Mein Weg - langsam und stetig

Hi,
ich möchte Euch hier meine Geschichte erzählen, in der Hoffnung, dass es den einen oder anderen motivieren kann.

Ich war schon immer pummelig, ich bin - Stand heute - mit 85 kg - leichter, als ich mich jeh erinnern kann. Selbst als Teenager habe ich von einer 75er Anzeige auf der Waage geträumt... und das ist auch mein "aktuelles" Ziel.

Zur mir: ich bin weiblich, derzeit 41, und bin Frustfresser gewesen. Schon immer mehr auf den Hüften gehabt, in der Schule oft gehänselt, die letzte, die gewählt wurde zum Sport etc... Getröstet mit Schokolade, gefreut mit Schokolade, Stubenhocker...

Über die Jahre habe ich einiges probiert:
FDH, nach 17 Uhr nichts essen, generell nichts Süßes mehr, Almased, Wunderpillen...
Ernährungsberatung... rauf und runter ging es. aber meistens eher noch mal rauf.

Sport habe ich immer wieder mal gemacht in meinem Leben: Von Rollkunstlauf zu Eiskunstlauf, von da zum Jazz. Dann kam eine Weile nichts und vor 18 Jahren Bauchtanz. Leider hörte meine Trainerin in meinem Ort irgendwann auf und ich habe 3 Jahre eine Alternative gesucht. Die Trainerin ist aus meiner Sicht die Beste gewesen, da jemanden zu finden, der an sie heranreichte, war quasi zum Scheitern verurteilt... Also nachher gar kein Sport mehr.

Im Jahr 2010 hatte ich schon mehrere Jahre Bluthochdruck und nahm dafür Tabletten und dann kam auf meiner Spitze von 126 kg Diabetes Typ 2 hinzu. Es mußte was passieren.
Bei der Diabetes-Beratung hieß es dann, mit Ernährungsumstellung und Sport würden die Pfunde purzeln und ich hätte die Chance, D2 loszuwerden. Aber ich nahm trotzdem nicht ab, das funktionierte erst, nachdem ich Metformin nehmen mußte.
Danach lernte ich eine gute Ernährungsberaterin kennen und habe von ihr einiges mitgenommen und gelernt (u. a. habe ich mein Frustfressen viel besser im Griff) und wir haben Kochgewohnheiten & Ernährung umgestellt.

Dann fand ich über eine Dealseite ein nettes kleines Studio und nach anfänglichen Startschwierigkeiten habe ich dort Zumba für mich entdeckt. Ab da kann ich sagen, fing meine Entwicklung zum Besseren an , denn ich hatte etwas gefunden, was mir wirklich Spaß machte.

Meine ersten Zumba-Stunden sahen so aus, dass ich spätestens beim 3. Song Schnappatmung hatte und aufhören mußte. Das ist jetzt anders . Seit knapp 2 Jahren bin ich selbst Zumba-Trainerin und bewege 2x die Woche andere Menschen. Als meine Trainerin damals mit der Idee kam, ich sollte doch selbst den Schein machen, hatte ich sie für verrückt erklärt. Gerade ich sollte auf der Bühne stehen???
Also hatte ich das verworfen, aber meine Trainerin blieb zum Glück hartnäckig. Sie forderte mich auf, mir selbst Songs auszudenken und sie in unserem Kurs vor zu führen. Das habe ich auch getan und das Feedback war Wahnsinn. Und ich habe danach in 2014 auch die Ausbildung gemacht.

In 2014 habe ich weiterhin mit meinem Mann zusammen über meine Firma "Functional Training" kennen gelernt (Gesundheitstage sind toll). Es gab eine 10-Wochen-Challenge (1x die Woche 1 h) und die haben wir mit gemacht. Von dem Programm waren wir so begeistert, dass es zwei weitere 10-Wochen-Challenges wurden und wir jetzt seit 2 Jahren fest dabei sind. Ich mache es ebenfalls 2x die Woche. Nach den 10 Wochen konnte ich z. B. 2 Etagen Treppen hoch gehen ohne wie eine Lokomotive zu klingen.

Dieses Jahr - um nicht zu sagen - vor knapp 2 - 3 Monaten, konnte mir eine Gym-Freundin den Knoten beim Atmen fürs Joggen lösen. Seither bin ich schon 3, 5 und letzte Woche 10 km am Stück gelaufen - ich breche keinen Geschwindigkeitsrekord, aber ich mach es .

Ich bin jetzt bei -40 kg. Die Zeitentwicklung könnt ihr auf dem Bild (Link unten) sehen. Ich fühle mich super und ich habe 7 Kleidergrößen hinter mich gelassen, den Diabetes seit 1 Jahr ebenfalls und den Bluthochdrucktabletten konnte ich dieses Frühjahr Lebewohl sagen.

Leider habe ich damals nicht auf meinen Trainer vom Functional gehört und mich vor der ersten Challenge gemessen oder ein Photo gemacht. Ich wünschte im Nachhinein ich hätte. Ich wollte nie Photos von mir sehen, mein Spiegelbild reichte mir schon vollends, fühlte mich nie wohl in meinem Körper und dann sollte ich sowas machen? Ne, habe ich mir gedacht, nicht mit mir.
Ich kann jetzt "nur" von meinem Gürtel und BH ausgehen, was ich an cm verloren habe. Ich kann mir nur aus den seltenen Photos, die es von mir gibt, welche raussuchen für das Bild unten und ich mußte wirklich suchen...

Auf mein "Motivation Chart" wie ich es nenne, bin ich stolz. Ja, das bin ich. Mein vergangenes ich - was zu mir gehört - aber auch mein Neues. Ich muss mich immer wieder erinnern, woher ich komme und was ich schon geschafft habe. Ich habe einen langen und langsamen Weg, aber er ist stetig. Was über Jahre drauf gekommen ist, verschwindet nun mal nicht von jetzt auf gleich.

Seit Anfang des Jahres bin ich hier bei MFP. Seither fluppt es super - ich hoffe, es bleibt noch ein bißchen so . Denn ich bin noch nicht am Ziel....

Meine Tipps an euch:
- findet einen Sport/eine Bewegung, die euch Spaß macht, nur so bleibt ihr auch dabei
- messt euch, macht Photos (wie schwer es auch ist), um eure Entwicklung zu sehen (ich habe 2 Jahre gebraucht um an mir selbst Änderungen "zu sehen" und ich spreche nicht von Schrumpfen des BHs oder Hose oder wie weit die Klamotten geworden sind - sondern wirklich mich selbst zu sehen)
- macht es nicht (nur) alleine sondern (auch) mit jemandem zusammen, wenn möglich (mein Mann hat die Ernährung für die Diabetes mit umgestellt, obwohl er es nicht brauchte. Wir haben 1x die Woche gemeinsam den gleichen Sport... ). Das hat mir sehr geholfen.
- stellt eure Ernährung und eure Gewohnheiten um. Nicht alles auf einmal, ein Schritt nach dem anderen. Fangt an mit Kleinigkeiten an und wenn die sitzen, dann das nächste angehen.
- wenn ihr euch was gönnt, dann genießt es. Das dürfen wir
- seid gut zu euch
- keine Ausreden finden, findet Wege. Ich habe immer gedacht, ich hab keine Zeit für Sport. Ich habe mir die Zeit genommen. Ich habe Hobbies gekürzt, sitze weniger am PC, lese weniger, lasse mir im Haushalt helfen, und bewege mich auch noch, wenn es schon spät am Abend ist. Dem Tag ist es egal, wann ich was für mich tue. Ein paar Minuten sind immer drin, es müssen keine Stunden sein...
- und das wichtigste überhaupt: fangt an. Es wird keiner für euch tun, ihr müßt es selbst tun.

https://goo.gl/photos/o48oNqxwUPpXLj7F7

Ich hoffe, ich konnte euch inspirieren. Bei Fragen gerne .