Hallo aus der Schweiz :)

> @carlazone schrieb:
> Hallo Thomas, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich verstehe deine Bedenken, es ist sehr wichtig, dass man die Übungen korrekt ausführt und möglichst unterschiedliche Muskeln trainiert...

So. Ich wollte wissen wovon ich rede und habe mich durch ein paar Videos der Dame...äh gequält will ich nicht sagen, aber angeschaut habe ich es mir. Nach meinem Dafürhalten ist es weitestgehend klassisches Pilates Training, welches vorrangig auf einer Yogamatte stattfindet. Grundsätzlich gibt es dagegen überhaupt nichts einzuwenden. Sowohl Pilates als auch Yoga haben durchaus ihren Berechtigung und sind in Teilen auch wirklich effektiv. Aber es gibt natürlich ein "Aber"... Du schreibst, dass Du weißt, dass man die Übungen möglichst korrekt ausführen und möglichst unterschiedliche Muskeln trainieren soll. Ich hatte davor geschrieben, dass möglichst ALLE Hauptmuskelgruppen, insbesondere zu jeder davon in gleichem Maß der entsprechende GEGENPART, einbezogen werden sollten. Ich will jetzt nicht schulmeistern (das kommt selten gut an) und fragen, ob Du alle Hauptmuskelgruppen benennen kannst. Obwohl das einfach ist, denn funktionell gesehen sind es nämlich nur VIER. So werden im Groben die Muskeln für Drücken (pressende/wegschiebende Bewegungen), Beine (selbsterklärend), Ziehen (ziehende/heranziehende Bewegungen) und Core (Rumpf, also Bauch und unterer Rücken) unterschieden. In der Natur der Sache bzw der Physik liegt nun, dass bei solchen Bodenübungen irgendwie eine komplette Muskelhauptgruppe (nämlich Ziehen) völlig unterrepräsentiert bleibt. Wie genau gleichst Du das denn aus?! Zumal Du schon beim Physiotherapeuten wegen Rückenproblemen warst?! Wusstest Du, dass 80%-90% der Rückenbeschwerden in Deutschland ihre Ursache in muskulären Dysbalancen haben?! Weil die beteiligten Muskeln (beim unteren Rücken sind es die Bauchbeuge-/und Spinalstreckermuskeln) einfach unterschiedlich stark ausgebildet sind und sich so Fehlstellungen des Beckens bzw der Wirbel zueinander eingestellt haben?! Gerade bei einem Bürojob, der zB zusätzlich zur üblichen Disproportion von Bauch- und Rückenmuskulatur durch einseitige Belastung des gesamten Nackenbereiches gekennzeichnet ist, sollten Zugübungen nicht fehlen. Wie leistet man das beim Pilates?! 🤔 Ein Körpergewichtstraining ist aus meiner Sicht dann erfolgreich, wenn es einem die Bewältigung des eigenen Körpergewichts in VOLLEM Umfang ermöglicht. Das heißt, wenn es den Trainierenden nach einer gewissen Trainingszeit bei entsprechender Übungsgestaltung und Progression in die Lage versetzt, sich komplett irgendwo hochziehen zu können (Klimmzüge), hochdrücken zu können (Handstand Push Up oder Dips/Beugestütze) bzw die Beine soweit kräftigt, dass dem Trainierenden irgendwann einbeinige Kniebeugen (Pistols) gelingen. Denn dafür ist der menschliche Körper von der Sache her auch konzipiert, denn wir sind nach wie vor, auch wenn wir es verlernt haben, Jäger und Sammler.
Pilates hat sehr gute kräftigende und stabilisierende Elemente, allerdings ein eher begrenztes Progressionsspektrum (obwohl da mit etwas Sachkenntnis bestimmt einiges geht, was aber, bei wahllosen Videos, auf der Strecke bleiben dürfte) und es FEHLT eine KOMPLETTE HAUPTMUSKELGRUPPE... 😬😬 Tust Du etwas für Deine Zugmuskulatur?! Wenn ja, was?! 🤔

Beruflich bin ich in einem ganz anderen Spektrum tätig (🙈😇👮🏻‍♂️🕵️‍♂️) aber ich beschäftige mich schon seit ein paar Jahren mit Körpergewichtstraining. Sowohl theoretisch als auch praktisch. Ich war zwar nicht krass adipös aber doch schon dicht an der 100kg-Marke bei 1,81m Körpergröße... Habe es geschafft, 15kg Fett loszuwerden und dafür dann ca. 5kg Muskelmasse aufzubauen. Dabei habe ich auch genug Fehler gemacht. Aus denen ich lernen konnte.
Zu Deiner Frage: Zugmuskulatur lässt sich recht gut durch (wenn man noch keine Klimmzüge kann) Schräghangvarianten, wie das sich heranziehen an eine Tür (für absolute Anfänger) oder das sich an einem Tisch hochziehen, unter den man sich zuvor gelegt hat, trainieren. Letzteres lässt sich noch etwas vereinfachen, indem man die Beine dabei anwinkelt und mit fortschreitendendem Kraftgewinn kann man die Beine dann mehr und mehr strecken...

Liebe Carla, ich schätze ein Großteil hier würde deine Ziele sofort unterschreiben. Auch meine Ziele sahen immer so aus. Ich mache seit Jahren intensiv Sport und trotzdem war ich nie so richtig zufrieden mit dem Ergebnis und wenn ich intensiv schreibe, dann meine ich intensiv. Jeden Tag 1 bis 2 Std bestimmt. Anfang letzten Jahres habe ich dann mit dem von Thomas beschriebenen Ganzkörpertraining angefangen (gibt hier ein Thread über Mark Lauren, vielleicht interessant für dich). Mein Körper hat sich seither total verändert. Die Disziplin bei meinem Essverhalten ist immer noch verbesserungsfähig, allerdings ist das garnicht schlimm, weil ich dank dieses Trainings ordentlich Muskeln aufgebaut habe und die verbrennen ja bekannterweise auch im Ruhezustand Energie. Somit kann ich ganz ordentlich futtern, bevor es ansetzt. Das finde ich schonmal großartig 😀😋
Hinzu kommt, dass ich über Jahre Rückenbeschwerden hatte, die Dank dieses Trainings nur noch sehr selten auftauchen. Hab vorher mit viel zu schweren Gewichten irgendwelche isolierten Muskeln trainiert, die mehr Beschwerden verursacht haben, als zu helfen.
Die Gesundheit sollte natürlich der Hauptantrieb sein, aber sind wir doch mal ehrlich, wir wollen einfach auch gut aussehen, egal ob wir 30, 40 oder über 50🙈 sind.
Ich fühl mich in meiner Haut pudelwohl, kann alles essen, was ich möchte, alles anziehen, was ich möchte und kann mich durchaus auch daran erfreuen, mit 52 Komplimente für den Body zu bekommen.
Die Falten wird mir das Training nicht aus dem Gesicht ziehen, aber für den Rest können wir selber prima sorgen😊