Der Weg zu meinem Ziel

dani123style schrieb: »

Deine Frage nach dem Zielen bringt mich zum Nachdenken. Ich nehme mir gerne zu viel vor und gebe dann zu schnell auf.
Vielleicht sollte ich auch lieber kleinere Schritte anpeilen, die dann in absehbarer Zeit erreichbar sind? Ich glaube die Motivation, wenn ich Ziele auch erreiche ist größer als das Risiko, dann nachlässig zu werden.

Was für ein Ziel trägst Du bei MFP ein - das nächste Zwischenziel?

Ja, ich trage immer das nächste Zwischenziel ein. Ich finde, wenn das visualisierte Ziel zu weit weg ist, dann ist die Gefahr größer mal zu sagen: "da habe ich noch so viel Zeit, das klappt auch, wenn ich heute (und morgen, und übermorgen...) mal das Ziel Ziel sein lasse". Das ist bestimmt mentalitätsabhängig, ich bin leider so "gestrickt". Du scheinbar auch
Ich brauche kleinere Steps, eben Zwischenziele, die ich erreichen kann, die realistisch sind und nicht erst in einem Jahr oder noch länger in der Zukunft liegen.

Wieder ist eine Zeit seit meinen letzten Zeilen vergangen. Ich war letzte Woche beruflich unterwegs und wieder musste ich feststellen, dass es für mich nicht einfach ist auf mein Essen zu achten, wenn ich nicht im normalen Umfeld bin. Die früher üblichen ganz überflüssigen Sachen sind allerdings aus meinem Einkaufskorb verschwunden (nic nac, M&Ms...), auch der sonst häufige Besuch bei dem großen "M" abends (man muss ja auch mal etwas Warmes zu sich nehmen) entfiel. Nur auf der Rückfahrt hatte ich einen Rückfall (BK), aber ich mag keine Pommes mehr. Habe ich mich für den Rest meines Lebens an Pommes übergessen?
Dann ging es zu einem gemütlichen Wochenende nach Dresden. Für Freitag hatte ich einen Tisch bei einem Burgerrestaurant bestellt, für Samstag bei einem Toprestaurant, wo wir ein hervorragendes 5-Gänge-Menü genießen durften. Wer einen Restauranttipp für Dresden benötigt - ich habe einen
Wiegen war natürlich nicht möglich - ohne Waage
Nun zum (für das Gewicht) positiven Teil: während der Woche habe ich es geschafft joggen zu gehen. Durch einen ungewollten Umweg (genau währenddessen hat es angefangen zu schütten) sind es dann 14 km geworden. Ich spürte zwar meine Beine, aber ich habe es geschafft und es hat trotz des Wetters Spaß gemacht (im Nachhinein). Auf der Strecke ist mir der Gedanke gekommen, dass vor etlichen Jahren genau hier Joschka Fischer seinen "langen Lauf zu sich selbst" angetreten ist. Ich habe das Buch gelesen. Wenn man als Außenminister die Zeit findet Sport zu machen und joggen zu gehen, dann können das 99% ebenfalls. Diese Ausrede "ich habe keine Zeit für Sport" gilt nicht
Samstag habe ich den Tag zusammen mit meiner Frau begonnen wie noch nie: wir sind gemeinsam erst einmal in den hoteleigenen Fitnessraum gegangen. Während meine Frau sich auf Fahrrad und Crosstrainer betätigte, lief ich 30 Minuten auf dem Laufband. Ich stellte fest: "man kann in einem Zimmer laufen, muss man aber nicht." Für mich ist Laufen mit frischer Luft und Fortbewegung verbunden.
Dann standen noch knapp 4,5 Stunden Stadtrundgang / -führung auf dem Programm...

Heute war dann mal wieder Wiegetag. Ich stieg mit etwas klammen Gefühl auf die Waage, was wird sie mir anzeigen? Ich befürchtete einen Anstieg des Gewichts aber nein: es leuchteten die Ziffern 98,1 auf! So "wenig" wog ich schon Jahre nicht mehr. Das motiviert mich. Ich weiß, dass ich mal(!) "sündigen" darf, darf aber auf keinen Fall die Bewegung vernachlässigen und nach einem "Austag" wieder diszipliniert meinen Weg weitergehen muss. Dann klappt das offensichtlich mit dem Gewichtsverlust - langsamer als möglich, aber genussvoll und lebenswert.

LG
Christian

Übrigens: heute (nach dem Wiegen ) habe ich eine Hose aussortiert, da diese mir viel zu weit geworden ist. Ich konnte sie runterziehen, ohne Gürtel, Knopf oder Reißverschluss zu öffnen. Dafür griff ich dann nach unten in den Schrank und probierte eine an, die ich seit Jahren nicht mehr hervorgezogen hatte: sitzt, passt, hat Luft!

Vor zwei Wochen hinterließ ich hier meinen letzten Zwischenbericht.
Ich habe in diesen 14 Tagen lernen müssen, dass ich nicht nachlassen darf. Zwar bin ich noch zweimal wöchentlich meine Laufrunden angegangen, aber da die Packung Kekse, aus denen ich naschte, vom Bäcker doch mal wieder etwas zusätzliches geholt - mit Gewichtsverlust konnte ich so nicht rechnen. Konsequent wie ich nun mal bin <Ironie aus> wurden die Wiegeergebnisse auch nicht mehr wirklich zur Kenntnis genommen.
Doch ich habe mich am letzten Wochenende wieder selber getreten weiterzumachen:
- die Inhaber des Bekleidungsgeschäfts, in dem ich vor Schließung sehr gern einkaufte, hatte ich letzten Donnerstag zufällig getroffen. Er hat sich sehr positiv über mein Erscheinungsbild geäußert ("Toll wie Sie aussehen, Sie haben fantastisch abgenommen.")
- im Theater sieht man in der (ich nenne es mal) "gemischten Sammelumkleidehalle" die verschiedensten Körper(formen). Und irgendwie will ich vor den Mädels nicht soooo negativ auffallen.
- nochmals Theater: bei der Kostümprobe, es war März wenn ich mich richtig erinnere, wurde mir eine Hose zur Anprobe gegeben, bei der ich Probleme hatte diese zu schließen. Auf die Frage, ob ich eine andere benötigen würde meinte ich, dass das geht und ich bis zu den Aufführungen sowieso ein paar kg abnehmen würde. Die Folge: Gelächter, das habe man schon häufig gehört. Jetzt ist es so, dass ich sehen muss, dass ich nicht plötzlich ohne Hose auf der Bühne stehe, weil sie mir sonstwohin gerutscht ist. Den Sender für das Mikro klemme ich mir schon zwischen Hüfte und Hosenbund...

Gestern war eine längere Laufrunde angesetzt - 11 Kilometer sollten es wieder werden, heute der Gang auf die Waage: 96,1 kg. Die App sagt: Ziel zu 108% erreicht. Die App lügt! Ich habe mein (Zwischen)ziel 97kg bis zum 31.07. erst erreicht, wenn ich das Wiegeergebnis auch in zwei Wochen sehe.
Übrigens: als ich meiner Frau das Ergebnis heute morgen erzählte war ihre Antwort: "Wahrscheinlich gehen die Batterien der Waage zur Neige oder - was noch wahrscheinlicher ist - die Waage zieht bei Dir ab und packt das bei mir drauf..."

Als nächstes möchte ich meinen Streckenrekord seit meinem Wiederbeginn des Joggens übertreffen. Momentan stehen 14 Kilometer zu Buche, ich würde gerne auf ca. 17 Kilometer kommen. Mal sehen, wann ich die zwei Stunden Zeit nehmen kann und es auch vom Wetter usw. passt. Die Strecke habe ich (die 11 km von gestern + eine anschließende Runde von ca. 6 km) Für diesen Lauf sollte ich doch etwas Flüssigkeit mitnehmen, also gilt es meinen Getränkegurt aus der jahrelangen Versenkung emporzusuchen. Mal sehen, wo das Ding hingekommen ist...

LG
Christian

Gitti3372 schrieb: »

Grieschi, nun ist dein Urlaub ja schon gewesen und du bist wieder im Alltagstrott angekommen, wie sieht es denn bei dir aus, hast du dein Ziel die 95 kg unterschritten zu haben erreicht? Würde mich interessieren, du hast seit Mai ja nicht mehr geschrieben.

Hallo Gitti,
naja, mein letzter Post ist vom 18.07. gewesen und mein Ziel war gaaanz ursprünglich bis August 2018 die 95 kg zu erreichen. Ich vermute, Du hast eine Seite dieses Themenstrangs übersehen (?)
Aber Du hast Recht, ich sollte wieder einen Zwischenstand verkünden, vor allem, da ja eine Zielmarke, die 97kg soll erreicht werden, wieder fällig war.
Jaaaaaaaa, heute morgen war Wiegetag und die Anzeige verkündete mir 96,4 kg - somit ist das Ziel erreicht. Ein anderes verkündetes Ziel, 17km Joggen, habe ich allerdings noch nicht erreicht. Gestern wollte ich es eigentlich angehen, war bei 8 km noch sehr guten Mutes, aber dann kamen die 2 km ständiges leicht bergauf und dazu die schwüle Hitze, so dass ich sagte, dass ich es nicht übertreiben muss und nach 11 km aufhörte. Ich fand, dass dies aufgrund der Wetterbedingungen ausreichen müsste.
Was habe ich auf dem Weg zwischen den Gewichtszielen gelernt?
- Sobald ich mein gewünschtes Gewichtsdefizit hier reduziere (von 0,5 kg/Woche auf 0,25kg), verändert sich derzeit noch mein Essverhalten. Ich überschreite jetzt immer wieder mal die vorgeschlagenen kcal. Dies habe ich auch gemacht, als ich das kcal-Ziel angehoben hatte. Die Folge war, dass ich so eigentlich keinen Gewichtsverlust verzeichnen konnte. Also habe ich das Ziel wieder strenger eingestellt.
- Ich fühle mich inzwischen sauwohl. Nicht nur, dass inzwischen auch meine Umwelt immer mehr meine Abnehmerfolge zur Kenntnis nimmt, ich merke, dass ich fitter und belastbarer bin. Das äußerte sich zum Beispiel letzte Woche beim Bogenturnier, als ich ohne außer Atem zu kommen ab Berg einfach vorneweg ging. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich letztes Jahr am gleichen Berg ins Schnaufen gekommen bin...
- Von Hosenknöpfen und nicht mehr über den Wanst spannenden T-Shirts fange ich jetzt nicht an

Wie geht es weiter?
So ganz langsam möchte ich in einen Normalzustand kommen, das heißt, dass ich zwar noch ein paar kg verlieren möchte - das Endziel liegt bei 92 kg - aber dies langsam, dafür aber beständig. Die 95 kg soll am 01.12.2017 erreicht sein, mein Jogging soll weiterhin ein fester Bestandteil des Wochenprogramms sein. Ich werde weiterhin meine kcal loggen, allerdings werden Ausreißer etwas häufiger vorkommen. Aber diese werden geplant, so dass nicht 6 von 7 Tagen zur Völlerei einladen. So möchte ich bei einem Kochevent nicht aufpassen, bei einer Geburtstagsfeier gibt es dann auch ein größeres Stück Torte (oder auch zwei kleine Stücke Kuchen). Die Ausreißer soll es also wirklich an außergewöhnlichen Tagen geben.
Und ich werde weiterhin ca. alle zwei Wochen hier berichten

Zum Privatem: ich war ja im Terminstress und sehnte mich nach dem Urlaub. Die Termine sind jetzt nicht weniger geworden, aber ich empfinde es gelöster. Freitag und Samstag bin ich im Theater (noch sind es 7 Vorstellungen), Sonntag sind kaum Termine, die einzuhalten sind, ich könnte fast schon auf die Idee kommen, dass es nach der Theatersaison langweilig werden könnte Aber ich freue mich dann im Spätsommer/Herbst auch mal eine Tageswanderung machen zu können. Das habe ich seit einigen Jahren nicht mehr gemacht, aber für mich ist es wie ein Kurzurlaub. Und wie heißt es: "Nur wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen!" Also, Allgäu und Schwäbische Alb möchte ich erwandern. Mal sehen, was daraus wird...

Hallo zusammen
wieder sind gut zwei Wochen vorbei, Zeit mich mal zu melden.
Was gibt es Neues?
Ich habe in den letzten Tagen lernen müssen, über mich und das Tier, das in mir schlummert - dem Schweinehund.
Es bringt mir gar nichts, wenn ich meine Zielvorgabe zu soft formuliere. Wie Ihr wisst / lesen könnt, möchte ich bis Dezember auf 95kg kommen. Das war zum Zeitpunkt der Zielformulierung sehr langsam, ich weiß, aber eilig hatte ich es nicht, der Weg ist für mich wichtig. Und was passiert? Ich habe in den letzten 14 Tagen an ca. 6 Tagen so viel kcal zu mir genommen, dass ich zunehmen muss. Was das bedeutet muss ich Euch nicht erklären. Zwar habe ich auch nicht zugenommen (das fehlte gerade noch), aber die ersten Anzeichen von Schludrigkeit sind sehr deutlich.
Folge: Das erste Ziel wird nicht verändert. Ich habe jetzt noch ca. 3,5 Monate um 2 kg abzunehmen. Dies ist realistisch, erreichbar und fordert nicht eine komplette Einstellung der Nahrungsaufnahme Allerdings bin ich auch an einem Punkt, an dem es nicht so recht vorwärts will. Zum einen liegt es an den Fresstagen, zum anderen weiß ich aus der Vergangenheit, dass es bei mir bei einem Gewicht zwischen 95 und 97 kg zu einem Stopp des Gewichtsverlustes kommt. Viele kennen das, dass es trotz bestem Willen und aller Anstrengungen nicht weitergeht. Diesen Punkt muss ich jetzt knacken und durchhalten.
Die Zeitvorgabe für das zweite Ziel (<92 kg) wird verkürzt. Bis zu meinem 50sten Geburtstag Anfang April soll die Waage dies anzeigen.

Schön und motivierend 1: meine Mutter sprach mich an, ob ich seit unserem letzten Treffen weiter abgenommen hätte. Dies musste ich (leider) verneinen. Sie meinte, dass ich das jetzt auch so lassen könne, das würde so passen. Auf meine Erwiderung, dass noch bis zu 5 kg runter sollen, erhielt ich einen sehr skeptischen Blick.
Schön und motivierend 2: Montag kaufte ich mir eine Hose - zum ersten Mal seit vielen Jahren in der Größe 52.

Sonst in meinem Leben: Die Theatersaison neigt sich dem Ende entgegen. Nur noch drei Mal darf ich mit auf der Bühne stehen, bevor am Samstag ich das letzte Mal meine Lieblingstextzeile "Ehrt mich mit Weißbier" singen darf. Letztens wurde ich gefragt, ob ich erleichtert/froh sei, dass es jetzt dann vorbei wäre. Ich erwiderte, dass es meinetwegen so weitergehen könne, mir macht das auf und hinter der Bühne so viel Spaß.
Ich denke, dass ich Samstag sehr traurig von der Bühne schleichen werde... Bislang hat es noch niemand geschafft meine Frau davon zu überzeugen, dass ich weitermache Ich kann sie schon verstehen, sie hat jetzt über Wochen hinweg Freitag/Samstag auf mich verzichtet.

Euch vielen Dank für Euere Geduld, das Lesen und Eure Kommentare, Rückfragen, Motivationszeilen.

LG
Christian