Hallihallo

Hey Sandy,

Krafttraining ist schon mal super, auch wenn ich 1x/ Woche als zu wenig ansehe.
Ggf findest Du noch Spaß am Training mit Deinem eigenen Körpergewicht, z.B. mit "Fit ohne Geräte" nach Mark Lauren?

Muskeln sind das Kraftwerk des Körpers, stabilisieren das Knochengerüst und sorgen eben auch dafür, dass Du ggf weniger Muskulatur verlierst.

Hast Du es schon mal bei diversen Beratungsstellen versucht?
Meine Erfahrungen - gerade bei Essstörungen - sind mit Beratungsstellen wesentlich besser, als an anderen Stellen, egal ob stationär oder ambulant.

Wie Du es schaffst Dich zu mögen kann ich Dir nicht sagen, vielleicht hilft es Dir klein anzufangen, also Dir bewusst Dinge an Deinem Körper zu suchen, die Du magst oder wenigstens tolerieren kannst - also nicht alles ist scheiße, ekelig, abstoßend, widerlich, was auch immer, sondern z.B. Hände, Füße, Bauchnabel, Augen, Ohren, .... sind okay - und das immer wieder wiederholen, da macht Übung auch den Meister und wenn Du es vielleicht sogar schaffst, Dich vor einen Spiegel zu stellen und dort immer wieder wiederholst, dass Du okay bist, lernt das Gehirn besser als man meint.

Ich habe damals erst angefangen Gewicht zu verlieren, als ich mich mit mir und meinem Körper arrangiert hatte, als ich akzeptiert hatte, dass ich es nicht ändern kann und dass ich mich über die Jahrzehnte mehr als genug abgelehnt und bekämpft habe.


Das heißt allerdings nicht, dass es nicht auch andere Phasen gibt oder dass ich jetzt, in der totalen Überbelastung meines Seins, gefühlt in allem kläglich scheitere und auch wieder eine total verzerrte Körperwahrnehmung habe und mich auch phasenweise einfach nur vor mir selber ekel.
Dennoch kann ich das differenzieren, es ist nicht mehr so, dass ich mich komplett ekelig und abstoßend finde, es gibt Stellen, die ich tolerieren kann, die nicht so schlimm sind, vielleicht sogar zum Teil okay.


Auch wenn Du keinen Platz in einem stationären Setting findest, vielleicht findest Du aber irgendwann (bei uns liegen die Wartezeiten auf einen Therapieplatz bei ca. 2- 3 Jahren) einen Therapeuten/ eine Therapeutin die zu Dir passt und Dir Unterstützung bieten kann - wobei eine zeitnahe Hilfe eben über Beratungsstellen deutlich schneller geht.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Erfolg, Nachsicht mit Dir, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und der Kampf ist und bleibt hart, er lohnt sich aber, in jedweder Richtung.

Bzgl der Motivation... vielleicht hilft es Dir, dass Du Dir Termine mit Dir machst, also ganz klar einen Termin für Training XY in Deinen Kalender einträgst und da dann gar nicht über die Motivation nachdenkst, sondern der Termin steht und Du das dann machst!


Liebe Grüße