Fettanteil geht nicht runter

edithS60 schrieb: »

Hallo!
Ich habe eine Tanita Körperanalyse Waage. Ich wiege mich immer Freitag od. Samstag gleich nach dem aufstehen.
Das Körperfett geht nicht runter , sondern der Muskel anteilig. Ich habe meine Essensgewohnheiten mittlerweile im Griff. (Seit 2 Wochen durchgehend) für mich schon ein großer Erfolg.
Ich habe aber Angst dass ich die Motivation abhanden kommt. Wenn ,obwohl gutes Essverhalten der Fettanteil nicht runter geht.

LG

Zunächst einmal sind 2 Wochen nicht wirklich viel Zeit um einen eindeutigen Trend in der Körperzusammensetzung erkennen zu können. Aus meiner Sicht ist dieser besser und sicherer anhand von relativ einfachen Messungen abzuschätzen anstatt ausschließlich mittels einer BIA-Waage.

Insbesondere in Bezug auf die Reduzierung des KFA. Hier bieten sich z.B. die Maßband-Methode (z.B. Navy-Methode als zusätzliche Abschätzung des KFA) sowie ein Caliper (z.B. 3-Falten-Methode als Abschätzung des KFA) an. Beides recht preisgünstig und bezüglich der Entwicklung der Fettpolster aus meiner Sicht verlässlicher.

Auch dort sollte man den daraus abgeschätzten KFA lediglich als erste Orientierung sehen. Besser nur auf die Entwicklung der Umfänge bzw. der Falten achten. Wenn ich meine Caliper-Auswertungen z.B. betrachte, liege ich bei ca. 9,5 % KFA. Gemäß Navy-Methode bei 13 %. Beide zeigen jedoch einen eindeutigen Trend und auf den kommt es ja eigentlich an. Wenn Du im gezielten Muskelaufbau bist, dann sind diese Methoden eigentlich nur noch für die Abschätzung zu gebrauchen, ob Du neben Muskeln auch Fett zugelegt hast bzw. in welchem Maße. Die Navy-Methode verwendet für Männer beispielsweise neben der Körpergröße nur den Hals- und den Bauchumfang. Wenn Du jetzt relevant Muskeln an Brust/Rücken, Armen und Beinen zulegst (und damit Deinen KFA reduzierst), würde die Methode dies nicht "bemerken". Hier muss man dann anders vorgehen. Letztlich sind zusätzlich Fotos zur ergänzenden Einschätzung der eigenen Entwicklung eine sinnvolle Sache.

Zum Schluss: Wie von CarryMission schon angedeutet, ist es sicherlich sinnvoll, ausreichend Protein zu sich zu nehmen. Ergänzend erscheint es mir aber mindestens genauso wichtig, Krafttraining durchzuführen, damit Dein Körper das Signal erhält, dass Deine Muskeln noch gebraucht werden.

Eiweißpulver brauchst du auch gar nicht, es reicht schon wenn du genügend Fleisch und Gemüse isst, eventuell noch ein paar Nüsse

@edithS60: Nachtrag kurz vorm Fussi-Endspiel... Deine Waage wird Dir auf lange Sicht bestimmt auch eine Tendenz des KFA anzeigen, die motiviert. Wahrscheinlich hast Du jetzt am Anfang relativ viel Wasser ausgespült (kommt z.B. vor, wenn man seine Kohlenhydratzufuhr einschränkt), so dass der Fettanteil erhöht ist. Kein Problem - ist normal. Trinke mal ein Liter Wasser - warte eine Stunde oder so. Stell Dich dann auf die Waage und Du wirst sehen, dass Du auf magische Weise Muskeln aufgebaut hast..

Ich habe bisher noch keine gesunde Person kennengelernt, die im Rahmen einer Gewichtsreduzierung mehr Muskeln als Fett abgenommen hat. Also - bleibe entspannt und nimm den Punkt mit dem Eiweiß nicht zu sehr auf die leichte Schulter. Pulver ist nicht erforderlich. "Muskelaufbau" (im Gegensatz zum Erhalt) mit dem Erreichen von 66 kg, wie @MicJay1 es formulierte, bedeutet aus meiner Sicht aber nicht, mit dem Krafttraining erst dann anzufangen... Vielleicht kannst Du das ja schon z.B. mit 90 oder 80 kg beginnen, wenn nicht schon in Kürze. Dir viel Erfolg! Jetzt ist Anpfiff!

edithS60 schrieb: »

Danke! Nüsse hab ich mich nicht getraut weil ich gelesen hab dass die viel Fett haben.

Nüsse haben zum Teil über 60% Fett. Die würde ich nicht als Eiweißquelle betrachten, sondern primär als Fettquelle und entsprechend vorsichtig damit umgehen.

Fettarme Eiweißquellen:
z.B. Mageres Fleisch & Fisch, Magerquark, Harzer Käse

Pflanzliche Eiweißquellen:
z.B. Tofu, Hülsenfrüchte, Brokkoli

Angst vor Nüssen muss man nicht haben. Man sollte sich dennoch darüber im Klaren sein, dass Nüsse echte Kalorienbomben sind und sich nicht eine ganze Tüte auf einmal reinschieben. Ich sehe öfter, dass Nüsse als die gesunde Alternative zu Schokolade und Chips bedenkenlos gegessen werden. Wer Probleme hat, sein Kalorienlimit einzuhalten, sollte auf jeden Fall aufpassen.

Nüsse haben einen recht hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, das ist richtig. Diese sollte man eher als Bausteine für den Körper sehen (Zellmembranen, Hormone,...) denn als Energielieferant. Nimmt man davon mehr auf als der Körper braucht (wenig), liefern sie genauso viele Kalorien wie andere Fette.

@_Yeti_ diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht,
eine Arbeitskollegin von mir hat mir total verzweifelt erklärt, dass sie nicht abnimmt, obwohl sie abends nur noch paar Nüsse isst.
Sie hat jeden Abend 150g Pistazien gegessen, die zwar gute Fette haben, aber auf 100g etwa 550 kcal, das heißt jeden Abend etwa 800 kcal die nicht wirklich sättigen, sondern nur als Snack gegessen werden.