Biete Fett-suche Muskeln
Kommentare
-
Guten Morgen,
na dann oute ich mich auch mal als weiterer, bisher stiller Mitleser und hebe auch auch gleich mal den Altersdurchschnitt (Jahrgang 65) auf ein vernünftiges Niveau ;-)
Mein Lebenslauf war doch eher schon immer mit Bewegung und Sport verbunden, obwohl ich beim Schulsport immer als Letzter in irgendeine Mannschaft gewählt wurde. Dafür hab ich mit 15 schon mit joggen angefangen, passende Ernährung dazu hat mich aber nicht so interessiert. Geführt hat die Sportbegeisterung zur Ausbildung zum Fitnesstrainer und enttäuschender Arbeit im Studio! Enttäuschend deshalb, weil viele Kunden sich einfach nur "von außen bewegen lassen wollten" und wenig mit innerer Einstellung dabei waren. Meine Begeisterung für Bewegung ist jedenfalls geblieben, habe mit erfolgreichen Kraftdreikämpfern trainiert und war von Anfang an bei Freeletics dabei. Nebenbei fing ich mit Crossläufen (Xletix) an, habe Spartan Race und Cross de Luxe kennengelernt. Abgelöst wurde Freeletics von Kernwerk und Kettlebelltraining - eigentlich meine bisher beste sportliche Entscheidung des Lebens!
Ansonsten fahre ich noch Bike, Inliner, schwimme oder bouldere - Abwechslung ist mir wichtig. Einseitige Bewegungsmuster führen zu einseitigen Leistungen - das will ich nicht!
Das Gewicht hat mich in dieser gesamten Zeit nie groß interessiert, vielleicht noch ein wenig die Form, aber mehr nicht. Echtes, belastendes Übergewicht hatte ich nie. Deswegen tracke ich hier auch mein Gewicht nicht - es ist für mich uninteressant! Obwohl ich in letzter Zeit sehr daran arbeite, die Optik zu verbessern. Gelandet bin ich wie Anja bei der HSD. Funktioniert gut und reibungslos ohne Leistungsverluste, mehr muss man dazu nicht sagen.
Trotzdem sind natürlich die letzten Kilo vor dem Sixpack die schwersten, jede effektive Ernährungsform für diesen Bereich zielt auf das Timing der Nährstoffe ab. Also wird man nicht umhin kommen, zu rechnen und sich täglich unterschiedlich, angepasst an das Training, zu ernähren. Wege gibt es einige, hier mal ein vielleicht nicht so bekannter Link zur Übersicht dazu: https://www.sportnahrung-engel.de/ernaehrungsplaene/fettabbau-diaet
Natürlich war dieser Weg auch geprägt mit Rückschlägen und Verletzungen, die nach Meinung Außenstehender auf meinen "extremen" Sport zurückzuführen waren. Doch mal ehrlich - ist es nicht extremer, täglich 8 Stunden verkrampft auf einem Stuhl zu hocken und auf einen Monitor zu starren?
Ich wünsche allen Aktiven und auch den stillen Mitlesern ein schönes Wochenende!
Olaf7 -
@Der_Bernauer
Hi Olaf,
ich freue mich über Deine Wortmeldung und darüber, dass Du hier mitliest.
Für mich klingt Deine Herangehensweise, dem Körper durch verschiedene Sportatrten unterschiedliche Reize zu geben, schlüssig. Die Abwechslung macht auch noch zusätzlichen Spaß. Und darum geht es mir hauptsächlich, der Spaß und die Freude daran stehen an erster Stelle.
Dein Werdegang ist echt interessant, ich denke oft darüber nach, was gewesen wäre, wenn ich schon früher zum Sport gekommen wäre. Vielleicht hätte da auch ein Beruf draus werden können...
Danke für den Link, da habe ich einiges zu schmökern und die anderen sicher auch.
Ich bin mir bewusst, dass es jetzt auch bei mir schwierig wird, die letzten Fettpolster loszuwerden und ich bin echt gespannt, ob meine Rechnung aufgeht.
Wir "hören" voneinander
Liebe Grüße nach Bernau,
Anja
1 -
Hey Anja @Anowja und Olaf @Der_Bernauer , danke für die Berichte und den Input. Ich bin mit meiner Entscheidung, erstmal zu halten, meinen Sport zu machen und alles an Abnahme, was sich so ergibt, herzlich gern geschenkt zu nehmen, gerade sehr zufrieden. Es nacht sich auch die Renovierungsphase, Anfang nöchsten Monats bekommen wir die Schlüssel, und werde ich wohl die eine oder andere Trainingseinheit malernd, schreinernd und Laminat verlegend absolvieren - vom Schleppen bei zwei Umzügen mal ganz abgesehen. Und dann, wenn alles wieder etwas zur Ruhe kommt gekommen ist, dann werde ich mal schauen, wo ich stehen. Und wenn mir das Ergebnis dann noch nicht gefällt, werde ich mir hier eure Erfahrungsberichte nochmal anschauen und vielleicht mal zwei Wochen HSD durchziehen. Hab da schon ein bisschen was zu gelesen, und momentan finde ich die Vorstellung, zu passender Zeit mal zwei Wochen die Zähne zusammenzubeißen und danach wieder auf Halten zu gehen, sehr sympatisch. Wir werden sehen.
Interessante Ergebnisse gibt's aber auch noch von der Kraftaufbau-Front: Ich war ja heute mit meinem neuen MTB im Gelände unterwegs. Die Schaltung ist ein bisschen anders, der Trail sieht jetzt voll begrünt ganz anders aus als letzten November, und teilweise habe ich es nicht geschafft, rechtzeitig runter zu schalten, bevor ne heftige Steigung kam. Da hab ich mich dann ein bisschen über meine Schusseligkeit geärgert und eben ordentlich reingetreten. Und was soll ich sagen? Überhaupt kein Problem, ich hatte jederzeit noch Reserven, und habe kein bisschen Muskelermüdung bemerkt. Wozu so Kniebeugen gut sind... Also an meiner Schalttechnik und meinem Reaktionsvermögen kann ich noch arbeiten, aber die Zeiten, wo ich am Hang vom Bike musste, um die letzten Meter zu schieben - ich glaube, die sind vorbei, zumindest hier bei uns in den Hügeln. War ein geiles Gefühl.6 -
So, dann melde ich mich auch. Lieber spät als nie. Ich bin Jahrgang 79, also auch schon ein paar Jahre lang 29. Im Studium war im Mal im Fitnessstudio angemeldet, davor hab ich nie Sport gemacht. Im Studio war dann nur auf dem Rad und dann hab ich mich wieder abgemeldet, radeln geht ja auch so. 2006 hat eine Komilitonin mich gefragt, ob ich jemanden kenne, der ihr Rennrad kaufen möchte. Das war dann ich. Der Anfang einer großen Liebe. 2007 dann der erste Triathlon mit genau diesen Exmitstudierenden (du hast ja jetzt ein Rad, ein bißchen schwimmen kriegste hin und laufen kann jeder). Es war klasse!! Ich war nicht letzte!!!! Es hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich das dann häufiger gemacht habe. Bin jedes Jahr 20 min schneller geworden. Zum 30. Geburtstag bin ich dann den ersten Marathon (von drei) gelaufen (Bestzeit 5:17) und 2015 hab ich dann auch endlich mal mit regelmäßigem Training angefangen, um mir meinen Traum einer Triathlon Langdistanz in Roth zu erfüllen. Hab mir dann bergab bei einem langen Lauf 11/16 den Meniskus kaputt gemacht. 76 kg/160 cm damals war mein niedrigstes Gewicht ever. Habe jede Sportkalorie erfolgreich mit Schokolade kompensiert. 1,5 Jahre habe ich versucht, das Knie konservativ zu heilen bis mich zur Op durchringen konnte (mit 83kg). Drei Monate später endlich schmerzfreies Laufen- ein Geschenk!!! Und jetzt greife ich an!! Normalgewicht bis zum Geburtstag... Okay, das wird nix mehr, aber bis zum 40.!! Das schaffe ich. Sportlich habe ich gerade Heidenrespekt vor Triathlon, Halbmarathon ist geschafft, Marathon wird kommen und im Sommer radel ich mit meinem Freund über die Alpen. Auch dabei wäre jedes Gramm weniger von Vorteil. Gewichtersparnis am Rad: pro kg ca 1000€. Mein Potenzial aktuell noch locker 10.000€!!!2
-
Zitat: "Gewichtersparnis am Rad: pro kg ca 1000€. Mein Potenzial aktuell noch locker 10.000€!!!"
Wie ist das gemeint, ein Rad kostet je weniger es wiegt je mehr Geld?1 -
> @Mario_oM schrieb:
> Zitat: "Gewichtersparnis am Rad: pro kg ca 1000€. Mein Potenzial aktuell noch locker 10.000€!!!"
>
> Wie ist das gemeint, ein Rad kostet je weniger es wiegt je mehr Geld?
Genau so hat sie es gemeint.
Sie könnte aber auch an sich 10 Kg abnehmen.
Sind dann 10.000€.
Ab einer gewissen Klasse des Rades ist das so. Da noch wirklich Gewicht einsparen wird teuer. Weil es ja eh schon leicht ist und aufs Minimum beschränkt. Was willst du tun wenn eh schon alles Carbon ist.2 -
Goldfisch: wo lag denn die CutOff- Zeit in Roth?
Aletwirdjut: hast du das RLS im Griff? Ein Verwandter hat selbige Probleme seit Jahren, vor kurzem das erste mal Tabletten bekommen (ob’s hilft, ist mir nicht bekannt), bis dato wurde ihm wohl gesagt „ lerne damit zu leben. Kann man nix machen“
Wenn ich sehe, was es alles für „doofe“ Krankheiten oder Leiden gibt, bin ich echt froh, bislang verschont geblieben zu sein...
Anowja, sorry für den Threadmissbrauch.2 -
Anowja, sorry für den Threadmissbrauch.
@g0ldf1sch sorry, dass es etwas gedauert hat, bis ich antworten konnte. Ich freue mich über deine Zeilen. Du hast eine beeindruckende Sportkarriere hinter dir und meinen allergrößten Respekt. HM bin ich schon öfter gelaufen und ist für mich (fast) jederzeit machbar, aber an einen Marathon würde ich mich nie trauen.
Ich wünsche dir viel Erfolg, beim Erreichen deiner Ziele!
....und PS: sehr interessanter Einblick in die Radwelt, das wusste ich so auch noch nicht0 -
Goldfisch: wo lag denn die CutOff- Zeit in Roth?
Aletwirdjut: hast du das RLS im Griff? Ein Verwandter hat selbige Probleme seit Jahren, vor kurzem das erste mal Tabletten bekommen (ob’s hilft, ist mir nicht bekannt), bis dato wurde ihm wohl gesagt „ lerne damit zu leben. Kann man nix machen“
Ich habe die RLS schon recht lange aber nie gewusst was das ist bis ich einen Bericht gesehen hatte.
Jetzt habe ich zumindest das RLS seit ca. 3 Jahren? einigermaßen im Griff. Aber nur mit Medikamenten. Auch vorher hatte ich schon zwei Jahre Medis genommen die am Anfang super geholfen haben aber damit kam ich am Ende gar nicht mehr klar. Es wurde sogar schlimmer. Eine Augmentation der RLS hat bei mir voll zugeschlagen. Habe dann den Arzt gewechseln, neue Medis probiert und jetzt komme ich soweit klar. Ruhige Beine habe ich nie und es gibt auch Tage da ist es tagsüber schon echt unerträglich und ich bin ständig auf Arbeit am rumlaufen weil meine Beine unterm Schreibtisch Amok laufen und auch nachts helfen dann die Tabletten nicht aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden und hoffe das es auch erst mal so bleibt.
Aber unterm Strich ist die Aussage "lerne damit zu leben" soweit schon korrekt. Klar kann man Medikamente nehmen die auch helfen aber man kann hier nur das Symptom behandeln und die RLS nicht heilen.
0 -
Radsplit Bestzeit 5:51 h. Hat saumäßig Spaß gemacht, eine traumhaft schöne Strecke. Das Jahr drauf nur noch 6:10 oder so. Ich hatte deutlich weniger (sprich fast gar nicht) trainiert und es war, im Gegensatz zum Vorjahr, sehr windig. Ich war trotzdem total enttäuscht von mir. Es ist jetzt gefühlte Ewigkeiten her...1
-
Ich les hier echt gerne, wollt ich nur mal sagen. Geballte Kompetenz auf einem Haufen4
-
Anowja: vom HM zum M ist „nur“ eine Fleissfrage. Mit ner 7er Pace (kein Hexenwerk)bist du Sub 5. Oftmals ist Schluss bei 6Std oder noch später - da ist noch gute Puffer für Unerwartetes und Laufpausen. Ich bin schon mit Leuten gelaufen, die bis max. 15KM im Training gelaufen sind, ich selber teils mit massivem Untertraining (krank, verletzt oder Zeitmangel (Arbeit)).
Natürlich die Frage, ob man sowas braucht?
Ich finds toll, wenn ich nach Wochen der Strapazen den Lauf absolvieren darf und mir die Medaillie umgehangen wird. Irgendwann bin ich tot. Wenn meinen Urenkeln dann meine Medaillen gezeigt werden, sagen sie (vielleicht): „ Uropa...das war bestimmt ne coole Sau“ Ich sehe das dann auf meiner Wolke sitzend (ja, ich komme sicherlich in den Himmel) und freue mich
Fisch, da bist du über 30km/h im Schnitt.Respekt!!!
Ich versuche in den verbleibenden 2Wochen auf 25 KM/h bei der SD zu kommen.
Ab Oktober gehts dann mit nem Coach an nächste Ziele für 2019. Die LD in einem Jahr ist wohl eher utopisch? Dann halt 2020!
Alletwirdjut: da liest mal über „ewigen“ Zeiten von Leuten, die man für völlig „uneingeschränkt“ hält und nebenbei kommt heraus, das der oder die „gehandicapt“ ist. Hoffe, habe mich da richtig ausgedrückt, kann man sicherlich auch falsch verstehen?
Jedenfalls: Hut ab, wie du (und andere) mit ihren gesundheitlichen Problemen umgehen...
Mal was in eigener Sache: ich bin teilweise etwas „ruppig“ unterwegs gewesen (u.a. in dem Veganerthread). Ist nie wirklich böse gemeint. Sorry, wenn ich wem auf die Füße getreten in.
Euch allen ein erholsames We...2 -
Alletwirdjut: da liest mal über „ewigen“ Zeiten von Leuten, die man für völlig „uneingeschränkt“ hält und nebenbei kommt heraus, das der oder die „gehandicapt“ ist. Hoffe, habe mich da richtig ausgedrückt, kann man sicherlich auch falsch verstehen?
Jedenfalls: Hut ab, wie du (und andere) mit ihren gesundheitlichen Problemen umgehen...
Danke @info2799 Manchmal nervt es wie man um seine "Handicaps", um bei deiner Wortwahl zu bleiben, drum herum schiffen muss und an was für Kleinigkeiten man manchmal denken muss wenn man unterwegs ist und wenn man normal leben und auch aktiv sein will.
Am meisten nervt mich persönlich mein Schlafdefizit was ich seit jetzt über 40 Jahren fahre. Manchmal denke ich, wie aktiv und leistungsfähig könntest du vielleicht sein wenn allein dieses Schlafdefizit nicht wäre oder nie gewesen wäre, wenn ich da wie ein "normaler" Mensch ticken würde und normal schlafen könnte.
Mein Mann sagt da immer, dann hättest du wahrscheinlich soviel Energie das du kaum zu ertragen wärst1 -
Anowja: vom HM zum M ist „nur“ eine Fleissfrage. Mit ner 7er Pace (kein Hexenwerk)bist du Sub 5. Oftmals ist Schluss bei 6Std oder noch später - da ist noch gute Puffer für Unerwartetes und Laufpausen. Ich bin schon mit Leuten gelaufen, die bis max. 15KM im Training gelaufen sind, ich selber teils mit massivem Untertraining (krank, verletzt oder Zeitmangel (Arbeit)).Mal was in eigener Sache: ich bin teilweise etwas „ruppig“ unterwegs gewesen (u.a. in dem Veganerthread). Ist nie wirklich böse gemeint. Sorry, wenn ich wem auf die Füße getreten in.
Euch allen ein erholsames We...
2 -
-
Nur mal so zur scheinbar unvorstellbaren Distanz: eine Bekannte von mir ist mal einen Marathon gelaufen, bei dem es auch eine 50 km und eine 75 km - Strecke bei gleichzeitigem Start - gab. Sie lief ohne Tracker und hat sich in Gedanken immer gesagt: ...75 km laufen ist doch krank, hoffentlich verpasse ich nicht die Abzweigung... (wo die Strecken sich trennen). Und schwups - was ist passiert? Sie hat natürlich den Ausstieg verpasst und war nach der HM-Strecke auf der 50 km - Strecke gelandet! Als sie das dann irgendwann gemerkt hatte, hat sie nicht aufgehört sondern ist einfach weiter gelaufen bis zum Ziel.
Jetzt geht sie immer in Gedanken so heran: "....zum Glück muss ich heute keine 75 km laufen..." und so fallen ihr alle kürzeren Strecken wesentlich leichter!
(by the way: danach hat sie sich eine Forerunner gekauft!)
4 -
Was für eine schöne Story, Olaf. Tatsächlich bin ich alle meine HM so ähnlich angegangen. Ich hab mir gesagt: " Heute läufst du mal nur 15 km..!" Bei uns im Wald ist ein Gehege mit Eseln, wenn ich bis dahin laufe sind das 10.5km...ab da muss ich "nur" noch nach Hause laufen. Und schwup ist der HM im Kasten!1
-
Ich mag so Tage, wo es einfach "läuft". ^_^2
-
@anowja und @all:
Hallo Anja, hallo ihr Lieben!
So, nun bin ich nach einer gefühlten Ewigkeit auch mal wieder hier am Start... Ich habe mich erstmal durch die ganzen neuen Beiträge (zumindest in diesem Thread) gelesen. Hut ab, da ist ja einiges passiert...
Meine letzten Wochen waren sehr intensiv und geschlafen habe ich irgendwie nicht so richtig viel. Das soll aber überhaupt kein Klagen sein. Mir geht's gut und ich freue mich über die vielen, neuen und interessanten Beiträge.
So, dann möchte ich auch mich mal im Hinblick auf mein Alter outen, wie es schon einige zuvor gemacht haben. Ich bin 48 Jahre alt. Werde meistens einiges jünger eingeschätzt. Ein Umstand, der mich in der Jugend nervte und heute freut. Bei Krokos aber auch nicht ganz so wichtig.
Liebe Grüße!
Christian4 -
@fitnesskrokodil
Guten Morgen Christian ,fitnesskrokodil schrieb: »So, nun bin ich nach einer gefühlten Ewigkeit auch mal wieder hier am Start...fitnesskrokodil schrieb: »So, dann möchte ich auch mich mal im Hinblick auf mein Alter outen, wie es schon einige zuvor gemacht haben. Ich bin 48 Jahre alt.
Da ich noch kurz Zeit habe bevor es ab nach draußen geht, will ich mal wieder ein update geben. 3 Wochen sind seit dem Ende der HSD vergangen und ich habe meinen Ernährungsplan so umgestellt, dass ich 2,5g EW, 2g KH und 0,8g F je Kg Körpergewicht täglich esse (macht zusammen ca 1340 Kal), das ist nur ein ganz geringes Defizit zu meinen Erhaltungskalorien (1480). Mental versuche ich mich darauf einzustellen, dass das dann bald die "Menge" ist, die ich zukünftig noch essen darf. Jetzt ist das ja alles noch Diät (also Ausnahmezustand), dann wird's ernst. Ich glaube das ist bei mir immer noch nicht angekommen, denn wirklich viel ist das nicht. Hier heißt es durchaus intelligent planen. Was mich ein wenig hoffen lässt ist, dass die Heißhungeranfälle schlagartig ausgeblieben sind, was ich als sehr angenehm empfinde.
Bestens bewährt hat sich 16:8, das kann ich immer nur wieder erwähnen, der Vormittag ist ruckzuck um und dann gibts ein schönes großes Mittagessen, zwischendurch 2 kleine Snacks und als größte Mahlzeit Abendessen mit anschließendem süßen warmen Kompott, sodass ich pünktlich 21:00 wunderbar gesättigt im Bett liege.
Ich tracke wieder alles genau um mal zu sehen, wo die Reise hingeht. KH reiche Gemüse meide ich weitgehend, dafür landen tägl. bis zu 1kg verschiedene Salate, Zuccini, Aubergine, Sellerie, Kohlrabi, Blattspinat ect. auf meinem Teller. Dazu fettarme EW Quellen wie Quäse, Quark, körniger Frischkäse, Like Meat, ab und zu mal Fleisch, Tofu...usw.
Mit Sport und Ernährung komme ich auf ein wöchentliches Defizit von ca. 2500-3000 Kal. Auf die Waage kann ich mich jetzt nicht mehr verlassen. Das Gewicht spielt täglich Pingpong und schwankt zwischen 51.9kg-54kg. Dafür sind die Umfangsmessungen umso interessanter. Als ich gestern meine frisch gewaschenen "Baustellenjeans" angezogen habe, war deutlich merkbar, dass die Hosenbeine schlabbern. Tatsächlich stellte sich beim nachmessen raus, dass ich 1cm Oberschenkelumfang verloren habe. Aber nach wie vor sind Oberschenkel Innenseite und Bauch Baustelle Nr: 1 .
Das Training macht riesen Spaß. Dank @Der_Bernauer gestalte ich die Art meiner sportlichen Betätigungen vielfältiger um verschiedene Bewegungsmuster zu integrieren. Wenn es das Wetter zulässt, fahre ich einmal in der Woche mit dem Rad zur Talsperre und schwimme dort ne kleine Runde. Gestern habe ich schon nachgesehen, wo meine alten Inliner abgeblieben sind.
Beim Krafttraining habe ich versucht den Plan der SUB einzuhalten, der macht aber nicht sonderlich Spaß. Daher folge ich einem eigenen GK Plan mit meinen Lieblingsübungen. 2 mal bin ich jetzt auch wieder einen HM gelaufen, was riesen Spaß macht, da ich hier ganz in meinem Element bin.
Ups, jetzt muss ich aber los noch sporteln nachher stehen noch 2 Geschäftstermine an.
Einen schönen Sonntag und liebe Grüße an die Elbe,
sowie an alle anderen, die mitlesen.
Bis denne Anja
5 -
@fitnesskrokodil Du stellst bei deinem Fitnessgrad einen neuen Rekord für das Lebensalter der Nilkrokos auf 😜 - da ist das ja dann noch nix.
@Anowja schön, dass es so gut läuft und du trotz der ganzen Handwerkerei immernoch Lust (und Zeit) findest zu sporteln - aber bei dem Pensum an Sport müsste doch zum Halten demnächst mehr als die 1480 drin sein oder?
Bin schon gespannt auf deine eigene vorher-nachher Geschichte 👍👍
Schönen Sonntag noch3 -
@felixg1109
Sorry, ich habe eben erst bemerkt, dass ich dir noch gar nicht geantwortet habe. Du hast natürlich recht, ich bin vom schlimmsten Fall ausgegangen, keinen Sport machen zu können....was hoffentlich nicht eintreten wird!
Die Geschichte ist in Arbeit und wird lang und länger...sind ja über 40 Jahre, die da zusammen kommen0 -
Liebe Mitstreiter,
wie bereits angekündigt, möchte ich mein ein jähriges MFP Jubiläum dazu nutzen um euch mal zu erzählen, wie lang der Weg für mich bis hier hin war.
Um alle Hintergründe zu beleuchten, muss ich ganz von vorn beginnen:
Als DDR Kind (beide Eltern 18, Vater immer untergewichtig, Mutter normalgewichtig hatte aber immer Probleme das Gewicht im Zaum zu halten) aufgewachsen, zeigte sich schnell, dass ich ein Kind war, das man bei uns landläufig als einen „schlechten Esser“ bezeichnete. Meine Eltern waren oft am verzweifeln, wenn ich als Säugling die mühsam getrunkene Milch wieder ausspuckte. Es wurden Stunden darauf verwendet, damit ich irgendwas nahrhaftes drin behielt.
Auch als Kleinkind wurde es nicht besser. Jeder in der Familie versuchte alles erdenkliche, um mich zum essen zu bewegen. Anfangs noch mit netten worten wie: „…wenn du nicht aufisst, scheint morgen keine Sonne!“ oder: „..nur wenn du aufisst, darfst du dies und jenes“. Ich erinnere mich sogar noch in früheste Kindheit zurück, wenn man mir in endlosen Prozeduren Nahrung einflößte. Später als Teenager wurde der Ton dann etwas rauer:“…auch der Fettrand vom Fleisch wird mitgegessen und wenn du den wieder auf den Teller erbrichst, wirst du das auch noch essen..“ „es wird gegessen, was (und auch wie viel) auf den Tisch kommt“. Ich musste so lange sitzen bleiben, bis alles aufgegessen war. Fast immer war mir zum Erbrechen schlecht und der Bauch tat mir weh. Das war Alltag. Ich muss noch dazu sagen, dass die Portionen immer von meiner Mutter auf den Teller aufgetragen wurden. Ich durfte die Größe der Mahlzeit nie selbst bestimmen und Diskussionen waren sinnlos, bzw. wurden nicht geduldet. Gekocht wurde immer gutbürgerlich deftig und Süßkram war auch immer in rauen Mengen verfügbar. Noch heute scherzt meine Mutter, sie möchte mal den Berg Süßigkeiten sehen, den sie in all den Jahren nach Hause geschleppt hätte. Ab und zu konnte ich beim Mittegesessen, wenn keiner hin sah, meinem jüngeren Bruder (Fressmaschine) ein paar Kartoffeln von meinem Teller auf seinen rüberschubsen, um meine Essensmenge zu verkleinern. Vor den Mahlzeiten hatte ich oftmals richtig Angst. Als Kind nahm ich wenig zu, da ich häufige Magen Darm Infekte hatte. Auch wenn ich gesund war, kämpfte ich oftmals mit Übelkeit. Rückblickend kommt es mir so vor als hätte ich meine halbe Kindheit mit Erbrechen verbracht, wo ich ging und stand, fiel mir das Essen wieder raus (sehr zum Verzweifeln meiner Eltern). Also wurde ich wieder zum Essen genötigt, ich hätte ja sonst nichts zuzusetzen…
Irgendwann ca. mit 14/15 schlug das ganze um und ich begann von alleine zu essen und das auf einmal richtig gern und viel. Das jahrelange Anerziehen zu essen hatte dann doch noch Früchte getragen. Meine jährliche Gewichtszunahme von 10-12kg konnte ich mit zwei heftigen Magen Darm Infekten meist im (Frühjahr und Herbst) immer wieder gut wett machen. Dennoch nahm ich kontinuierlich zu und wog mit 20 schon über 60kg ( bei 164cm) und hatte Konfektionsgröße 40.
Mit der Wende kamen die ersten McDonalds zu uns. HALLELUJA! Was fürn geiler Scheiß. In meinem ganzen Leben hatte ich nichts besseres gegessen! Von da an war ich Stammkunde. Die ganzen vielen neuen Süßigkeiten, die es ab da auch gab, mussten zusätzlich alle vernichtet werden. Bei jeder neuen Schokolade, Riegel, Gummizucker…ect. dachte ich, das wurde eigens für mich hergestellt - so herrlich wie das schmeckte. Als ich den ersten Dönermann entdeckte war ich hin und weg, verzückt von den neuen Geschmäckern.
Mit 21 dann fand ich dann die Vorstellung „schön“, verheiratet zu sein und obwohl ich innerlich wusste, dass die ganze Sache kein gutes Ende nehmen würde, ging ich den Schritt. Mein damaliger Mann liebte Essen und meine Kochkünste so sehr, dass ich JEDEN Sonntag ein 3 Gänge Menü auf den Tisch stellen musste (auch bei 36 Grad im Schatten) und dieses auch mit gegessen habe, die gute Thüringer Küche bietet hier einen unendlichen Fundus an gehaltvollen Rezepten …Kaffee und selbst gebackener Kuchen waren am Nachmittag auch Pflicht. Eigentlich habe ich dauernd gegessen.
Meine stete Gewichtszunahme blieb natürlich nicht unentdeckt: „…es dauert nicht mehr lange, dann wiegst du mehr als ich“ sagte mein Ex. Bei Treffen mit meinen Eltern kniff mich mein Vater oft in die Seite und grinste: „… es soll tatsächlich Männer geben, die Rubensfrauen mögen..“ Ein Kollege sagte mal: “…in DER Hose siehst du aus wie eine Presswurst..“ Eine Kollegin sagte mal, als ich nur Obst zum Frühstück aß: „ Hör endlich mit der Diät auf, nicht jeder kann schlank sein..“
Mich machte mein Gewicht zunehmend unglücklicher. Mit 25 hatte ich dann mein Höchstgewicht mit 75kg! und konnte nicht mehr in den Spiegel sehen. Ich fühlte mich extrem unwohl. Also musste eine richtige Diät her. Da ich mich nicht auskannte und ich kein Internet hatte, lag FDH auf der Hand. Wobei ich so fest entschlossen war, dass ich eher nur ein viertel gegessen habe statt der Hälfte. Nach ein paar Tagen hatte ich solchen Hunger und mir war so schwummrig, dass ich alles gegessen habe, was ich finden konnte…Das ganze ging mehrmals von vorn los. Irgendwann habe ich es dann doch geschafft, ein paar Kilos los zu werden. Super stolz auf mich, habe mich dann belohnt…mit Essen natürlich. Und hier startet meine jahrelange „Diätkarriere“.
Ab da nahm ich stetig unglücklich ab und zu. Entweder ich aß deutlich zu viel, oder viel zu wenig. Selbst wenn ich abgenommen hatte, war ich irgendwie nicht zu frieden. Es kam nie richtig das Gefühl auf: Jetzt ist alles super, jetzt fühlst du dich wohl. Meine Klamotten im Schrank passten von 58-75kg . Es musste noch was anderes sein, dass mir fehlte, aber meist habe ich die Gedanken daran verdrängt, um nicht weiter in die Tiefe zu gehen. Es galt zu funktionieren.
Irgendwann fand ich, dass es toll wäre sportlich zu sein. Ich wollte Joggen können (auch um etwas Essen zu kompensieren). Also Turnschuhe an und los. Nach wenigen Metern war ich am Ende und um nicht gleich zu schwächeln, bin ich am folgenden Tag wieder los und danach gleich wieder…es kam wie es kommen musste…fix und fertig mit bis dahin nie gekannten Schmerzen gab ich genervt auf. Ende der Sportkarriere.
In der Ehe zunehmend unglücklicher begann ich verstärkt außerhalb der Mahlzeiten zu essen, immer im Verborgenen. Das ging soweit, dass ich phasenweise ununterbrochen gegessen habe. Ab da begann meine richtige Binge Zeit. Niemand hat das gesehen und wirklich keiner kennt bis heute das Ausmaß. Auf dem Nachhauseweg von Arbeit deckte ich mich erst beim Bäcker ein. Mehrere Stücke Kuchen, Plätzchen, herzhaftes Gebäck. Daheim angekommen war alles alle und der Kopf steckte schon im Kühlschrank. Bereits randvoll von den vielen Backwaren habe ich begonnen mir ein Brot mit Wurst zu schmieren, danach eins mit Marmelade, dann wieder Käse, dann Honig, dann Salami, dann Nutella und wieder von vorn……nu war aber genug mit Essen!!! ich hatte das Gefühl, dass alles jeden Moment wieder rausfällt. Eigentlich war ich pappsatt und doch wieder nicht. Das war ein ganz seltsamer Zustand, man ist voll, will und muss aber noch viiiieeeel mehr essen. Und es ging weiter, denn ich hatte ja bis dahin noch nicht in den Süßigkeitenschrank geschaut. Ein Schokoriegel nach dem anderen verschwand, dazu noch Gummibären, Kekse …Schokolade tafelweise. Noch heute könnte ich problemlos 5 Tafeln Schokolade und mehr hintereinander essen ohne dass ich das Gefühl hätte aufhören zu müssen.
Ich habe Chinanudeln im Auto während der Nach-Hause-Fahrt von Arbeit im offenen Cabrio gegessen und es trotz des Fahrtwindes geschafft, dass alles in meinem Mund landete, nachdem ich zuvor 2 Backfischbrötchen vom Fischladen zum Auto verdrückt hatte. Kurz vor Ankunft waren noch 2-3 Tafeln Milka weg und alles Papier fachmännisch entsorgt. Daheim ging es weiter, wenn ich unbeobachtet war. 10 Dickmanns, 3 Käsebrote, 2 Pflaumenmussemmeln, Nutella löffelweise aus dem Glas, war das alle, dann Honig, danach salzige Cracker mit Butter drauf, ne Tafel Milka, Vollfettkäse in Scheiben bestrichen mit Butter, süße Puddings, Fruchtjoghurt, Pizza, 5-Minuten-Terine Kartoffelbrei - natürlich mit extra Butter getunt, Milchreis, Griesbrei mit Zucker, Zimt UND Butter, knuspriges Müsli trocken aus der Packung oder mehrere Portionen mit Milch…usw. Meist war erst Schluss, wenn ich nicht mehr alleine war. Ansonsten open end…bis alles alle war, worauf ich Appetit hatte. War nichts mehr im Haus, rührte ich mir nicht selten eine Schüssel Marmor-Kuchenteig ein (schön mit flüssiger Butter) und löffelte den roh vorm Fernseher, war keine Schokolade mehr da aß ich Kuvertüre…wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Ich fand immer was.
Da ich mich für das alles so schämte, habe ich prinzipiell im Verborgenen gegessen und demzufolge auch so schnell wie möglich. Tatsächlich habe ich im Laufe der Zeit „gelernt“ sehr große Bissen ruckzuck hinterzuschlucken – das ganze fast ohne Kauen. Noch heute zeigen sich beim Döneressen alte Verhaltensweisen : Mein Mann und ich packen heute einen Döner gleichzeitig aus und los geht’s. Während ich nach kurzer Zeit meine Alufolie zusammenknülle hat mein Mann (100kg, 2m groß) gerade mal die Hälfte (!) geschafft und legt pustend mit den Worten „ich bin voll“ (!!!???) die übrige Hälfte hin und hört tatsächlich auf zu essen während ich LOCKER einen 2. verdrücken könnte. Ich bin fassungslos, wie ein so großer Mensch nach einem halben Döner satt sein kann und mein Gegenüber völlig aus dem Häuschen sagt: „Du hast schon aufgegessen? ALLES?“ Erst dann merke ich, dass ich weder gekaut, noch geschmeckt, noch genossen habe…
Während meiner Fress-Zeit war die Waage immer mein Antagonist zu den Anfällen. Im Geiste gab es eine „unsichtbare“ Grenze die bei 75kg lag. Sobald ich an diese Grenze kam, war Schluss und ich diätete rigoros…bis das ganze wieder von vorn los ging. War ich in Gesellschaft z.B. eingeladen zum Grillen bei Freunden habe ich immer versucht, mich zusammenzureißen und nur moderat zu essen. Trotzdem bekam ich des Öfteren zu hören: „Du kannst aber viel essen…!“, was mich mehr verblüffte als ärgerte, da ich doch gar nicht soooo viel gegessen hatte. Gedanken daran, zu welchen Mengen ich fähig war, verdrängte ich. All you can eat Buffets wurden mir immer zum Verhängnis, denn da gab es keine Essensbegrenzung, während andere überlegten ein zweites mal nach vorn zu gehen jonglierte ich zum 4. oder 5. mal wie ein Kellner mehrere Teller gleichzeitig an meinen Platz. Immer nach einem solchen Gelage hasste ich mich dafür, dass ich mich nicht zusammenreißen konnte. WARUM konnte ich einfach nicht normal essen??? Danach hatte ich mich wieder eine Weile in der Gewalt, um dann genau so weiter zu essen wie immer. Irgendwann sah ich ein: du bist ein unverbesserlicher Junkfoodfresser, Anja. Nimms hin, trags mit Fassung….ist eben so. Heute weiß ich, dass ich mir hätte professionelle Hilfe suchen müssen. Der erste Anlauf scheiterte furios, da die Chemie nicht stimmte. Ich war so bedient von der Psychologin, dass ich keinen weiteren Versuch startete. Sicher wäre mir einiges erspart geblieben, wenn ich erneut Hilfe gesucht hätte.
Nach meiner Scheidung 2005 wurde ich krank. Im Krankenhaus diagnostizierte man Systemischen Lupus. Entlassen wurde ich dort mit einem Eimer Cortison Salbe, starken Malariatabletten (Quensyl) und den Worten „…vor 20 Jahren wäre das ihr Todesurteil gewesen!“. Mit der Behandlung war ich nicht einverstanden und wollte mich auch nicht mit der Diagnose abfinden. Nach vielen Recherchen im Netz habe ich von der Verringerung der Krankheitsschübe (starke rheumatische Schmerzen, Ausschlag) durch eine Low Carb Ernährung gelesen. Hoch motiviert stellte ich die Ernährung (auf Low Carb und no shit) um und nahm in wenigen Monaten auf 58 kg ab ohne zu hungern und hatte keine weiteren Krankheitssymptome mehr und hielt mich auch ernährungstechnisch für „geheilt“.
Geheilt war ich sicher nicht, nur die imaginäre Grenze von 75kg hat sich auf 60kg verschoben und der „shit“ schlich sich wieder in die Ernährung ein. Die erreichten 58 kg und Kleidergröße 38 waren für mich zufriedenstellend und fühlten sich erstmal gut an, obwohl ich immer mal im Geiste damit geliebäugelt habe in eine 34/36 zu passen. Mein damaliger neuer Partner, der mich mit diesem Gewicht kennen gelernt hat, war der Meinung ich müsste mehr abnehmen, zeigte mir auf der Straße Frauen, die seiner Meinung nach eine tolle Figur hatten (mit der Anmerkung, dass ich so aussehen müsste) und überhäufte mich irgendwann mit überschwänglichem Lob, nachdem ich durch einen echt schlimmen Darminfekt nur noch 53kg wog (was man so alles mit sich machen lässt, ist mir im Nachhinein unbegreiflich). Dieses Gewicht zu halten war mir einfach nicht möglich, da mich permanent Fressanfälle plagten auf die dann auch wiederum Diäten folgten. Genervt beendete ich die Beziehung und blieb meinen Diäten und dem Fressen treu. So gingen nochmal sieben Jahre ins Land.
Vor genau einem Jahr passierte allerdings eine Sache, die die grundlegende Wende nach mittlerweile 20 Jahren Binge Zeit brachte. Realisiert hab ich das eigentlich erst im Nachhinein und in Wirklichkeit ist das auch kein großes Ding – trotzdem ist seit dem alles anders:
Wir waren zu einer Party eingeladen und ich hatte wieder „Höchstgewicht“, fühlte mich träge, schwer, hässlich, fettig und einfach nur beschissen. Zeit zu Diäten, um mich zur Party wieder vorzeigbar zu machen, war keine mehr. Also sagte ich unter einem Vorwand ab. Im Nachhinein stellte sich das Event als absolut legendäre Super-Metaller-Mega-Party raus, die ihresgleichen suchte. Toll! dachte ich und ärgerte mich fast schwarz. Ich hatte in dem Moment, als Freunde, die dort waren und aus dem Schwärmen nicht mehr raus kamen, dermaßen endgültig die Schnauze voll von mir, meinem Essen, den Diäten und wie mich das alles behinderte, dass ich mir sagte: JETZT IST SENSE!!! EINFÜRALLEMAL!!!
Und genau so war es dann auch. Ich wollte mich in meinem Körper wohl fühlen, fit sein und ernährungstechnisch zur Ruhe kommen….ankommen. Die Einsicht, dass ich überhaupt kein Gefühl hatte, was zu viel, was zu wenig und was genug Essen war, kam schnell. Daher war mir klar: ohne Kalorien zählen wird es wohl nicht gehen…und so kam ich zu MFP und staunte plötzlich, was ich doch alles in mich hinein gestopft habe, während ich dachte: ist sicher nicht sooo schlimm.
Auch wenn es in Teilen umstritten ist, hat mir das Buch „Fettlogik überwinden“ (was mir hier empfohlen wurde) sehr geholfen die Umstellung der Ernährung entspannter zu sehen. Ich war mir nämlich zu 100% sicher, dass ich mit der Diäterei meinen Stoffwechsel „kaputt“ gemacht hatte. Ich musste lernen mit 1200 Kal klar zu kommen. Dank des Forums wird man sehr erfinderisch. Genauso lerne ich immer noch, langsam zu essen und auch zu kauen. Hierzu mache ich regelrechte „Trainings“ wie beim Sport.
Apropos Sport: mit dem Laufen habe ich schon vor MFP angefangen. Nach meinem 40. Geburtstag habe ich mir ernstlich die Frage gestellt: wie willst du dich mit 50, 60, 70 fühlen? Was wird dir alles weh tun? Wer unterstützt dich, wenn du bestimmte Dinge nicht mehr kannst? Ich wollte plötzlich fit sein, aber so richtig. Der Gedanke ans Laufen hat mich nie losgelassen. Ich wollte nach wie vor laufen können! Dann ging alles sehr schnell, gute Schuhe gekauft, ein machbarer Laufplan für Anfänger aus dem Internet her und los. Der Rest ist Geschichte…Wenn ich jetzt noch beginnen würde vom Laufen zu schwärmen, komme ich hier nie zum Ende 😉
In wenigen Monaten MFP hatte ich problemlos mein Wunsch- und auch Wohlfühlgewicht von 52kg erreicht. Die Fressanfälle blieben und bleiben so gut wie aus, das Denken hat sich verändert. Trotzdem bin ich nicht unfehlbar. Bis vor wenigen Monaten habe ich (aus Angst in alte Muster zu verfallen) Partys mit Buffets so gut es ging vermieden. Heute weiß ich, ich kann da hin gehen, einige mich vorher innerlich auf entweder Low Carb oder Low Fat und weiß, dass der Tag danach (ernährungstechnisch) perfekt sein MUSS! Nur dieser eine Tag! dann läuft alles wieder in den richtigen Bahnen. Auch wenn durch mehrfache Studien belegt ist, dass es keine Zuckersucht gibt, muss da irgend was sein, was einen (mich) dazu „drängt“ nach einer Unterbrechung einer Low Carb Ernährung in Fressanfälle mit hauptsächlich KH zu verfallen. Bleibe ich dauerhaft bei einer geringen KH Zufuhr, habe ich keine Schwierigkeiten. Nur noch in sehr seltenen Fällen (meist traurige Ereignisse) kommt es vor, dass ich einen Anfall bekomme. Es ist noch nicht lange her, dass ich mir an einem Abend 1 Döner, 5 Milka, 2 Tüten Chips, 10 Dickmanns (die großen), ne Tüte Nüsse, 0,75l Rotwein und noch anderes, woran ich mich lieber nicht erinnern will, einverleibt habe. Solche Aussetzer gehen mit einer derartigen Geschwindigkeit einher, dass ich hinterher nur noch bruchstückhaft weiß, was ich da alles gegessen habe. Das war das erste Mal seit ich bei MFP bin in einem solchen Ausmaß. Ich habe das nicht getrackt und am nächsten Tag war wieder: „Nur-1-perfekter-Tag“ und alles läuft seit dem wieder normal. Ich hoffe, dass sowas in Zukunft gar nicht mehr vor kommt und bei den ersten Anzeichen Mechanismen dagegen greifen. Alles in Allem ist es ein stetes Arbeiten an einer geänderten Lebensführung, ein klares Ziel vor Augen. Ich kann nicht sagen: so das wars jetzt, Ziel erreicht, lass es laufen…Jeder Tag erfordert wieder dranzubleiben.
Gegen Ende des letzten Jahres bin ich, angeregt durch Christian (Kroko) zum Krafttraining gekommen…die beste Entscheidung ever! Und wie es danach weiter ging, kennt ihr aus meinem Thema „Biete Fett-suche Muskeln“ 😊
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei allen hier bedanken, die mich begleitet, mir zugehört, mich inspiriert, motiviert und mich unterstützt haben! Ich habe tolle Leute kennen gelernt und den allergrößten Respekt vor euren Leistungen, die mich auch immer wieder anspornen auf meinem Weg zu bleiben!
Vielen Dank an euch, Anja.
Nach den beiden Vorher Bildern (ca. 1999) musste ich ewig suchen, das sind auch die einzigen, die noch aus meinem früheren Leben übrig sind. Da wog ich ca. 75kg. Die nachher Bilder sind von heute (53kg).
6 -
Mäusel... Und du möchtest meinen Bauch???? Das kann doch nicht der Ernst sein! Du siehst super aus und hast ne wahnsinnig tolle Leistung vollbracht!!!
LG von nebenan2
Kategorien
- Alle Kategorien
- 7.1K Hauptforen
- 2.8K Stellen sie sich vor
- 389 Erste Schritte
- 975 Allgemeine Gesundheit, Fitness und Ernährung
- 109 Ziel: Gewichtszunahme und Bodybuilding
- 188 Erfolgsgeschichten
- 698 Nahrung und Nährwerte
- 685 Fitness und Übungen
- 790 Motivation und Unterstützung
- 222 Rezepte
- 241 Dies und Das, Spaß und Spiele
- 1.4K MyFitnessPal-Foren
- 4 MFP Nachrichten und Ankündigungen
- 307 MFP Vorschläge/Feedback
- 1K Technischer Support auf Deutsch