Anpacken! Genug rumgelungert :)

Die Köpfe der Nägel anderer Leute zu treffen ist ja meist recht einfach. Es ist immer schwieriger, wenn es sich um den eigenen Nagel handelt. Auch das scheint irgendwie natürlich bzw. typisch menschlich zu sein. Das hängt mit der Fähigkeit zusammen, sich selbst belügen zu können. Und die ist ja angeblich nur uns Menschen eigen. Und wir machen sehr gerne und oft Gebrauch davon. Bemühen äußere Umstände lieber als uns einzugestehen, dass wir selbst es im Grund scheuen, das ein oder andere Problem aktiv anzugehen. Ich weiß das, weil ich durch diese selbstgebaute Hölle auch gegangen bin. Eigentlich jeder der hier ist. Nur befindet sich jeder hier in einem anderen Stadium seiner eigenen Hölle. Um aus einem Loch wirklich herausklettern zu können, muss man wahrscheinlich erst den persönlichen Tiefpunkt erreichen. Viele die sich hier anmelden, haben zumindest realisiert, dass es ein Problem überhaupt gibt. Ein wichtiger Schritt. Wenn man dann erkennt, dass es wirklich erst besser wird, wenn man seine Einstellung zu sich selbst und zu seiner bisherigen Lebensweise etwas grundsätzlicher in Frage stellt, ist man noch ein Stück weiter. Solange man sich als bloßes Opfer seiner Gene oder äußerer Umstände betrachtet und sich suggeriert, dass man für seinen Zustand "im Grunde ja gar nichts kann", wird es nichts!! Wie beim Raucher: Solange er sein Laster vor selbst noch entschuldigen bzw. ihm etwas Positives abgewinnen kann ("...ja aber so nach dem Essen eine gemütlich zu rauchen... Ach ja, das ist doch irgendwie zu schön..."), wird er wahrscheinlich beim Versuch, es zu lassen, scheitern.

JEDER der schlank und fit sein will (ERNSTHAFTE genetische/hormonelle Dispositionen oder gar Krankheiten ausgenommen), kann es auch!!! 90 % der deutlich Übergewichtigen (und subsequent an den Folgeerscheinungen leidenden) Menschen sind in ihrer Lage, weil sie es so wollen bzw. besser: es nicht (genug) anders wollen!

Sich dafür entscheiden, es sich nicht wert zu sein, das Problem bei den zwei wichtigsten Stellschrauben (sprich Energie IN- und OUTput sowie genügend aktive Zellmasse zu managen) anzupacken. Darauf läuft es im Grunde immer hinaus.
Wenn die Menschen es könnten, würden sie sich ihre Traumkörper in einem Katalog bestellen, ohne etwas dafür zu tun. Manche versuchen es ja tatsächlich und gehen diversen Diätmittel-Händlern auf den Leim oder lassen sich für massig Geld eine Liposuktion oder andere OP's verpassen.

Richtig ist auch, dass es bei der Verteilung des nötigen Aufwandes bei den einzelnen Individuen etwas ungerecht zugeht. Menschen sind verschieden. So auch ihre Stoffwechselwirkungsgrade sowie die hormonelle Steuerung (die zum Beispiel auch den Appetit/Hunger mit regelt). Oder aber ihrer Erziehung im Umgang mit Essen/Lebensmitteln. Aber was im Leben ist schon gerecht?! Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Energieerhaltungssatz, und damit die Energiebilanz und ihre Wirkung, dennoch für alle gilt. Das einzige, was sich ändert, ist zu einem gewissen Prozentsatz der nötige Aufwand für den einen oder anderen, der etwas ändern will.

Und oft werden solche vermeintlichen Vorteile im späteren Leben wieder negiert bzw. werden zum Nachteil! Denn der, dem schlank sein "zufällt" und der es daher nicht nötig hat, etwas dafür zu tun, kann das in zwar vielleicht in jungen Jahren genießen und sich in seiner Haut wohl fühlen. Aber dafür ist er/sie später um Längen untrainierter und unfitter, als jemand, der es gewohnt ist, für seinen Körper konstant etwas zu tun. Und er altert anders und trauert dann später oft seiner früher empfundenen eigenen Attraktivität nach.

Zum Glück ist es fast nie zu spät, das Ruder noch herumzureißen. Auch wenn mit zunehmender körperlicher Reife es immer etwas schwieriger wird, ist es bis ins relativ hohe Alter möglich, einen deutlichen Unterschied zu machen!!

Wenn ich mich alleine in meinem Altersbereich (50 J.) umsehe, bin ich beinahe ein Spitzenathlet... Ohne in ein Studio zu gehen oder in einem teuren Verein zu sein. Mit einem Wochentrainingsaufwand von ca. 2,5 h... Und da rede ich noch nicht mal von den Rauchern und Trinkern, die mit 40 schon wie 60 aussehen... Dafür neige ich dazu, zu schwadronieren und ungefragt ellenlange Texte zu schreiben...