade und wenig Bewegung.
    Ich hab nichts mehr was mir passt, und fühle mich dann wieder mies, weil alles schlabbert :(

    Irgendwie beides:
    Ich achte generell viel mehr aufs Äußere, als früher, bei mir und auch bei anderen.
  • LaSunnyfer
    LaSunnyfer Beiträge: 80 Member
    Wie manche von euch schon mitbekommen haben, ist es bei mir schon einige Jahre her dass ich 30+kg abgenommen habe. Dennoch kenn ich das Gefühl noch ganz genau, was es damals mit mir "angestellt" hat.

    Ich war, seit Schulanfang die "Fette". Richtig unglücklich wohl nicht, bzw. hab ich mir das nicht wirklich anmerken lassen. In meinem Freundeskreis und Familie war ich immer der Sonnenschein "Sunny". Man glaubte kaum dass ich auch mal trauig bin. Doch in momenten, wenn ich alleine in meinem Zimmer war und ehrlich zu mir selbst war, glücklich sein ist anders. Vorallem als Teenie-Mädchen. Freundinnen haben spaß am shopping. Mich hat es immer nur frustiert. z.B. Wenn die Hose am Bauch gepasst hat, war sie IMMER zu lang.
    Irgendwann beginnt man, sich damit abzufinden und sagt sich selbst immer wieder die selben Sprüche "Schönheit kommt von innen", "Der richtige liebt dich wie du bist, auch mit deinem Gewicht" etc. Klar stimmen die Sprüche, aber das WICHTIGSTE ist, dass man sich selbst liebt und das konnte ich nicht. Ich war nicht mit mir zufrieden.

    Ich kann nicht genau sagen was passiert ist, doch einies Tages hat es klick gemacht und meine x-te Diät hat endlich gefruchtet. In ca. 2Jahren hae ich über 30kg abgenommen.
    Ich hab ein ganz neues Seltbewusstsein entwickelt. Ich hatte von Tag zu Tag mehr Spaß am Leben. War auch kontaktfreudiger.
    Ich kann sagen, dass ich in vielen ein neuer Mensch geworden bin und ich möchte um nichts in der Welt diesen Mensch mit meinem alten Ich tauschen.

    Da ich selbst mal eine 90+kg Person war, glaub ich auch den Übergewichtigenw enn sie sagen, sie fühlen sich wohl und sie können ALLES machen, was schlanke/trainierte können. Das ist schlicht weg Bull**** oder einfach selbsttäuschung.
    Es fängt schon bei Kleinigkeiten, wie dem Treppensteigen an. Jedes Kilo weniger macht einem das Leben einfacher. Ein kurzer Frühlingsspaziergang ist viel schöner wenn man nicht schon bei einem mini Hügel zum keuchen kommt.

    Und ich will gar nicht von den langfristigen Folgen reden... man denke nur an das Gewicht welches die Knie, der Rücken, das ganze Skelett täglich trägt + die Blutwerte etc.

    Ich halte mri immer wieder vor Augen "Mensch, du hast ein 5-6Jähriges Kind abgenommen!" Stell dir vor du würdest jeden Tag, jede Minute ein Kind mit dir rumtragen, könntest du dann immer noch alles machen, was du ohne dieses zusatzgewicht machen kannst? Mal kurz die Treppen hochrennen?
  • UliKutting
    UliKutting Beiträge: 170 Member
    @ LaSunnyfer
    Ich halte mri immer wieder vor Augen "Mensch, du hast ein 5-6Jähriges Kind abgenommen!" Stell dir vor du würdest jeden Tag, jede Minute ein Kind mit dir rumtragen, könntest du dann immer noch alles machen, was du ohne dieses zusatzgewicht machen kannst? Mal kurz die Treppen hochrennen?

    Sehr guter Vergleich! Ich selbst führe mir immer zwei volle Eimer Wasser vor Augen, die ich nicht mehr mit mir rumschleppen muss.

    Und noch etwas teile ich mit Dir: Meine Einschätzung von (wirklich) übergewichtigen Menschen, die mir Glauben machen wollen, sie hätten damit keinerlei Probleme. Das IST Selbstbetrug und definitiv ein vorgeschobener Selbstschutz.

    Allerdings habe ich selbst erleben müssen, dass mir das erst jetzt, 20 Kilo später, wirklich bewusst geworden ist. Zuvor habe ich halt "ein paar Pillen mehr geschluckt", "die Rolltreppe" oder einfach nur "das Auto genommen".

    Nicht umsonst wollen doch (fast) alle hier abnehmen!? Und gute Beispiele gibts hier auch mehr als genug...
  • LaSunnyfer
    LaSunnyfer Beiträge: 80 Member
    @ UliKuttig mir ist es aufgefallen als ich "mein" Kind auf die Waage gestellt hab und sie mit 5 Jahren tatsächlich soviel gewogen hat wie die Kilos... bzw. in dem Fall Pfund, die ich abgenommen habe.


    Naja, da ich mich früher schon nicht wirklich wohl gefühlt habe, war es für mich von anfang an Selbstbetrug. Noch bewusster wurde es allerding mit jedem Kilo weniger auf den Rippen...

    Ich wünsche jedem diese Einsicht. Doch die Einsicht bedeutet auch ehrlich zu sein. Nicht nur zu den Anderen sondern zu seinem stärksten Kritiker, sich selbst und das ist harter Tobak, das ist nicht einfach und kann ganz schön schmerzhaft sein.
  • pixie_pix
    pixie_pix Beiträge: 965 Member
    mir fällt das immer auf, wenn ich mit ner 25 kilo Langhantel squatte (also Kniebeugen mache)... ich meine, ich bin jetzt trainiert und es ist wirklich nicht einfach, mit dem "Zusatzgewicht" auf den Schultern aus der Hocke wieder hoch zu kommen... und 25 kilo sind weit weniger als das, was ich bisher abgenommen habe... man macht sich das Leben also im wahrsten Sinne des Wortes leichter und hat somit mehr Energie für andere Sachen....
  • 31Frank12
    31Frank12 Beiträge: 449 Member
    Veränderung! Klar die sind sogar sichtbar ;-) die ganzen Ausreden immer, ich fühle mich wohl.... Ja klar habe ich mich wohl gefühlt, aber jetzt fühle ich mich besser, klar bin ich auch mal Rad gefahren, 1Mai mit der Familie aber nur kurz zum Hähnchenessen oder inne Eisdiele. Heute fahr ich mal eben nee Runde zum Spaß in der Stunde 20Km.
    Ich fühle mich besser freue mich wenn ich in den Spiegel schaue. Sehe meine Nahrung mit anderen Augen, denke bei dem einen oder anderen (dem würde nee Möhre auch besser bekommen als die 4 Kugeln Eis) ;-))
    Es hat unter der Veränderung jeder zu leiden, am meisten meine Familie ;-) ggggggg
  • Aktienstar
    Aktienstar Beiträge: 67 Member
    Wow. Danke für die ehrlichen Worte.
    Uns verbindet das doch alles irgendwie, weil wir den "Anderen" verstehen können:)
  • tina611214
    tina611214 Beiträge: 104 Member
    Wow. Danke für die ehrlichen Worte.
    Uns verbindet das doch alles irgendwie, weil wir den "Anderen" verstehen können:)


    Genau das ist das schöne an MFP hier sind Menschen die alle das gleiche Problem haben und somit auch Verständnis für seine Fragen und Gedanken findet
  • UliKutting
    UliKutting Beiträge: 170 Member
    ... Menschen, die alle das gleiche Problem haben ...

    Sieh es nicht als "Problem" sondern betrachte es als "Herausforderung"!

    Und feier jeden (kleinen) Erfolg!

    :flowerforyou:
  • irmgiwa
    irmgiwa Beiträge: 323 Member
    Nochmal zu denen, die immer wieder sagen, dass sie es nicht glauben können, dass man sich auch als Schwergewicht wohl fühlen kann und das dass ja alles nur gespielt sei - NEIN - ich war wirklich schwergewichtig mit 120,5 kg und klar fand ich das auch nicht prickelnd als nach der Gallenblasen-Op der Arzt meinte "Ich hätte mir fast den Finger gebrochen weil unsere Geräte nicht für so viel Maße ausgelegt sind und wir uns ganz schön anstrengen mussten um das noch über die Schlüssellochtechnik machen zu können" aber ehrlich: ich habe mir gedacht "Tja, dann solltet ihr bei den Geräten mal daran denken, dass es noch mehr so wie mich gibt".

    Es hat mich aber nicht deprimiert und unglücklich gemacht! Ich bin und bleibe weiter der Meinung das Selbstbewusstsein, Selbstliebe und Selbstvertrauen nicht zwingend an eine Körpergröße an ein Gewicht oder das Aussehen gekoppelt ist.

    Ja, wahrscheinlich bin ich oft aufgefallen, weil die ****e auch noch laut lacht und fröhlich ist und draußen eine Pizza ist und das Leben genießt - ok - wem es nicht gefallen hat, der hat die Chance aus meiner Sichtweite zu verschwinden.

    Und deswegen sehe ich es auch nicht als ein Problem an sondern einfach an einer Tatsache, die ich jetzt ändere, weil ich eben sehe, wie sehr im Alter ein hohes Gewicht belastend ist. Aber das muss jeder für sich entscheiden und jeder muss seinen Weg gehen und wenn jmd. nicht abnehmen will, dann ist das seine alleinige Entscheidung und für mich auch völlig akzeptabel.

    Und was den Verzicht angeht - ich habe in der Zeit seit Feb. 2014 die 22 kg - manchmal auch 23 kg - geschafft und seit einiger Zeit tut sich nichts mehr - ok - ich habe mein Training geändert und vielleicht hängt es auch damit zusammen - ich merke allerdings an der Verteilung das sich wohl doch noch was tut. Und ich habe in der ganzen Zeit auch mit Genuß und ohne Reue meine Schoki, mein Eis etc. genossen. Es gibt Sachen, auf die verzichte ich ganz gerne, weil mir es nicht wert ist den Erfolg damit zu stören, aber ich genieße auch vieles mit ehrlichen und echtem Genuß. Ja, vielleicht dauert es deswegen noch Jahre bis ich bei den 80 kg angekommen bin. Ok, aber ich bin auch nicht von 80 auf 120 in 2 Jahren geschossen.

    Schön ist hier im Forum, dass es eben viele gibt, mit denen man sich austauschen kann - die einem auch mal einen Rat geben - die einen unterstützen und die motivieren. Es macht es natürlich einfacher als ****er mit ****en zu reden als einem immer Schlanken zu erklären wie schwer es ist Gewicht zu verlieren.
  • oleolafson
    oleolafson Beiträge: 479 MFP Moderator
    Ich bin und bleibe weiter der Meinung das Selbstbewusstsein, Selbstliebe und Selbstvertrauen nicht zwingend an eine Körpergröße an ein Gewicht oder das Aussehen gekoppelt ist.

    Da gebe ich dir recht, wobei ich schon feststellen muss, dass mit steigender Attraktivität das Maß an Selbstliebe schon erheblich gestiegen ist und - zumindest bei mir - meine angeborene Arroganz und Überheblichkeit bisher unerreichte Höhen erklimmt.
    Ob das nun unter "Veränderungen psychologischer Art" fällt, weiß ich nicht - Wahrscheinlich eher unter "perönlichkeitsverändernde Einflüsse des eigenen Erscheinungsbildes". Demgegenüber steht allerdings die Einsicht, dass man zwar als schöner, aber dafür einsamer Mensch wird sterben müssen, weil es einfach immer schwieriger wird, eine würdige Partnerin zu finden ;)
  • rockfred1892
    rockfred1892 Beiträge: 176 Member
    "Meine Einschätzung von (wirklich) übergewichtigen Menschen, die mir Glauben machen wollen, sie hätten damit keinerlei Probleme. Das IST Selbstbetrug und definitiv ein vorgeschobener Selbstschutz. "

    Das ist wahrscheinlich die einfache Wahrheit. Aber, erstens sieht man das erst hinterher und zweitens hat es ja auch funktioniert. Von daher bleibe ich beim "KEINE". Denn diese Veränderungen sind alles welche, die aufgrund der physiologischen Umstellung eintreten. Man nimmt die Treppe, lässt das Auto stehen, treibt Sport, usw. einfach weil man kann. Vorher konnte man nicht, es ging aber trotzdem. Von daher nicht so schlimm. Wenn ich gefragt werde, wie ich das geschafft habe und wie der Gegenüber das hinbekommt, dann sage ich ehrlich, dass es harte Arbeit ist. Vor allem Sport, denn ohne geht es nicht und bewusste, gesunde Ernährung. Ich sage auch das man sich daran gewöhnt und beides viel Spaß macht. Aber das der wichtigste Punkt an erster Stelle ist, dass man es will, denn ohne Willenskraft und Selbstdisziplin schafft man es nicht. Man muss seinen weg finden und diesen ziemlich kompromisslos gehen und das machen hier fast alle. Auch wenn es Diskussionen gibt, weil die Wege unterschiedlich aussehen können, so führen sie alle zu ähnlichen Zielen und das Verbindet.
  • TanteSarah
    TanteSarah Beiträge: 15 Member
    Ich schreibe auch mal...
    Ich war schon immer eher schlang oder normal gewichtig. Ich denke, mit meinem Selbstbewusstsein ist und war schon immer alles in Ordnung.
    Zur Rolle der ****en war ich aber nicht gewohnt. (Warum eigentlich Sternchen? Darf das Wort nicht verwendet werden?) Zugenommen habe ich nach der Geburt meines 2. Kindes. Nun hatte ich auf ein mal 20 Kilo mehr auf den Rippen, als vor der Schwangerschaft. Das gefiel mir überhaupt nicht. Ich war super glücklich mit meinem Baby, aber tot unglücklich mit meinem neuen Körper. Ich mochte mich überhaupt nicht. Ich konzentrierte mich auf meinen neuen Aufgaben als damals 2-fache Mutter und habe mich nicht mal in den Spiegel angeguckt, weil ich so unzufrieden war mit dem was ich da sah.
    Mittlerweile bin ich 3-fache Mutter und habe mein Gewicht wieder im Griff. Ich wiege sogar 3 Kilo weniger, als vor den Schwangerschaften. Und das gefällt mir sehr gut. Ich fühle mich wieder attraktiv, ich mag mich wieder viel mehr, ich bin aktiv und die Bewegung macht mir Spaß.
    Fazit: Mir hat das Abnehmen wirklich gut getan. In ersten Linie von der psychologischen Seite. Die gesundheitliche Probleme, die mit dem höheren Gewicht zu tun haben, hatte ich noch nicht.