Kalorien Grundumsatz

Woher soll der Körper eigentlich wissen, wie viel der verbrauchten Energie dem Grundumsatz und dem Leistungsumsatz zugerechnet werden? Welche Rolle spielt es, ob ein Muskel im Ruhezustand Fettsäuren verbrennt (Grundumsatz) oder unter Belastung (Leistungsumsatz)? Welchen Unterschied macht es, ob der Herzmuskel Energie verbraucht (Grundumsatz) oder der Bizeps (Leistungsumsatz)?

Unterm Strich zählt immer nur der Gesamtumsatz. Die Grenze zwischen Grund- und Leistungsumsatz ist dabei nicht klar zu ziehen, sondern das sind allenfalls Anhaltswerte.

Für den Fettabbau zählt das Defizit, das sich aus der Differenz zwischen Energiezufuhr (Essen, Trinken) und Gesamtumsatz ergibt. Wenn jemand den ganzen Tag nur im Bett liegt, dann ist der Leistungsumsatz nahezu Null, aber wenn jemand körperlich schwer arbeitet oder viel Sport treibt, dann kann der Leistungsumsatz größer als der Grundumsatz sein. Wenn derjenige, der nur im Bett liegt, nie unter dem Grundumsatz bleibt, nimmt er kein Fett ab, während derjenige, der sich viel bewegt, auch bei einer Energiezufuhr über dem Grundumsatz ein hohes Defizit haben kann.

Hormonelle Anpassungen hängen nicht davon ab, ob man über oder unter dem Grundumsatz geblieben ist, sondern vor allem von der Höhe des Defizits.

likeASoldier75 schrieb: »

Man muss nicht Adipös sein, damit Übergewicht schädlich ist, ...

Ich würde sogar noch weiter gehen: Man kann auch mit Normalgewicht einen ungesund hohen Körperfettanteil haben (= zu wenig Muskelmasse).

Und dann sind wir genau bei den Leuten, die das Problem eines sehr geringen Grundumsatzes haben: Normalgewichtige Couch-Potatoes und Büromenschen, die wenig essen, aber sich auch wenig bewegen, kaum Sport treiben. Da gehörte ich selbst mal dazu und konnte die negativen Wirkungen bereits spüren: Erhöhter Blutdruck, erhöhter HbA1c-Wert, bedenkliche Cholesterinwerte. Und alles schon bei einem BMI von 28, wo mir alle Leute noch gesagt haben, ich sei doch nicht übergewichtig.

Doch!